Winkerkrabben leben im Küstenschlamm der Gezeiten

Winkerkrabbe

Winkerkrabbe

Eine typische Sumpflandschaft ist die Gezeitenzone. In der lebt eine abwechslungsreiche Fauna, deren Vertreter den verschiedenen Bereichen dieses Lebensraum zugeordnet sind. Der äußere Rand wird von den höchsten Sturmfluten und Brandungswellen erfasst. Dort liegt der Tummelplatz der bizarren Winkerkrabben. Die im allgemeinen nur wenige Zentimeter breiten Tiere graben bis zu 60 Zentimeter tief gelegene Höhlen in den feuchten Untergrund. Fühlen sie sich ungestört, huschen die Krabben in großen Scharen nahrungssuchend auf dem Schlickstrand unher. Die kleinen Winkerkrabben formen aus den organischen Stoffen geschickt winzige Kügelchen. Die werden entweder gleich verspeißt oder als Vorrat in ihre Höhlen tranportiert.

Warum heißen sie Winkerkrabben?

Die männlichen Tiere haben den Winkerkrabben ihren Namen gegeben, denn sie verfügen über eine stark vergrößerte Schere. Mit der können sie winken, um Weibchen anzulocken oder Feinde zu bedrohen. Den weiblichen Tieren fehlt diese ungewöhnliche Ausbildung. Die Winkerkrabben sind im allgemeinen weniger als 3 cm breit. Sie sind auf Weichbodenstränden überall in der Welt häufig anzutreffen.

Steckbrief Winkerkrabben

Systematik

  • Klasse: Höhere Krebse (Malacostraca)
  • Ordnung: Zehnfußkrebse (Decapoda)
  • Unterordnung: Krabben (Brachyura)
  • Überfamilie: Ocypodoidea
  • Familie: Ocypodidae
  • Gattung: Winkerkrabben
  • Wissenschaftlicher Name: Uca
  • Es sind etwa 92 Arten bekannt.
  • Die Winkerkrabben haben einen typischen Krabbenhabitus mit einem breiten Panzer auf dem Vorderkörper. Der Hinterleib ist stark zurückgebildet und wird unter den Vorderkörper geschlagen.
  • Der Kopf befindet sich unter dem Vorderkörper (Carapax) und die Augen sitzen auf Stielen an dessen Vorderkante.
  • Das Männchen hat eine sehr große Schere, die bis zur Hälfte des gesamten Körpergewichts ausmachen kann. Die andere Schere ist klein wie auch bei den Weibchen.
  • Lebensweise: Die dämmerungs- und nachtaktiven Krabben leben in großen Annsammlungen im Tidenbereich der Meere. Während der Flut befinden sich die Tiere in ihren Wohnhöhlen. Bei Ebbe verlassen die Höhle und gehen auf Nahrungssuche.
  • Nahrung: Eine Winkerkrabbe ist ein Allesfresser, die tierische und pflanzliche Nahrung zu sich nimmt. Die Nahrung wird mit der kleinen Schere zum Mundraum geführt.
  • Vorkommen: Die Strandbewohner kommen vor allem an den Atlantik- und Pazifikküsten des amerikanischen Doppelkontinents, Australiens und den Inseln des Indopazifiks vor. Eine Art lebt auch an der Küste von Westafrika.

Fortpflanzung Winkerkrabben

  • Die Männchen stehen an ihren Wohnhöhlen und heben ihre große Schere in einem regelmäßigem Takt an, um Weibchen zur Paarung anzulocken.
  • Nach der Befruchtung legt das Weibchen die Eier als Eiballen und befestigt diesen an der Körperunterseite. Der Ballen wird mit den Extremitäten des eingeschlagenen Hinterleibs festgehalten.
  • Das Weibchen verbleibt für die Entwicklungszeit von etwa zwei Wochen in ihrem Bau. Danach verlässt sie diesen und gibt die schlupfbereiten Eier in das Tidenwasser ab.

Foto: Von Herr Olsen – CC BY-NC 2.0