Wendehals ist ein Höhlenbrüter und echter Zugvogel

Der Wendehals ist sehr scheu.

Der Wendehals ist sehr scheuer Vogel.

Der Wendehals (Jynx torquilla) zimmert sich zur Fortpflanzung keine eigene Höhle. Der Vogel nistet in natürlichen Bäumenhöhlen, in Spalten von Gemäuern oder in alten Spechthöhlen. Als Lebensraum benötigt der schlanke Spechtvogel Streuobstwiesen, Auwälder, Laub- und Kiefernwälder. Von weitem wirkt der Wendehals einfarbig graubraun mit heller Unterseite. Von nahem betrachtet erinnert die Gefiederzeichnung des Vogels an einen  Ziegenmelker. Der Vogel sucht seine Nahrung überwiegend am Boden und hüpft mit erhobenem Schwanz umher. Der Wendehals kann seinen Kopf um mehr als 180 Grad drehen. Daher stammt auch seine Namensgebung her. Im Jahr 1988 war er Vogel des Jahres. Die meisten europäischen Singvögel ziehen in der kalten Jahreszeit, wenn das Futter hier knapp wird, nach Süden und kehren erst im Frühjahr zurück. Im Späthsommer oder im Herbst sind Tausende von Vögeln in den Küstengegenden zu beobachten, die sich ausruhen und sich auf dem Zug in den südlichen Winterquartieren begeben.

Steckbrief Wendehals

Sytematik

  • Klasse: Vögel (Aves)
  • Ordnung: Spechtvögel (Piciformes)
  • Familie: Spechte (Picidae)
  • Unterfamilie: Wendehälse (Jynginae)
  • Gattung: Wendehälse (Jynx)
  • Art: Wendehals
  • Wissenschaftlicher Name: Jynx torquilla
  • Größe: Körperlänge von 16 bis 17 cm, Gewicht bis 50 g.
  • Der Vogel hat ein rindenfarbiges, graubraunes geschecktes Gefieder. Das dient bestens zur Tarnung vor Feinden.
  • Der Spechtvogel klammert sich spechtartig an Baumstämme fest. Er klettert nicht an ihnen hoch.
  • Beide Geschlechter gleichen sich im Gefieder.
  • Stimme/Ruf: Ist eine nasale, klingende Rufreihe wie „gäh-gäh-gäh …“, erinnert an den fernen Ruf eines Baumfalken
  • Der Wendehals ist vom Aussterben bedroht und ist unter den Spechtarten der einzige Zugvogel.
  • Vorkommen: Kommt in Europa flächendeckend vor.

Lebensraum Wendehals

  • Der Spechtvogel kann sich dem Borkenmuster seines Gefieders mit einem Baumstamm hervorragend tarnen. Seine Nahrung sucht er sich aber vorwiegend am Boden.
  • Zum Brüten sucht sich der Wendehals teilbewaldete mit Bäumen bestandene Landschaften aus.
  • Er benötigt genügend Freiflächen mit Gras- und Krautschichten, um nach Nahrung im Bodenbereich zu suchen.
  • Das können Obstgärten, Parkanlagen, Laub- und Mischwälder oder Ufer und Feuchtgebiete sein.

Nahrung

  • Mit dem Schnabel hakt der Wendehals Ameissenbauten auf und schiebt seine klebrige Zunge weit hinein und erbeutet dadurch vor allem die Larven und Puppen.
  • Der Vogel ist ein Feinschmecker. Er frisst Insekten, Ameisen, Larven, Puppen, Käfer, Raupen und Spinnen.
  • Am Boden sucht er unermüdlich nach Wiesen- und Wegameisen.

Fortpflanzung Wendehals

  • Etwa Mitte April kommen die Vögel aus den afrikanischen Winterquartieren zurück.
  • Zum Brüten werden Baumhöhlen benutzt.
  • Mitte Mai legt das Weibchen 6 bis 10 weiße Eier ab.
  • Die Brutdauer beträgt 12 bis 14 Tage.
  • Jungvögel verlassen die Bruthöhle nach etwa 20 bis 22 Tagen.
  • Sie werden danach noch 14 Tage weiterhin von den Altvögeln mit Futter versorgt.
  • Foto: cc – Von Åsa Berndtsson