Vipern in Deutschland: Die Kreuzotter und Aspisviper

Kreuzotter – Foto: Von cc – von Peter Trimming

Giftige Vipern: Kreuzotter und Aspisviper

Weitaus deutlicher und auch noch auf der dunklen Grundfärbung gut zu erkennen, ist das Zickzackband auf dem Rücken der giftigen Kreuzottern. Neben dieser Zeichnung läuft oft noch auf jeder Seite eine Reihe dunkler Flecken. Die Grundfarbe der Vipern kann verschieden sein; bei männchlichen Tieren (bis 65 cm) herrschen die grauen und bei weiblichen (bis 75 cm) die braunen Töne vor. Die schwarzgraue Unterseite der Kreuzottern ist von hellen Flecken unterbrochen; Kehle und Unterseite der Schwanzspitze sind hell. Weitere Merkmale sind die vielen ungleichen Kopfschildchen, die Unteraugenschilde, 21 Reihen Körperschuppen (Rückenschuppen gekielt) und nicht zuletzt die leuchtend rote Iris. In Deutschland ist die Kreuzotter (Vipera berus) überall anzutreffen.

Lebensraum Kreuzotter

Häufig findet man die Schlangen in Moor und Heide von Norddeutschland, auf Wiesen und in lichten Wäldern mit Gebüsch. Im Gebirge kann man sie noch in beträchtlichen Höhen antreffen, insbesondere auf den sonnigen Matten der Krummholzregion. Ausgesprochene Monokulturen meidet die giftige Schlange. In ihrer Lebensweise passt sich die Kreuzotter den örtlichen und jahreszeitlichen Gegebenheiten an. Zumeist kommt sie aus ihren Schlupfwinkeln (Baumwurzeln, Heidegesträuch oder Steingeröll) hervor, um sich stundenlang an Waldrändern zu sonnen. An übrigen warmen Abenden begibt sie sich auf Mäusejagt, deren Spur sie züngelnd wahrnimmt. Hat sich die Kreuzotter an eine Maus herangepirscht, fährt sie mit weit geöffnetem Rachen darauf zu und schlägt ihre Giftzähne ein. Die Maus taumelt nach kurzem Aufquietschen noch ein Stück weiter und bricht dann zitternd zusammen.

Erst wenn sie sich nicht mehr bewegt, wird sie verschlungen. Im Gebirge bilden auch Eidechsen und im Moor Frösche die Nahrung. Der Mensch wird von der Kreuzotter nicht gebissen, sofern er sie nicht reizt. Man muss es als Notwehr ansehen, wenn sie Wanderer etwa im Heidekraut beißt. In solchem Fall empfiehlt sich sofortiges Abbinden oberhalb der Bissstelle und dann umgehende Behandlung durch den Arzt. Die Feinde der Kreuzotter sind Iltis, Igel und Mäusebussard, die ihr geschickt die empfindlichen Körperstellen entziehen, wenn es zum Kampf kommt. Die Zeit des Winterschlafs dauert von Oktober bis Mitte März. Im August bis September werden 5 bis 18 Jungtiere geboren. Die haben eine Länge von etwa 20 cm und sind in der Lage sich gleich sebstständig zu ernähren.

Die Aspisviper eine giftige Schönheit

Aspisviper

Aspisviper eine typische Bewohnerin in den Mittelgebirgen. – Foto: Eric Steinert – CC BY 2.5

Die zweite Vipernart ist die Aspisviper, die im südlichen Schwarzwald beheimat ist. Außerhalb Deutschlands sind Aspisvipern in den Pyrenäen, in Frankreich, Italien, auf Elba und an einigen Punkten auf dem Balkan anzutreffen. Diese giftige Schlange wirkt kräftiger und gedrungener als die Kreuzotter und hat eine aufgeworfene Schnauze mit scharfer Kante über den Nasenlöchern.

Steckbrief Aspisviper

Systematik

  • ohne Rang: Toxicofera
  • Unterordnung: Schlangen (Serpentes)
  • Familie: Vipern (Viperidae)
  • Unterfamilie: Echte Vipern (Viperinae)
  • Gattung: Echte Ottern (Vipera)
  • Art: Aspisviper
  • Wissenschaftlicher Name: Vipera aspis
  • Größe: Die Giftschlange erreicht eine maximale Länge bis zu 90 cm.
  • Sie wirkt gedrungen und hat einen kurzen, dünnen Schwanz.
  • Der Kopf ist dreieckig und vom Körper abgesetzt. Der gesamte Kopf ist mit vielen kleinen Schuppen besetzt.
  • Die Grundfarbe des Tieres ist von hellgrau, graugelb, braun, orange bis zu rostrot hin.
  • Eine Aspisviper ist überwiegend tagaktiv und ist sehr standorttreu.
  • Als Nahrung dienen dem Lauerjäger hauptsächlich Kleinsäuger.
  • Von Mitte Oktober bis Mitte März halten die Tiere eine Winterstarre in unterirdischen Verstecken ab.