Taubenrassen für die Haltung und Zucht

Taubenhaltung

Taubenhaltung von Pfautauben – Foto: Akhil Chandran

Auf der ganzen Welt gibt es um die 300 Taubenrassen, die eine artenreiche Familie der Vögel sind. Dreiviertel der Taubenarten leben in tropischen Wäldern. Oft sieht man Haus- oder Brieftauben, die von der im Mittelmeerraum vorkommenden Felsentauben abstammen. Die größte Taube ist die Neu-Guinea-Fächertaube, die eine Größe bis zu 73 cm hat. Das Gewicht beträgt um die 2 Kilogramm. Die kleinste Taube hat die Größe eines Sperlings und wiegt gerade mal 22 Gramm. Die sportliche Brieftauben können farblich scharf sehen. Sie können ohne Unterbrechung etwa 1000 km pro Tag weit fliegen. Eine Brieftaube orientiert sich am Magnetfeld der Erde besser, wie keine andere Vogelart. Ihr Schnabel ist mit eisenhaltigen Partikeln ausgestattet, die wie ein dreidimensionaler Kompass funktionieren. Unabhängig von ihrer eigenen Bewegung können die Brieftauben damit immer ihre genaue geografische Position bestimmen.

Die Tauben kommen oft in großen Schwärmen vor und können zu einer echten Plage für die Landwirtschaft werden. Im Jahr 1866 wurde in Nordamerika von einem riesigen Schwarm Wandertauben berichtet. Den schätzte man auf einer Länge von 480 km, 1,6 km Breite und etwa 3 Milliarden Tiere. Diese Art wurde durch Jagd ausgerottet, das letzte Tier starb 1914 im Zoo von Cincinnati.

Hier versucht eine Stadttaube noch ein Tropfen sauberes Wasser herauszukitzeln.

Foto: Von Vicki & Chuckcc

Taubenrassen: Die Haustaube sieht man nicht auf Bäumen sitzen

Keine Haustaube fliegt in den Ästen von Bäumen, um sich auszuruhen. Warum, wo doch die Ringel-, Turtel- und Hohltaube unserer Wälder im Geäst der Bäume zu Hause sind? Unsere Haustaube stammt gar nicht von den bei uns heimischen Wildtauben ab, sondern von der Felsentaube, die in den Mittelmeerländer beheimatet ist. Für unsere Haustaube sind die Kirchtürme, Dächer unserer Städte und künstliche Felsen von Bedeutung, die auch ihre Vorfahren bevorzugten. Die steinernen Simse der Häuser sind ein hervorragender Ersatz für die Felsvorsprünge ihrer natürlichen Nistplätze an Steilhängen.

Ein Ahnenerbe bleibt auch die Geselligkeit der Felsentauben, die in großen Scharen beisammen brüten und sich in Schwärmen vereint die Nahrung auf den Feldern suchen. Die Taubenrassen wie unsere Haustauben und Brieftauben haben keinen Wandertrieb und bleiben ihrem Schlage treu. Diese Treue gibt auch den Brieftauben die Kraft, auf hunderte von Kilometern immer wieder heimzufinden. Dabei hilft ihnen ihr scharfes Auge und ihr fabelhaftes Ortsgedächtnis. Tauben sind recht zutraulich, und das macht es leicht, ihr Verhalten zu erforschen.

Steckbrief Taube

  • Klasse: Vögel Lateinischer
  • Name: Columbidae
  • Verbreitung: Tauben gibt auf der ganzen Welt.
  • Größe: 20 bis 35 cm
  • Gewicht ca. 180 bis 500 g
  • Fluggeschwindigkeit bis zu 80 km/h, auf kurzer Distanz 160 km/h
  • Flügelspannweite ca. 68 cm
  • Eine Taube kann ein Alter von 10 bis 20 Jahren erreichen.
  • Die Paarungszeit der Tauben findet das ganze Jahr über mit 3 bis 5 Bruten statt.
  • Das Gelege besteht aus 1 bis 2 Eier.
  • Die Nestlingszeit beträgt ca. 22 Tage.
  • Tauben füttern ihre Jungen mit Taubenmilch, einer Drüsenausscheidung ihres Kropfes.
  • In Mitteleuropa kommen 5 Arten vor, die Hohl-, Türken-, Turtel-, Brief- und Ringeltaube.
  • Feinde der Tauben sind: Der Habicht, Wanderfalke, Sperber und der Uhu.

