Zwergdommel lebt verborgen im dichten Schilf

Zwergdommel

Die Zwergdommel muss sich vor vielen Feinden behaupten.

Die Zwergdommel ist die kleinste unserer Reiherarten. Sie erreicht nur knapp Taubengröße und wiegt durchschnittlich 140 Gramm. Die Zwergdommel lebt nicht so versteckt wie die Große Rohrdommel und man sieht sie wesentlich öfters. Oft überfliegt der Vogel über offene Wasserflächen, um in andere Rohrstreifen zu gelangen. Dann fallen besonders beim Männchen die weißlichen Flügeldecken auf, die zu der schwarzen, grün schillernden Oberseite in scharfen Kontrast stehen. Das übrige Gefieder ist größtenteils ockergelblich, Bauch und Unterschwanzdecken weiß.

Das Weibchen ähnelt dem Männchen, nur ist die Oberseite mehr schwarzbraun. Die Rückenfedern sind gelblich gesäumt, die trüb ockergelben Federn der Unterseite dunkelbraun längsgestreift. Die Kehlfedern sind bei Männchen und Weibchen verlängert. Die Zwerg- wie auch die Große Rohrdommel macht eine sogenannte Pfahlstellung. Die Vögel machen sich stocksteif und dabei wird der Kopf und Hals steil emporgestellt. Das hat den Vorteil, dass die Dommeln bei der Landung im Rohrdickicht von Auwäldern nicht so schnell von Feinden zu entdecken sind.

Steckbrief Zwergdommel

Systematik

  • Klasse: Vögel (Aves)
  • Ordnung: Pelecaniformes
  • Familie: Reiher (Ardeidae)
  • Unterfamilie: Dommeln (Botaurinae)
  • Gattung: Zwergdommeln (Ixobrychus)
  • Art: Zwergdommel
  • Wissenschaftlicher Name: Ixobrychus minutus
  • Die Zwerdommel hat eine Körpergröße von 27 bis 36 cm wie etwa der Eichelhäher. Der Wasservogel ist die kleinste Reiherart in Europa.
  • Wanderungen: Die Zwergdommel ist ein ausgesprochener Zugvogel, der vorwiegend in Nord- und Ostafrika überwintert. In Mitteleuropa trifft sie Ende April/Angang Mai an ihren Brutplätzen ein, um diese Ende August/September wieder zu verlassen.
  • Lebensraum: Die Zwerdommel hält sich in Torfmoore, Auwälder, Seen, Flüsse und Süßwassersümpfe auf. Desweiteren in Habitaten mit dichter Vegetation und in hohen Schilfbeständen.
  • Nahrung: Kleine Amphibien und Reptilien, Insekten, Würmer und Fische.
  • Feinde: Vor allem Ratten, Wiesel, Uhus, Habichte und Marder.

Fortpflanzung Zwergdommel

  • Die Watvögel bauen ihr Nest in verschiedenen Höhen meist auf umgeknickten Halmen im Rohr. Auch vielfach in Weidenbüschen, die am Rande der Rohrbestände über Wasser stehen. Manchmal bauen das Nest über sumpfigen Boden.
  • Als Baumaterial werden trockene Rohrstengel, Binsen und dürre Zweige verwendet. Das Nest ist ein sperriger, flacher und sich nach unten verjüngender Bau.
  • Ist das Nest hergestellt erfolgt die Verpaarung.
  • Das volle Gelege beteht aus 5 bis 6 Eier, die glanzlos kalkweiß sind (34,6 x 26,2 mm) und in ein- bis zweitägigen Abständen gelegt werden.
  • Beide Partner lösen sich beim Brüten ab.
  • Die Brutdauer beträgt 16 bis 19 Tage.

Foto: Von adrien – cc