
Schwarzhalstaucher – Foto: M.Eekhoff – cc
Keine unserer einheimischen Wasservögel sind so sehr ans Wasser gebunden wie die Tauchvögel. Selten sieht man sie fliegen, noch seltener einmal auf dem Land. Die Zehen der Taucher sind nicht wie bei den Gänsen und Enten durch Schwimmhäute verbunden, sondern tragen nur seitliche Lappen. Steißfüße heißen sie, weil die Unterschenkel völlig im Körper stecken und die Füße erst am hintersten Körperende zutage treten. Nur winzige Deckfederchen stellen den Schwanz dar. Alles ist bei den Tauchern an das Leben im Wasser angepasst.
Die Nester anderer Vogelarten an den Seen und Teichen stehen einigermaßen auf trockenen Plätzen. Aber bei den Tauchern ist das nicht der Fall. Die Tauchernester sind durch und durch feucht und ähneln mehr einen schwimmenden alten Klumpen. Stets schwimmen die Tauchvögel zu ihren Nestern und schwimmend wird es auch verlassen.
Auf diesem stets feuchten Haufen liegen die Tauchereier, die anfänglich kalkweiß sind. Durch das Liegen in dem faulenden Pflanzenmaterial nehmen sie aber schon nach wenigen Tagen eine rötlichbraune bis schwarzbraune Färbung an. Verlassen die Tauchvögel das Nest, decken sie das Gelege mit Nistmaterial zu. Während die anderen brütenden Rallen– und Entenarten ein umfangreiches Gelege haben, legen die Taucher nur drei bis vier Eier ins Nest.
Verfolgung der Tauchvögel
Auch die Tauchvögel hatten unter den Nachstellungen des Menschen stark zu leiden. Früher wurden die Haubentaucher abgeschossen, um die atlasglänzende Unterseite des Balges zu Pelzwerk zu verarbeiten. Und von jeher wurden Tauchervögel von allen Fischereiberechtigten nachgestellt. Bei Magenuntersuchungen von Haubentauchern wurde festgestellt, dass etwa 20 Prozent aus kleinen Fischchen bestand. Im übrigen wurden sowohl Wasserinsekten und deren Larven, Kaulquappen, kleine Frösche und Schnecken gefressen. Bei anderen Taucherarten ist der Anteil der Fischnahrung wesentlich geringer.
Der Haubentaucher, Rothalstaucher und Zwergtaucher brütet auch bei uns einzelnd. Aber der Schwarzhalstaucher schließt sich fast ohne Ausnahme zu größeren Kolonien zusammen. Er brütet sogar inmitten der Lachmöwenkolonien. Bei den längsgestreiften Dunenjungen unserer Taucher fallen die bunten, nackten Stellen am Vorderkopf auf. Die jungen Taucher sind recht wärmebedürftig und suchen in ihren ersten Lebenstagen in dem pelzartigen Gefieder der Eltern Schutz.
Steckbrief Tauchvögel
Steckbrief Rothalstaucher

Rothalstaucher – Foto: Donald Hobern – cc
- Körperlänge Rothalstaucher (Podiceps grisegena): 45 cm
- Gewicht 700 bis 925 Gramm, Flügelspannweite 83 cm.
- Das Nest ist ein schwimmender Haufen und das Gelege umfasst 3 bis 5 Eier.
- Hauptbrutzeit ist von April bis Juni, die Brutdauer beträgt 25 bis 28 Tage. Beide Partner lösen sich beim Brüten ab.
- Führungszeit: Etwa 72 Tage, die Küken sind Nestflüchter.
- Nahrung: Fische, Frösche, Krrebstiere, Wasserinsekten.
Alter: Lebenserwartung 12 Jahre.
Steckbrief Schwarzhalstaucher

Zwerghalstaucher – Foto: Michael Kucharski – cc
- Körpergröße Schwarzhalstaucher (Podiceps nigricollis): 30 bis 35 cm, Gewicht 250 bis 600 Gramm.
- Flügelspannweite 77 bis 85 cm.
- Der Schwarzhalstaucher ist etwas kleiner als ein Blässhuhn.
- Brutzeit von Mai bis Juni.
- Das Weibchen legt ins Schwimmnest 3 bis 5 Eier ab.
- Die Küken sind Nestflüchter und werden von den Eltern etwa 2 Wochen zeitweise auf den Rücken geführt.
Steckbrief Zwergtaucher
- Art: Zwergtaucher (Tachybaptus ruficollis)
- Größe: 25 bis 30 cm, Gewicht: 180 Gramm
- Flügelspannweite: 44 cm
- Brutzeit: Von April bis Juni.
- Gelegegröße: 3 bis 6 Eier
- Brutdauer: 24 Tage
- Die geschlüpften Küken sind Nestflüchter.
- Nahrung: Fische, Schnecken und Larven werden im Tauchgang erbeutet.
- Alter Zwergtaucher: Etwa 15 Jahre
- Ruf/Stimme: In der Paarungszeit klingen sie hoch und trillernd.
- Lebensraum: Binnengewässer, fließende Flüsse und Bäche.
- Feinde: Falken, Hecht, Wels, Fuchs und Möwen.