Wirbellose Tiere der Tiefsee sind alle Weichtiere

Wirbellose Tiere

Wirbellose Tiere – Weißgefleckte Seegurke (Synapta maculata)

Wirbellose Tiere wie Seegurken, Seeigel, Seesterne und die Krebstiere mussten sich auf vielerlei Weise der Tiefsee anpassen. Das waren die Druckverhältnisse, die Kälte und vor allem die lebensfeindliche Dunkelheit. Häufig wurden Seegurken in den Meerestiefen durch Schleppnetzzug bis zu 4900 Metern gefangen. Diese weichen und schleimigen zylindrischen Lebewesen werden zusammen mit den Seesternen und Seeigeln einem Tierstamm zugerechnet, der den Namen Stachelhäuter trägt.

Nahrung Wirbellose Tiere auf dem Meeresgrund

Die tiefseebewohnenden Seegurken (auch Seewalzen genannt) und Seeigel befinden sich in einer heiklen Lage, denn sie sind abhängig von den geringen organischen Stoffen, die der Bodenschlamm enthält. Ein Teil ihrer Nahrung stammt zweifellos von den verwesenden Überresten anderer Tiefseebewohner. Ein anderer, aber nicht sehr großer Teil besteht von abgestorbenen Oberflächenorganismen, die zum Meeresgrund absinken. In der Realität erreichen nur sehr wenige organische Überreste den Ozeanboden. Die meisten kranken oder toten Oberflächentiere werden schon während des Absinkens verzehrt. Die winzigen Ruderfüßer haben eine Sinkgeschwindigkeit von 500 Meter pro Tag. Sie brauchen also eine Woche oder noch mehr, um in tiefen Gewässern den Boden zu erreichen.

Während sie langsam nach unten schweben, werden sie von Fischen, Quallen und vielleicht sogar von anderen Ruderfüßern weggeschnappt. Man hat ferner errechnet, dass ein toter Wal in einer Stunde um etwa 100 Meter sinkt und somit erst nach ungefähr zwei Tagen auf dem Meeresgrund ankommt. Unterwegs fallen Haie und Tintenfische über die Walkadaver her. Aus diesem Grunde liefern tote Wale den Bewohnern des Tiefseebodens im Jahr wahrscheinlich weniger als 1 Gramm Nahrung pro Quadrahtmeter. Sogar die Knochen der Wale und der größeren Fische werden rasch verzehrt und nur das härteste Gewebe bleibt verschont. Die steinharten Gehörblasen von Walen und Haifischzähne sind die häufigsten tierischen Überreste auf dem Meeresgrund.

Foto: Von Philippe Bourjon – CC BY-SA 3.0