Störche haben lange Beine und sind exzellente Segelflieger

Ein Pärchen-Nimmersatt-Störche beim Nestbau. – Foto: cc – Von Ettore Balocchi

Die Störche sind mit sechs Gattungen und 19 Arten über alle Erdteile in den gemäßigten und tropischen Zonen verbreitet. Es sind große, langbeinige Vögel mit langem, geradem und kegelförmigen Schnabel. Im allgemeinen sind sie weniger ans Wasser gebunden als die Reiher. Manche Arten der Störche sind nicht stimmlos. Sie geben krächzende, quiekende und muhende Laute von sich, einige klappern mit dem Schnabel. Ihre Nahrung, die in der Hauptsache aus kleinen Wirbeltieren und Arthropoden besteht, nehmen sie in gemessenem Schreiten aus seichtem Wasser oder feuchten Wiesen und Felder auf. Meist brüten die Vögel hoch auf Bäumen, auf Hausdächern und auch an Felswänden. Das Gelege besteht aus zwei bis vier, manchmal fünf Eiern. Alle Störche sind gute statische Segelflieger, die ihren Hals beim Flug augestreckt halten. Beim Schlafen ruht der Kopf im gesträubten Gefieder des aufgeblasenen Halses wie auf einem Kissen. In Deutschland kommen zwei Arten vor, der Schwarz- und Weißstorch.

Der Marabu ist eine Vogelart aus der Familie der Störche

Marabu

Marabu – Foto: David Clode

Der Marabu bewohnt das tropische Afrika. Sein Nest legt der Storchenvogel auf großen Bäumen an, oft in Eingeborenendörfern und in Gesellschaft mit Pelikanen. Nacken und Unterseite sind weiß, Rücken und Flügel dunkelgrün, metallisch glänzend gefärbt, der Kopf ist rötlich fleischfarben. Die langen flaumigen, weißen Federn der Analregion waren als Marabufedern von der Modeindustrie geschätzt. Die Speiseröhre am Unterhals ist zu einem weiten Sack (Kropf) ausgedehnt und verleiht dem Vogel ein recht häßliches Aussehen, dass ihm den Namen Kropfstorch eingebracht hat.

Er lebt von Aas und kleinen Wassertieren. In größeren Ortschaften stellt sich der Marabu ein, wo Markt gehalten wird und wo Vieh geschlachtet wird. Da sind für ihm immer Tierabfälle zu holen und ständig muss er sich gegen Ohrengeiern durchsetzen. Auch der Nimmersatt ist dort vertreten, der in großen Baumwollsträuchern und auf Affenbrotbäumen der Eingeborenendörfer in Gesellschaft von Pelikanen und Marabus nistet.

Der Wollhalsstorch, Abdimstorch und Sattelstorch

Wollhalsstorch

Wollhalsstorch – Foto: Bikash Das – CC BY 2.0

Nützliche Vertilger von Heuschrecken sind noch der afrikanische Wollhalsstorch (Ciconia episcopus), der auch Asien bewohnt und der Abdimstorch (Ciconia abdimii). Der Abdimstorch ist ein nach Art des Schwarzstorches gefärbter Vogel. Er brütet in Nordafrika und zieht nach Südafrika, wo er auch wie der Weißstorch als Heuschreckenvertilger geschützt ist. Er nistet in kleinen Gesellschaften auf Bäumen in Dörfern der Eingeborenen. In Südafrika beobachtet man die Vögel den größten Teil des Tages über die Felder verstreut. In der Nacht versammeln sie sich an Wasserstellen oder auf niedrigen bäumen.

Sattelstorch

Sattelstorch – Foto von Diego Delso – CC BY-SA 4.0

Der Sattelstorch (Ephippiorhynchus senegalensis) mit breitem schwarzen Querstreifen (Sattel) auf dem roten Schnabel kommt ebenfalls im tropischen Afrika und Indien vor. Er legt sein Nest auf hohenBäumen an Flussufern an. Ein anderer Sattelstorch, der Jabiru (Jabiru mycteria), ein riesiger Vogel von 1,30 bis 1,40 m Länge, lebt in den Urwaldsümpfen Südamerikas. Er baut sein riesiges Nest in den höchsten Wipfel der Urwaldbäume. Auch im Süden der USA ist er anzutreffen und ist der einzige Storch, der auf dem nordamerikanischen Kontinent vorkommt.

Der Schwarzstorch ist ein scheuer Vogel

Schwarzstorch

Schwarzstorch – Foto: cc – blackcatcara

Der Schwarzstorch hat ein glänzend schwarzes Gefieder und eine weiße Unterseite. Der Vogel lebt scheu und vereinzelt in urwüchsigen, ruhigen Waldungen und sumpfigen Auen. Dort nistet er in großer Höhe auf Waldbäumen und siedelt sich nie in Ortschaften an. Beim Zusammentreffen auf dem Nest werden von den Gatten bestimmte Begrüßungszeremonien, oft unter eigentümlichen Zischlauten, ausgetauscht. Während der Balz kommt es häufig zu einem stummen Umeinanderschreiten, wobei zur Erregungssteigerung des Partners die Unterschwanzdecken entfaltet werden, ebenso zu symbolischen Bauhandlungen. Der Schwarzstorch besitzt eine deutlich vernehmbare Stimme, dagegen fehlt ihn die lange Klapperstrophe. Auch der Schwarzstorch zieht im Winter nach Südafrika.