
Lamas sind Wildtiere, die sich an ein Leben im Hochgebirge gut integriert haben.
Wildtiere im Hochgebirgsraum sind Überlebenskünstler
Um Überleben zu können, müssen die Wildtiere im Hochgebirge in der lage sein, sich anzupassen. Das gilt ganz besonders für jene Tiere, denen es gelungen ist, die Regionen oberhalb der Waldgrenze zu besiedeln. Die Heimat dieser Wildtiere ist das hochgelegene, zerklüftete Gelände, wo die Vegetation oft spärlich ist. Außerdem sind für die Tiere die Möglichkeiten, um Schutz vor Unwettern zu finden, sehr gering. Typische Vertreter dieser Gruppe sind das nordamerikanische Dickhornschaf sowie der europäische Mufflon und Wildziegen, z.B. der Steinbock.
Der Hauptfeind dieser und aller amderen Tiere, die im Hochgebirge zu Hause sind, ist die eisige Kälte. Manche Arten weichen ihr aus, indem sie im Winter talwärts ziehen. Viele kleinere Säuger, vor allem Nagetiere, werden mit der Kälte fertig, indem sie sich eingraben oder Winterschlaf halten. Andere wiederum schützen sich durch ein besonders dickes Fell.

Der Steinbock kommt auch in großen Höhen im Felsgebirge zurecht.
Wildtiere in Nordamerika z.B. die nordamerikanische Schneeziege trägt ein doppeltes Haarkleid. Das Fell schützt das Tier vor Kälte und für ein Leben im hohen Felsgebirge. Die Wildziege ernährt sich von den zähesten und den nährstoffärmsten Pflanzen, die zwischen den Felsen wachsen. Außerdem ist die wildlebende Ziege unglaublich trittsicher. Wie die eurasische Gämse, besitzt die Schneeziege Hufe, die von einer harten, dünnen Kante eingefasst sind. So kann sie auf Felsen und Spalten gut Halt finden.
Die Guanakos in Südamerika und ihre wildlebenden Verwandte, die alle der Kamelfamilie angehören, zeigen eine erstaunliche Anpassung im Hochgebirge. Sie werden mit dem verringerten Luftdruck und der sich daraus ergebenden Schwierigkeit fertig, dem Körper durch die Atemtätigkeit genügend Sauerstoff zuzuführen. Je höher also ein Tier hinaufsteigt, um so weniger Sauerstoff wird von seinem Blut aufgenommen. Das Guanako und das Lama verfügt indes über eine ungewöhnlich große Zahl roter Blutkörperchen und sein Blut ist deshalb in besonders hohem Maße befähigt, Sauerstoff aufzunehnen und weiterzubefördern. So wird das geringere Sauerstoffangebot optimal genutzt.
- Foto: von Mariana Proença
- Claudio Schwarz