
Viele Tiere im Moor haben sich die Lebensräume zwischen Land und Wasser ausgesucht.
Viele Tiere und Pflanzen haben sich das Moor als Lebensraum ausgesucht. Die Rohrdommel ist ein Vogel im Moor, die wegen ihres tief, dumpfen Rufes auch Moorochse genannt wird. Der Sumpfvogel, wie auch die Wiesenweihe und die Rohrweihe suchen sich oft ihre Brutplätze in den Randgebieten der Moore in den ausgedehnten Schilfflächen aus. Die Moorente mag dicht verwachsene und verlandete Gewässer. Die meisten Fische, Amphibien, Wasserflöhe und Krebse meiden das saure Wasser der offenen nährstoffarmen Hochmoorweiher.
Das Hochmoor ist für unsere Augen das Reich der Libellen. Die Kleine Moosjungfer, verschiedene Azurjungfern und die Arktische Smaragdlibelle fliegen in Mitteleuropa über den Torfmoosen. In den umliegenden Kleinstgewässern der Moore und in den Sumpfwiesen ist der Moorfrosch zuhause. Zur Fortpflanzungszeit laufen die Männchen himmelblau an und laden mit blubbernden Tönen die Weibchen zur Paarung ein.
Entstehung Moor
Torfmoore entstehen aus langsam verrottenden Schichten von Sumpfmoos, das unter dem Gewicht der darauf wachsenden Schichten zusammengepresst wird. Das Sumpfmoos hält viel Wasser in einem Netzwerk von toten Blattzellen, so dass sich Torfmoore wie lebende Schwämme verhalten und einer einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt ständig feuchte Heimat sind. Sumpfmoos wächst nur langsam. Es dauert Jahrhunderte, bis sich ein Torfmoor bildet, aber nur wenige Jahre, bis es komplett gestochen ist. Die Insektenwelt ist in Torfmooren sehr vielfältig, da sie reiche Nahrung und Fortpflanzungsmöglichkeiten bieten. Die Raupen des großen Heidespanners ernähren sich von Ried- und Wollgras. Der Brachvogel sucht um die Tümpel herum nach Insekten und anderen Wirbellosen. Raubvögel wie die Kornweihe jagen oft über Torfmooren.
Was es für Moore gibt
Hochmoor: Das sind nährstoffarme, meist durch Versumpfung eines Waldes entstandene Lebensräume. Wichtigste Voraussetzung dafür ist jedoch ein großer Wasserüberschuss. Hochmoore sind unabhängig vom Grundwasser, sie beziehen ihr Wasser ausschließlich aus dem Regen. Deshalb trifft man sie hauptsächlich in Landschaften mit hohen Niderschlagsmengen an.
Der sehr niedrige pH-Wert (=sauer) und die Sauerstoffarmut des Wassers verhindern, dass die toten Pflanzenteile vollständig durch Mikroorganismen zersetzt werden. Es bildet sich Torf, auf dem hauptsächlich die Torfmoose wachen. Je höher der Torfkörper wird, desto weiter entfernt sich seine Oberfläche von Mineralboden und damit vom Grundwasser, bis er ganz auf das nährsalzarme Regenwasser angewiesen ist. Meistens ist das Hochmoor sanft uhrglasartig aufgewölbt.
Niedermoor: Niedermoore sind durch Verlandung nährstoffreicher, stehender Gewässer oder feuchter Senken entstanden. Daneben bildeten sie sich aber auch auf versumpften Mineralboden, dessen Wasserabfluss gehemmt wurde. Deshalb sind sie nährsoffreicher als Hochmoore und zeigen eine artenreichere Pflanzen- und Tierwelt. Ihr Vorkommen ist nicht an regenreiche Klimagebiete gebunden, da sie ihr Wasser aus dem an dieser Stelle zutage tretenden Grundwasser beziehen.
Hangmoor: Typ des Niedermoores im Gebirge mit geneigter Oberfläche; Hangmoore entstehen in Hangverebnungen oder Quellmulden vor allem dann, wenn Quellbäche den Hang breitflächig oder in Form von zahlreichen kleinen und kleinsten Rinnsalen überströmen.
Kalkmoor: Ist ein Niedermoor mit kalkreichem, alkalisch reagierendem Grundwasser.
Tiere im Moor, die sich eher in den Randgebieten aufhalten

Heidschnucken sind gute Landschaftspfleger.
Viele Tiere im Moor halten sich stärker in den verfestigten Randbereichen auf. Die Kreuzotter hat dort eine besondere Färbungsphase, die gänzlich hell braunrote Kupferotter. Ihr fehlt das schwarze Zickzackband auf dem Rücken und sie wird meist für eine andere Schlangenart gehalten. Zu erkennen ist die Kreuzotter aber an ihren feuerroten Augen mit der Schlitzpupille.
Tiere im Moor sind oft in den übergehenden Feuchtwiesen zu finden. Da ist der Wachtelkönig mit seinem rauhen, knarrenden Ruf zu vernehmen. Das Birkhuhn, der Baumpieper, der Zeisig, die Glattnatter, die Moor- und Waldeidechse und viele Schmetterlingsarten halten sich bevorzugt an den Rändern von Mooren auf. In den Mooren Nordwestdeutschlands finden sich noch wenige Brutplätze des Goldregenpfeifers und eine besonders dunkel gefärbte Rasse des Rebhuhns, dass sogenannte Heide-Rebhuhn.
In den Mooren des Nordens kommt der Großsäuger Elch hinzu. Das Tier vermag mit seinen spreizbaren Hufen mit Leichtigkeit den schwankenden Moorgrund zu überschreiten. Im Moor sind Menschen wie Tiere durch die manchmal dünne Pflanzendecke über ein verwachsenes Moorauge eingebrochen und umgekommen. Unter den jungsteinzeitlichen Funden aus Norddeutschland sind viele Tierarten, die seit dieser Zeit bei uns verschwunden sind. Darunter ist das Wildpferd, der Auerochse, der Luchs und der Braunbär.
- Foto von Bernard DUPOT – cc
- Ellis Dieperink