
Zikaden können auch als Speiseinsekten genutzt werden.
Zikaden (Auchenorrhyncha) sind Pflanzensauger
Die Zikaden gehören einer Unterordnung der Insekten an. Sie ernähren sich von Pflanzensaft, den sie aufsaugen. Die Weibchen legen ihre Eier in den Zweigen ab und die Larven kriechen dann den Stamm hinunter und graben sich mit Hilfe ihrer vergrößerten Vorderbeine in den Boden ein. Dort saugen sie den Saft aus den Baumwurzeln, wo sie sich mehrere Jahre entwickeln. Die Siebzehnjahr-Zikade hält den Rekord in langsamer Entwicklung: Sie bleibt 17 Jahre unter der Erde. Die Nymphen kommen oft in riesigen Mengen an die Erdoberfläche. Dann erklettern sie die Baumstämme, wo sie als ausgewachsene Tiere nur zwei bis drei Wochen leben. Sie singen ihre Liebeslieder, paaren sich, um dann zu sterben.

Gemeine Singzikade (Tibicen plebejus) – Foto: Nigel Jones – cc
Die eindrucksvollsten sind die Singzikaden, deren Männchen für Menschen hörbare Laute produzieren können. Mithilfe zweier gewölbter, durch Leisten versteifter Chitinplatten (sogenannte Schallplatten) erzeugen sie einen anhaltenden schrillen Laut. Die Schallplatte wird dabei durch einen ihr innen ansitzenden Muskel einwärts gebogen und erzeugt so, wie ein gewölbter Blechdosendeckel, einen Laut. Der Vorgang wird sehr schnell hintereinander wiederholt und so entsteht ein ohrenzerreißendes Geräusch. In den Miitelmeerländern kann man an heißen Tagen dieses alles übertönende Konzert hören.
Die in Nordamerika lebende Cicada septendecim benötigt zu ihrer Entwicklung im Norden und Nordosten 17 Jahre. Im Süden und Südwesten 13 Jahre, wo sie gefürchtete Schädlinge sind. Die Larven aller Singzikaden leben grabend im Boden, ihre Vorderbeine sind zu mächtigen Grabschaufeln umgebildet. Zum Schlüpfen des Vollkerfs kommen sie aus dem Boden hervor und man findet dann häufig ihre leeren Larvenhäute. Bei uns allgemein verbreitet sind die Blutzikaden (Cercopidae) und die Schaumzikaden ( Aphrophoridae). Ihre Larven umgeben sich mit einer Schaumhülle, die man an Wiesenschaumkraut, Weiden und anderen Pflanzen häufig antrifft.
Blattflöhe
Die Blattflöhe (Psylloidea) unterscheiden sich von den Zikaden durch längere Fühler, weit auseinanderstehende Hüften und vorstehende Augen. Durch Streckung der Hinterbeine aus der Hüfte heraus vermögen sie, wie auch viele Zikaden, zu springen. Am bekanntesten ist der schädliche Apfelblattsauger (Cacopsylla mali), auch Apfelfloh genannt.
Steckbrief Apfelblattsauger
Systematik
- Ordnung: Schnabelkerfe (Hemiptera)
- Unterordnung: Pflanzenläuse (Sternorrhyncha)
- Überfamilie: Blattflöhe (Psylloidea)
- Familie: Psyllidae
- Gattung: Cacopsylla
- Art: Apfelblattsauger
- Wissenschaftlicher Name: Cacopsylla mali
- Körperlänge Apfelblattsauger: Beträgt etwa 3,5 mm, die Farbe ist im Frühjahr und Sommer hellgrün bis mittelgrün. Im Herbst rötlich bis dunkelbraun und beide Geschlechter haben Flügel.
- Die Larven sind 1 bis 2 mm lang. Sie sind blasser gefärbt, besitzen rote Augen und haben noch keine voll entwickelten Flügel. Apfelblattsauger können sehr gut springen, ihre Eier sind gelb und etwa 0,5 mm groß. Sie sind vor allem in Mittel- und Nordeuropa beheimatet.
- Die Art lebt überwiegend auf Apfelbäumen an den frischen Trieben, Blüten und später im Jahr auch unter den Blattunterseiten.
- Ein befruchtestes Weibchen findet mit ihrem Geruchssinn ab August bis zu den kälteren Monaten die richtige Wirtspflanze. Auf der werden in Ritzen und Spalten junger Zweige in der Nähe der Knospen bis zu 100 Eier abgelegt. Die Eier können im Winter eine tiefe Temperatur von bis zu – 40 °C unversehrt überstehen. Im Frühjahr ab April schlüpfen die winzigen, flachen Larven, die zu den Spitzen der Triebe und Blüten wandern. Sie scheiden Honigtau aus, der die Blätter und Knospen verkleben. Die können dann nicht mehr aufblühen, vertrocknen und fallen ab.
- Foteo: Foto: Sagar Vasnani