
Zugvögel: Ein Schwarm Stare, die gerne im Schilf Gebieten übernachten, bevor sie weiterziehen.
Wilde Tiere im und am Wasser
Es gibt noch viele wilde Tiere auf unserer Erde und die meisten sind Insekten und Kleinstlebewesen. Im Frühjahr bei anhaltenden Sonnenschein bekommen die Weidenkätzchen eine weithin sichtbare, kräftige goldgelbe Färbung und schimmern silbergrau. Es summt und brummt nur so um die Weiden von den Bienen, die sich auf das überreiche Pollenangebot stürzen. Sie fliegen mit großen Pollenklumpen an den Hinterbeinen zum Stock zurück, wo sie die Pollenbretter mit den Brutnester füllen. Auch der Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni) und die Tagpfauenaugen (Aglais io) sind Schmetterlingsarten, die diese Nahrungsquellen aufsuchen. Sie gaukeln von Kätzchen zu Kätzchen und schrauben sich dann hoch in die Luft.
Amphibien im Frühjahr
Im Auwald sind durch den Anstieg des Grundwasserspiegels wieder alle Senken mit Wasser gefüllt. Es wimmelt in ihnen nur so von Stechmückenlarven. In einigen Tümpel, deren Boden stark mit halb verrottetem Falllaub bedeckt ist, schwimmen langsam, mit gleichmäßigem Beinschlag Kiemenfüßer. Seit Anfang März haben Teichmolche (Lissotriton vulgaris) und Grasfrösche (Rana temporaria) die Winterquartiere verlassen. Im seichten, sich schnell erwärmenden Wasser der Teiche und Gräben ist das Liebeswerben der Molche in vollem Gange. Auch die Moorfrösche beginnen mit dem Laichen. Ende März treffen die ersten Erdkröten am Laichgewässer ein. Anfangs sind es fast nur die Männchen. Ihr dumpfer, etwas schnarrender Lockruf klingt durch das Fehlen der Schallblasen nicht laut und ist kaum um die 140 Metern zu hören.
Vogelarten
Hoch über den Teichen kreisen die Rohrweihen (Circus aeruginosus). Seit ihrer Ankunft führen sie mit wechselvollen tiefen Abstürzen ununterbrochene Balzflüge vor. Von den angrenzenden Feuchtwiesen klingt das „Mekkern“ der Bekassine (Gallinago gallinago) herüber. Das Männchen imponiert dem am Boden sitzenden Weibchen mit seinen Liebesspielen. Etwa alle 6 bis 8 Sekunden produziert der Wiesenvogel das Meckern einer Ziege erinnernden Tonfolgen. – Geschickt versteckt im Weidengebüsch am Rand der Teichufern liegt das Nest der Stockente (Anas platyrhynchos). Es ist ein ziemlich einfaches Nest aus trockenen Halmen und Blättern, mit Dunen ausgelegt.
An den Schilfwäldern ertönt das „karre karre kiet kiet“ des Drosselrohrsängers (Acrocephalus arundinaceus). Die letzten Zugvögel, unter ihnen die Rohrsänger sind eingetroffen. Nun ist der sangsfreudige Vogelchor mit seiner breiten Klankfülle komplett. In das Stimmengewirr fallen Wasserfrösche und Rotbauchunken (Bombina bombina) ein. Aber bald ist das anscheinend noch überschaubare Leben und Treiben des Vorfrühlings vorbei. Explosionsartig und immer reicher, in verwirrender Fülle und Vielfalt, entwickelt sich die Tier- und Pflanzenwelt in den Monaten Mai bis Juni. Große Schwärme tiefschwarzer Kaulquappen durchziehen dann das seichte Wasser.
Pflanzen
Viele Weiher und Teiche sind fast völlig vom weißen Blütenmeer des Gemeinen Wasser-Hahnenfußes (Ranunculus aquatilis) bedeckt. Es sieht aus, als sei über Nacht Schnee gefallen. Auf den Blüten tummeln sich Schwebfliegen, Bienen, Hummeln und Käfer. Am Ufer leuchten weit die hellgelben Blüten der Wasserschwertlilien. Das zarte Grün der von Sonnenstrahlen durchfluteten Weidenbüsche, Birken, Erlen und Eichen steht im reizvollen Kontrast zum wolkenlosen Blau des Frühlingshimmels. Sumpfdotterblumen (Caltha palustris) und Fieberklee (Menyanthes trifoliata) überziehen die Feuchtwiesen mit dottergelben, weißen und zartrosa Farbtupfen.
Wilde Tiere in der kalten Jahreszeit

Wilde Tiere und Pflanzen überleben auch die strengsten Wintertage. – Foto: Von Kym
Wenn der Frost Erde und Wasser erstarren lässt und die Gewässer von einer Eisdecke überzogen sind, wirkt die Landschaft wie ausgestorben. Der Schnee bedeckt Sträucher und Bäume, unter seiner Last biegen sich die Zweige oft tief herab. Das Eis trägt und lockt zu einem Erkundungsgang über die Teichflächen. Auf den leicht schneebedeckten Eisflächen zeichnen sich gut die Spuren von wilden Tiere ab. Mal sind es Wildschweine oder eines flüchtendes Hermelins (Mustela erminea).

Auch in Teichen und Weihern im Winter unterm Eis, herrscht ein reges Leben vieler Tiere, die teilweise oder ausschließlich im Wasser leben. – Foto: tiernah.com
Zu dieser Zeit fliegen im niedrigen Flug auch mal ein Schwarm Bergfinden vorbei. Sie kommen aus den Nadel- und Birkenwäldern Nordeuropas und sind in Mitteleuropa regelmäßige Wintergäste. Sobald die Sonne etwas höher steigt und wärmer scheint, schmilzt das Eis. Die Knospen der Weiden und Erlen am Gewässer schwellen an. Von den Obersten Ästen der Eichen herab verkünden die Stare mit ihrem pfeifenden, schmatzenden Gesang den nahen Frühling. Trotz des wechselhaften Wetters halten sich seit dem letzten Februardrittel auch die Kiebitze wieder in den Feuchtgebieten auf. An den Teichen, Bächen und Weihern haben sich auch die Bachstelzen eingestellt. Mit wippenden Schwanz trippeln sie auf der Suche nach Bodeninsekten am Ufer entlang. Sie bauen ihr Nest auch auf alten hohlen Kopfweiden.
- Foto: Von James Wainscoat