Waldschnepfe ist ein taubengroßer Bodenbewohner

Waldschnepfe

Waldschnepfe

Die Waldschnepfe (Scolopax rusticola) kann man im Frühjahr in der Dämmerung, besonders in Laub- und Mischwäldern an einer lichten Stelle beobachten. Zu dieser Zeit ist der Schnepfenvogel auf dem Durchzug oder es führt den gaukelnden Balzflug durch. Beim sogenannten „Schnepfenstrich“ geben die Männchen dabei ihren charakteristischen Ruf ein dumpfes „Quarren“ von sich, auf dem ein scharfes „pitz“ folgt. Ein Schnepfenmännchen umfliegt seinen Standplatz etwa im Umkreis von 10 Kilometern. Es fliegt über Kahlschläge und Wege, aber auch über geschlossene Hochwaldbestände hinweg und kehrt dann wieder zurück. Dieser Flug dient dazu, auf dem Boden sitzende Weibchen aufzufinden, das dann wohl durch den Ruf angelockt wird. Wird ein Weibchen gefunden, so fällt das Männchen bei ihr ein und es kommt zu einer Bodenbalz. Eine Ehe findet bei dieser Vogelart nicht statt.

Fortpflanzung Waldschnepfe

Die große Schnepfenart, die größer als eine Bekassine ist, hat ein braunes, schwarzes und in hellen Farben unregelmäßiges Federkleid. Das stellt am Waldboden eine ausgezeichnete Tarnung dar. Der Watvogel hat einen langen Schnabel und helle Beine. Beide Geschlechter gleichen sich im Gefieder. Das Weibchen bebrütet meist die vier Eier allein und führt auch die Jungen. Wie das regelmäßige Wiederaufleben der Balzflüge etwa Mitte Mai bis Ende Juni zeigt, werden augenscheinig zwei Bruten durchgeführt. Die weibliche Schnepfe sitzt sehr fest auf den Eiern und verharrt in einer Brütestarre.

Es wird vermutet, dass dadurch die Eigenwitterung der Schnepfe herabgesetzt wird. So kann sie zu dieser Brutzeit nicht so gut von Raubtieren aufgespürt werden. Nur in den Morgen- und Abendstunden verlässt die Waldschnepfe zur Futtersuche nur auf kurze Zeit das Nest. Die Brut dauert 22 bis 24 Tage. Nach dem Schlüpfen trägt das Weibchen bei Gefahr die Jungen mit dem Schnabel an eine sichere Stelle. Die Waldschnepfen werden erst in der Dämmerung aktiv. Sie ernähren sich von Würmern und Insektenlarven, die sie mit ihrem langen Schnabel aus dem Boden hervorholen.

Foto: Von Craig Nash – cc