Wanzen hält man sich von Wohnungen fern

Wanzen

Wanzen sind keine gefährlichen Tiere.

Die Verschiedenheit zwischen Vorder- und Hinterflügeln ist ein wesentliches Merkmal der Wanzen. An den Vorderflügeln ist der basale Teil lederartig, während die Spitze weichhäutig ist. An dem Hinterrand schließt sich ein deutlich abgegrenzter, dreieckiger Abschnitt an. In Ruhestellung liegen die Flügel flach auf dem Rücken. Die Larven der Wanzen tragen auf der Rückseite ihres Hinterleibs Stinkdrüsen. Bei den erwachsenen Tieren würden sie hier von den Flügeln verdeckt werden und münden daher auf der Bauchseite des 3. Brustringes. Ihr Sekret erzeugt den bekannten Wanzengeruch, den die Beerenwanze (Dolycoris baccarum) und die Grüne Stinkwanze (Palomena prasina) den Früchten mitteilen, auf denen sie sitzen.

Man unterscheidet die Landwanzen mit gut entwickelten Antennen von den Wasserwanzen, deren Antennen kurz sind und hinter den Augen versteckt liegen. Die Landwanzen, zu denen auch die auf der Wasseroberfläche lebenden Wasserläufer und die Meeresläufer gehören, leben zum Teil räuberisch. Ihre Mehrzahl lebt aber von Pflanzensäften, doch unter ihnen gibt es auch eine Anzahl ausgesprochener Schädlinge. Das sind einige Baumwollwanzen wärmerer Länder und in Deutschland die Rübenwanze. Die Lygocoris pabulinus ist eine Wanzenart aus der Familie der Weichwanzen (Miridae) und ist ebenfalls durch ihren Giftspeichel schädlich. Die nächstverwandte Gemeine Wiesenwanze (Lygus pratensis) gilt in Deutschland als harmlos.

Wanzen im Bett möchte man nicht haben

Bettwanzen

Bettwanze

Die äußerst unangenehmen Blutsauger sind die weit verbreiteten flügellosen Bettwanzen (Cimex lectularius). Ursprünglich sind die Tiere Bewohner der Mittelmeerländer und haben sich aber über die ganze nördliche gemäßigte Zone ausgebreitet. Tagsüber halten sie sich in Ritzen der Wandverkleidung, des Fußbodens, der Möbel und hinter Bildern auf, wo sie Rückenfühlung haben. Nachts suchen die Wanzen dann mit Hilfe ihres vörzüglichen Ortsgedächtnisses ihre Opfer auf und verschmähen auch keine Menschen. Als Krankheitsträger spielen die Bettwanzen keine Rolle im Gegensatz zu den großen tropisch-amerikanischen Raubwanzen der Gattungen Triatoma, Conorrhinus und Rhodnius, die beim Blutsaugen koten und so den Erreger der Chagas-Krankheit übertragen.

Landwanzen sind eine Unterordnung der Wanzen

Landwanzen leben auf dem Land oder sekundär auf der Wasseroberfläche stehender und fließender Gewässer. Die Fühler sind, im Gegensatz zu denen der Wasserwanzen lang und deutlich sichtbar. Wichtige Vertreter sind Schild-, Leder-, Ritter-, Feuer-, Raub-, Weich-, Plattwanzen und Wasserläufer. Am häufigsten bekommt man bei uns die Vertreter der 0,5 bis 1,5 cm langen Schildwanzen (Scutelleridae), zu sehen. Sie werden auch Stinkwanzen genannt, da ihr Drüsensekret besonders unangenehm riecht. ihre Körperform ist gedrungen, verhältnismäßig breit und leicht gewölbt, die Färbungen variieren zwischen grün und braun.

Grüne Stinkwanze ist über ganz Europa bis nach Zentralasien verbreitet

Eine unserer häufigsten Arten ist die 12 bis 14 mm lange Grüne Stinkwanze (Palomena prasina). Sie saugt besonders gerne an Himbeeren und beschmutzt sie dabei mit ihren widerlich schmeckenden Sekret. – Die Rotbeinige Baumwanze (Pentatoma rufipes), ist ebenfalls sehr häufig, gelbbraun gefärbt und hat rote Beine. Sie lebt vorwiegend auf Laubbäumen. – Die Kohlwanze (Eurydema oleraceum), ist grün oder dunkelbraun gefärbt und weiß oder rot gefleckt. Wenn sie in Massen auftritt, erleiden Kohlpflanzen ernsthafte Schäden.

  1. Foto: Johannes Rost – CC BY 2.0
  2. Von Ken Hando – cc