Symbiose im Ökosystem – Lebensgemeinschaften der Tiere

Symbiose

Symbiose von Vögeln und Giraffe.

Zu den natürlichen Lebensäußerungen im Ökosystem gehören auch noch die faszinierenden biologischen Phänomene der Symbiose und des Parasitismus. So sind die Parasiten im Abhängigkeitsgefüge der biozönotischen Ordnung meist mannigfaltig verankert. In manchen Ökosystemen kommt Symbionten (Symbiose-Partnern) innerhalb des Stoffkreislaufes sogar eine beachtliche Bedeutung zu. Das kann eine Sybiose von Pilzen mit Wurzeln höherer Pflanzen sein. Der Pilz befindet sich an den Wurzeln und sorgt für eine verbesserte Aufnahme von Nährstoffen aus dem Erdboden. Beide Phänomene haben sich erst im Laufe einer langen Entwicklung herausgebildet.

Symbiose unter Tieren

Vogel und Säugetier: Der Madenhacker pickt vom Zebra, Kaffernbüffel oder vom Nashorn Parasiten aus ihrem Fell heraus. Für den Vogel bedeutet das gleichzeitig Schutz und Nahrung. Das Absuchen nach Parasiten ist ein lohnendes Geschäftsfeld in der Symbiose.

Clownfisch und Seeanemone: Der Clownfisch versteckt sich vor seinen Feinden in einer Seeanemone im Korallenriff. Dort findet der Fisch Schutz und lockt als Köder größere Fische an, die die Seeanemone als Mahlzeit benötigt.

Die bekannteste Egelart ist der Medezinische Blutegel. Während die Jungtiere oft räuberisch leben oder an kleinen Fischen, Kaulquappen und Fröschen Blut saugen, gehen die erwachsenen Egel Warmblütler einschließlich des Menschen an. Die aufgenommene Blutmenge kann das 10fache ihres Körpergewichtes ausmachen.

Brutparasitismus: Das bekannteste Beispiel dafür ist der Kuckuck. Der Vogel entfernt von den Wirtsvögeln ein Ei aus dem Nest und legt dafür sein eigenes dazu. Das ist oft ein Brutgelege vom Teichrohrsänger, Drosselrohrsänger und auch von Schaf- und Bachstelze. Interessanterweise spezialisiert sich das Kuckuck-Weibchen meist auf eine Wirtsart. Seine Eier sind dann denen dieser Art in Färbung und Zeichnung oft erstaunlich ähnlich.

Symbiose definition

Was versteht man unter einer Symbiose?

Ausgehend von der wörtlichen Übersetzung (griech.: syn = zusammen, bios = Leben) ist das enge Zusammenleben verschiedener Organismen. Dieses ist im allgemeinen für die Symbionten lebensnotwendig und von gegenseitigem Vorteil. Partner können dabei zwei verschiedene Pflanzen-, Tierarten oder auch Tier oder Pflanze sein. In Tümpel, Teichen und Weihern findet man in erster Linie Ernährungssymbiosen von Blaualgen und Grünalgen auf der einen und tierischen Organismen auf der anderen Seite vor.

Am bekanntesten ist das Zusammenleben der einzelligen grünen Kugelalge (Chlorella vulgaris) mit dem weit verbreiteten Süßwasserpolyp (Chlorohydra viridissima). Im Polyp leben die Algen hauptsächlich in der den Körperhohlraum ausgekleideten inneren Zellschicht (Entoderm). Sie geben einen Teil ihrer Assimilate, offenbar als Glukose und Maltose, sowie Sauerstoff an den Polyp ab. Eine Anzahl von ihnen wird allerdings nachweislich verdaut. Bei einem Vermehrungsüberschuss an Algen tragen diese dann zur Ernährung des Partners bei. Von ihm beziehen sie vor allem Kohlendioxid. In dem Zusammenhang sei es nicht unerwähnt, dass Polyp und Schwamm auch ohne „Zoochlorellen“ auskommen können. Sobald der Polyp Kospen ausbildet, werden Algen in sie eingelagert. Es kommt sogar über das sich am Muttertier entwickelnde Ei zu einer Weitergabe an die nächste Generation.

Symbiose der Yuccamotte

Eine der innigsten und eigenartigsten Wechselbeziehungen von Tier und Pflanze besteht zwischen der Palmlilie (Yucca elata) und der Yuccamotte. Die Fortpflanzungszeit des Falters und die Blütezeit der Yucca sind genau aufeinander abgestimmt. Unmittelbar vor der Eiablage dringt das Weibchen in eine Yuccablüte ein. Dort sammelt es Pollen, die es zu einer Kugel zusammenrollt und auf der Blütennarbe ablegt. Dadurch wird die Pflanze bestäubt. Im Verlauf der Evolutionhat hat die Blüte eine so spezifische Form angenommen, dass die Befruchtung weder durch die Pflanze selbst noch durch irgendein anderes Tier erfolgen kann. Sie ist also ganz und gar von dieser bestimmten Schmetterlingsart abhängig.

Die Pflanze erweist sich indes erkenntlich für diesen Liebesdienst. Der Schmetterling kann sich nur fortpflanzen, indem er etwa sechs Eier in den Fruchtknoten der Yucca einführt, aus dem der Samenbehälter hervorgeht. Nachdem die Larven geschlüpft sind, bleiben sie in der Samenhülle und ernähren sich von den Jungen Samen. Wenn die Larven herangereift sind und die Hülle verlassen, bleiben genügend unversehrte Samen zurück, so dass sich auch die Pflanze vermehren kann.

Foto: Ante Harmersmit