Seeanemonen gibt es im Flachwasser sowie bis zu 10.000 m Tiefe.
Die skelettlosen Seeanemonen werden meist einfach als Aktinien bezeichnet. Über alle Meere verbreitet, zeichnen sie sich durch ihre Größe und ihr Leben als Einzeltiere aus. Sie kommen vielfach in Strandzonen und in geringen Tiefen vor. Die Blumentiere weisen einige ungewöhnliche anatomische Eigenheiten auf. Sie haben nur eine Körperöffnung und ihr Mund dient ihnen auch als Anus. Durch den können sie die Überreste ihrer Nahrung auch wieder ausscheiden. Sie sind die einfachsten Tiere mit Epithelgeweben und einem Nervensystem. Ihre Haut ist zweikeimblätterig, d. h. sie besteht aus zwei Zellschichten, Ektoderm und Endoderm, zwischen denen die gallertartige Mesogloea-Schicht liegt. Höhere Tiere besitzen eine dritte Zellschicht, das Mesoderm.
Die meisten Seeanemonen halten sich mit ihrer Fußscheibe an Felsen und Schneckenschalen fest. Sie können sich mit kleinen Muskelbewegungen langsam darauf fortbewegen. Manche graben sich auch in den Sand ein, aus dem dann nur noch ihr Maul und die Tentakel hervorsehen. Seeanemonen gehören der Klasse der „Anthozoa“ oder „Blumentiere“ an. Ihr zahrtes, blumenähnliches Aussehen täuscht aber: Sie sind alle mit giftigen Nesselkapseln ausgestattet, den Nematocysten, die harpunenartig abgeschossen werden, wenn Fische an ihnen entlangstreifen.
Steckbrief Seeanemonen
Systematik
- ohne Rang: Vielzellige Tiere (Metazoa)
- ohne Rang: Gewebetiere (Eumetazoa)
- Stamm: Nesseltiere (Cnidaria)
- Klasse: Blumentiere (Anthozoa)
- Unterklasse: Hexacorallia
- Ordnung: Seeanemonen
- Wissenschaftlicher Name: Actiniaria
- Größe: Je nach Art von einem bis 150 Zentimeter. Ihre Tentakel sind einfach und in der Regel nicht verzweigt und oft durchscheinend.
- Nahrung: Viele ausgewachsene Aktinien fressen Fische, Krebse und Schnecken, andere nur Plankton wie auch die Seepocken.
Arten Seeanemonen
Seenelke
Die vorkommenden Seeanemonen der Nordsee: Das ist die massige dickhörnige Seerose (Urticina crassicornis), die vielfältige Pferdeaktinie auch Purpurrose (Actinia equina), die unter Steinen und in den Spalten lebende Höhlenseerose (Sargartia undata) und die Seenelke (Metridium senile). Unter unseren Aktinien ist die Seenelke die schönste, ihre Kopfscheibe ist wellenförmig gelappt und trägt unzählige zarte, in einem fortwährenden Wogen begriffene Fühler. Diese von Braun über Gelb zu reinem Schneeweiß variierende Aktinie wird faustgroß und gehört damit zu den ansehnlichsten der europäischen Küsten.
- Foto: Von Jimmy Chang
- J. Maughn – CC BY-NC 2.0