Sturmvögel brüten gewöhnlich in großen Kolonien

Riesensturmvogel

Riesensturmvogel – Foto: Paul Caroll

Arten Sturmvögel

Die Sturmvögel sind durch zwei röhrenartige Nasenöffnungen auf der Oberseite der Schnäbel gekennzeichnet. Durch diese Öffnungen können sie Meersalz und Magenöl ausscheiden. Der Riesensturmvogel (Macronectes giganteus) ist ein Bewohner der antarktischen Meere, der ein schwerer und gefräßiger Vogel ist. Er ernährt sich mit mächtigem, gebogenem Schnabel vor allem von Aas und kranken Vögeln. So übernehmen die Sturmvögel die Rolle der Geier auf den Meeren. Gelegentlich greifen sie auch gesunde Vögel an. Nähert sich jemand dem Nest, so wenden sich der Altvögel etwas zur Seite und die Jungvögel spucken ein stinkendes Öl über zwei Meter weit, den Angreifern entgegen.

Eissturmvogel gehört zur Familie der Sturmvögel

Eissturmvogel

Eissturmvogel – Foto: Von Richard – CC BY 2.0

Der streng pelagisch lebende Eissturmvogel (Fulmarus glacialis), der auf ozeanischen Klippen und Inseln brütet, ist auf den nördlichen Meeren häufig. Er hat sich auch in den letzten Jahren stark nach Süden ausgebreitet. Der Eissturmvogel ist etwas größer als die Dreizehenmöwe und hat ein möwenartiges Aussehen. Er segelt kurvend und ohne Flügelschlag dicht über den Wellen dahin. Der sturmerprobte Vogel ist ein geschickter Schwimmer. Auch in reißenden Strömungen badet er zwischen den Klippen oder rudert leicht über die Wasserfläche. Auf dem Land ist er eher unbeholfen.

Schwarzschnabel-Sturmtaucher und Gelschnabel-Sturmtaucher

Schwarzschnabel-Sturmtaucher

Schwarzschnabel-Sturmtaucher – Foto: Pedro N. Ramalho – CC BY 2.0

Der Schwarzschnabel-Sturmtaucher (Puffinus puffinus) ist an der rußschwarzen Oberseite und der scharf abstechenden, reinweißen Unterseite zu erkennen. Der Vogel hält sich mehr in Landnähe auf als auf hoher See. Sein Brutgebiet erstreckt sich von Süd-Island zur Westküste Großbritanniens und bis zur Bretagne. Der Vogel gräbt sich im Boden Erdhöhlen mit seinem Schnabel und Krallen. Auf Inseln und Klippen brütet er in großen Kolonien. Der Schwarzschnabel brütet auch auf den Mittelmeerinseln, von den Balearen bis zum Ägäischen Meer. Oft sieht man diesen Sturmtaucher ruhig schwimmen, meist jedoch in ungemein raschem und wechselvollem Flug den Wellentälern und Wellenbergen folgen.

Auf den Mittelmeerinseln findet sich noch ein zweiter Brutvogel, der Gelbschnabel-Sturmtaucher (Calonectris diomedea). Diese großen, grauen Sturmvögel mit graubraunen Kopf und weißer Kehle brüten in Felsspalten und selbstgegrabenen, oft tiefen, schwer oder gar nicht zugänglichen Höhlen. Umherstreifende dringen bis in die Nordseegebiete vor. Der Große Sturmtaucher (Ardenna gravis) der im Südatlantik brütet, kommt auf seinen Wanderungen im Herbst bis nach Island und gelegentlich in die Nordsee.

Sturmschwalben sind Hochseevögel

Die Sturmschwalben (Hydrobatidae) sind kleine Meeresvögel mit sehr langen Flügeln und Beinen, die außer zur Brutzeit pelagisch leben. Man sieht sie gewöhnlich niedrig über den Wellen flattern. Sie besitzen relativ lange Läufe mit sehr entwickelten Schwimmhäuten und abgeplatteten Nägeln. Ihr Gefieder ist braunschwarz, rußfarben, mit weißem Bürzel. Sie nisten Kolonieweise in Erdhöhlen, unter Felsen und Gemäuer. Der kleinste europäische Seevogel ist mit 15 cm Länge der Sturmwellenläufer (Hydrobates pelagicus), der vor 2019 Sturmschwalbe genannt wurde.  Auffallend ist sein gegabelter Schwanz, der Vogel brütet von Island bis zur französischen Küste und im Mittelmeer.

Buntfuss-Sturmschwalbe

Buntfuss-Sturmschwalbe – Foto: Von Dominic Sherony – CC BY-SA 2.0

Die Buntfuß-Sturmschwalbe (Oceanites oceanicus) verlässt im März oder April antarktisches Brutgebiet. Sie erreicht auf ihrer sehr ausgedehnte, acht Monate dauernde Wanderung die Gewässer südwestlich von Irland und den Britischen Inseln. Nur ganz ausnahmsweise lässt sie sich während dieser Wanderung auf dem Wasser nieder und jedoch kaum Gelegenheit zum Schlafen. Im Juli und August sind viele dieser Sturmschwalben zwischen Irland und Boston beobachtet worden. Während dieser langen Strecke haben sie kaum Land zu sehen bekommen. Trotzdem finden sie zur richtigen Zeit, im November oder Dezember, zu ihrer Bruthöhle zurück. In der Brutzeit lösen sich die Eltern ab. Nach 39 bis 48 Tage schlüpft das einzige Küken aus und bleibt mindestens 52 Tage in der Bruthöhle.