Brieftauben – Taubenrassen

Fächertaube (Goura victoria)

Steckbrief Fächertaube

  • Vorkommen: Papua-Neuguinea
  • die Fächertaube (auch Victoria-Krontaube genannt) lebt im tropischen Regenwald auf dem Waldboden und ist flugfähig, sie zählt zu den größten und schwersten rezenten Taubenarten
  • Körperlänge ca. 74 cm, durchschnittliches Gewicht 2,5 kg
  • besonderes Kennzeichen: Die Haubenfedern können zu einem Fächerkamm geformt werden
  • von der IUCN wird die tagaktive Fächertaube als eine gefährdete Art eingestuft
  • die Fächertaube kann ein Alter von ca. 20 Jahren erreichen
  • Nahrung: Sämereien, Früchte, Insekten

Fortpflanzung Fächertaube

  • Die Vögel leben paarweise oder in kleinen Trupps zusammen.
  • Fächertauben bauen ihr Nest auf einem Baum, dass aus Zweigen und Blättern besteht.
  • Das Gelege besteht aus einem Ei und eine Brutdauer beträgt etwa 28 Tage.

Pfautaube

Eine der ältesten und schönsten Taubenarten ist die Pfautaube. Die ersten eingeführten Pfautauben waren kleiner als die heutigen, besaßen einen langen Hals, der bei der geringsten Erregung heftig zitterte. Wahrscheinlich stammt die Rasse, wie alle Taubenrassen, von der Felsentaube ab. Die Pfautaube fliegt unbeholfen und besitzt nicht den Orientierungssinn unserer Brieftaube.

Steckbrief Pfautaube

  • Pfautauben stammrn aus Indien und ist eine kleine und zierliche Taubenrasse (Gesamthöhe etwa 25 cm).
  • Die Taube hat einen gefächerten Pfauenschwanz, der aus 36 Federn besteht. Die Tauben gibt es in vielen verschiedenen Farben (am meisten in der Farbe weiß).
  • Nahrung: Körner und Sämereien.
  • Eine Pfautaube brütet mehrmals im Jahr.
  • Das Gelege besteht meistens aus 2 Eiern.
  • Eine Brutdauer beträgt ca. 17 Tage.
  • Die jungen Tauben werden in den ersten Tagen von den Altvögeln mit Kropfmilch gefüttert.
  • Feinde: Katzen, Baummarder und Greifvögel.

Strasser Tauben

Taubenrasse: Strassertaube

Taubenrasse: Strassertaube

Steckbrief Strasser

  • Der Körper ist massig und trotzdem können Strasser gute Flugeigenschaften vorweisen.
  • Die Strassertaube hat eine kurze, gedrungene und voluminöse Form mit großem Kopf, die Brust ist vorgewölbt.
  • Farbschläge Blau, Hellblau, Schwarz, Rot, Gelb, Blaufahl, Blaufahlgehämmert.
  • Die Taube wurde verpaart mit Florentinern, Kropftauben und Feldtauben.

Foto: cc – Von bratispixl

Kröpfer

Kropftauben oder Kröpfer ist eine Gruppe der Rassetauben.

Steckbrief Kropftaube

  • Die Kröpfer haben eine aufrechte Körperhaltung und einen großen Kropf, den sie mit Luft füllen können.
  • Kröpfer sind zahme und zutrauliche Tauben.
  • Während der Balz wird der Kropf aufgeblasen.

Foto: RGZV Frankenthal – CC BY 3.0

Thüringer Flügeltaube

Die Thüringer Flügeltaube gehört zu den ältesten Farbentaubenrassen.

Die Taube stammt aus Südthüringen um den Sonneberg herum. Sie hat eine Feldtaubengestalt mit einer fast waagerechten Haltung. Sie ist ein Juwel unter den Farbentauben.

Steckbrief Thüringer Flügeltaube

  • Schlichte Gestalt mit der Ähnlichkeit einer Feldtaube.
  • Die Kopflinie ist länglich rund.
  • Farbschläge: Rot, Gelb, Schwarz, Blau mit schwarzen oder ohne Binden.
  • Die lebhaften Tauben geben im Flug ein schönes Bild ab und sind zu ihrem Halter sehr zutraulich.

Foto: Kruger1955 – CC BY-SA 3.0