Tiere im Wald und ihre Lebensgemeinschaften

Tiere im Wald

Tiere im Wald: Bären sind heute in Eurasien und Amerika zu Hause.

Tiere die im Wald leben

Der Wald mit seiner lebenden und abgestorbenen Vegetation ist ein großes Nahrungsreservoir, das viele Tierarten anlockt. In den Baumkronen gehen Singvögel auf Insektenjagd. Bienen und andere Insekten holen Nektar aus den Blüten. Auf und unter dem Boden durchwühlen Amphibien und Scharen von wirbellosen Tieren die vermodernden Abfallstoffe nach Nahrung. Die Lebensgemeinschaft des Waldes verteilt sich offensichtlich auf verschiedene Stufen, deren Bewohner nicht austauschbar sind. Manche Vögel und Ameisen sind zwar in allen Stufen vom Waldboden bis zu den Wipfeln anzutreffen, aber im allgemeinen beschränken sich Tiere auf eine bestimmte ökologische Nische. Diese Schlichtung lässt sich am besten in üppigen Laub- und Tropenwälder beobachten, doch erkennbar ist sie nahezu in allen Waldlandschaften.

Tiere im Wald, die im Erdboden leben

Die unterste Stufe, der von Wurzeln durchzogene Boden, ist ein Paradies für Wirbellose und grabende Säugetiere. Die Bakterien und Kleinlebewesen, die in der Erde leben, sind entscheidend wichtig für die Fruchtbarkeit des Waldbodens. Sie arbeiten ihn um, mischen und belüften ihn. Sie verzehren die abgestorbene Vegetation und beschleunigen den Verrottungsprozeß. Insekten und Tausendfüßer ernähren sich von den Pflanzenrückständen, die von den Bakterien bereits teilweise zersetzt worden sind und geben sie in zerkleinerter Form wieder von sich.

Daraufhin werden die Humuspartikel von noch kleineren Tieren abgebaut und aufbereitet, damit einzellige Pflanzen und Tiere sie weiterverwerten können. In all diesen Lebensvorgängen besteht ein ausgewogenes, aber ziemlich labiles Gleichgewicht. Das wird allerdings durch den Menschen, der die Schädlinge in Gärten, Wiesen, Feldern und Wäldern mit chemischen Mitteln bekämpft, empfindlich gestört. Doch der Boden beherbergt noch vieles andere Getier: Milben, Hundertfüßer, Spinnen, Käfer, Wanzen, Würmer und unzählige Larven. Eine der interessantesten Larven lebt vier Jahre und länger in und von verottetem Holz alter Eichen. Die Larve verwandelt sich dann in einen dunkelbraunen wehrhaften Hirschkäfer mit stark vergrößerten, geweihartigen Oberkiefern. Die ausgewachsenen Hirschkäfer leben nur ein paar Wochen lang, in den sie sich von Pflanzensäften und Nektar ernähren und einen Geschlechtspartner suchen. Sie können bis zu 8 cm lang werden machen einen so furchterregenden Eindruck, dass ihnen die Menschen geheime Kräfte zuschreiben.

Größere Tiere im Wald

Tiere die im Wald leben

Hirsche sind Tiere die im Wald leben.

Welche Tiere leben im Wald? Das Dach des unterirdischen Lebensraums bildet der Waldboden, der von ganz anderen Tierarten besiedelt wird. Zu den bekanntesten Waldbodenbewohnern zählen die Huftiere, vor allem das Rotwild. Die Hirsche halten sich zwar gerne am Waldrand auf, aber um Schutz vor Feinden und schlechtem Wetter zu suchen, flüchten sie ins Waldinnere. Ihre düstere graubraune Fellfarbe ist eine gute Tarnung. Der Wald bietet ihnen zudem Nahrung in Notzeiten; wenn die nahrhaften Gräser und Kräuter unter tiefem Schnee begraben liegen. Die Tiere können den Hungertod oft dadurch nur entgehen, das sie Nadeln und sogar Baumrinde abäsen, obgleich letztere mehr Füll- als Nährstoffe enthalten. Auf jeden Fall ist der Hirsch an das Leben auf dem Waldboden hervorragend angepasst.

Das gleiche gilt für Nager, Hasen und Bodenvögeln, die ihren Lebensunterhalt mit Gräsern, Samen und niedrigen Kräutern bestreiten. Und auch für räuberisch lebende Tiere, etwa Schlangen und Rotfüchse. Der Waldboden ist vielfach mit Strauch- oder Buschwerk überzogen. Da die Sträucher Früchte hervorbringen, werden sie von Fruchtfressern wie Bären oder Vögeln aufgesucht. Scheue Tiere verstecken sich gern in diesem Unterwuchs, der ihnen einen gewissen Schutz vor Adlern, Habichten, Sperbern, Bussarde und Eulen gewährt.

Tiere im Wald und an deren Rändern

Der Walrand ist für viele Lebensformen eine wichtige Übergangszone. Dort besteht ein regelmäßer Pendelverkehr, wie man das von Hirschen kennt. Die äsen auf Wiesen und suchen Schutz im Wald. Ähnlich verhält es sich bei den Rauhfußhühnern, die das ganze Jahr über eine abwechslungsreiche Nahrung und sichere Versteckplätze brauchen. Waldbewohnende Bären suchen häufig auf Wiesen und Flusstälern nach Wurzeln und anderer Pflanzenkost. Der Waldrand kann aber auch eine breite Mischzone sein, in der Wiesen und Bäume nebeneinander existieren. Doch wie breit oder schmal der Waldrandstreifen auch sein mag, er beherbergt durchweg sowohl Pflanzen- als auch Tierarten, die beiden Vegetationstypen zugehören. Andere haben sich an das Leben in solchen Übergansgebieten angepasst. Der Randeffekt bewirkt bei den Organismen eine erstaunliche Arten- und Individuenzahl, die größer ist als im Waldinneren oder inmitten einer ausgedehnten Wiesenlandschaft.

  1. Foto: Marco Seechi
  2. Foto: John Royle