Schuppentiere leben je nach Art am Boden oder auf Bäumen

Schuppentiere

Schuppentiere haben eine einmalige Körperbedeckung.

Der Körper der Schuppentiere ist auf der Oberseite mit großen plattenartigen Hornschuppen bedeckt. Sie sind dachziegelartig, wie die Schilde eines Tannenzapfens übereinander gedeckt. Die Art dieser Anordnung hemmt die Beweglichkeit der Schuppentiere nicht. Die Schuppen sind ein Produkt der Oberhaut, die von abgeflachten Lederhautpapillen überzogen sind. Sie sind durchaus den Reptilschuppen vergleichbar, wenn auch ihr Feinbau ein anderer ist. Das Fehlen der Zähne und die wurmförmige Gestalt der Zunge machen die Schuppentiere den Ameisenfressern ähnlich. Diese Ähnlichkeit zeigt jedoch keine Verwandtschaft an, sondern ist allein der Anpassung an die gleiche Nahrung zuzuschreiben. Die Schnauze der Tiere ist schuppenlos, aber mit einer derben, hornartigen Haut bedeckt und ihr Geruchssinn ist sehr ausgeprägt. Die Heimat der sonderbaren Schuppentiere ist Mittelafrika, ganz Südasien und einige Inseln des Indischen Archipels.

Lebensraum Schuppentiere

Steppen und Waldgegenden, wie auch in Gebirgen und Ebenen sind ihre Aufenthaltsorte. Sie leben einsam in selbstgegrabenen Höhlen, am Tag verborgen und in der Nacht umherschweifend. Bei Gefahr rollen sie sich zusammen und schlafen auch tagüber in dieser Stellung. Das Schuppentier geht nicht auf allen Vieren, sondern nur auf den beiden Hinterfüßen. Es streckt den stark gekrümmten Körper fast waagerecht nach vorn, senkt den Kopf zur Ende nieder, lässt die Vorderbeine hängen und stützt sich hinten mit dem Schwanz auf. Die Nahrung besteht aus Ameisen, und ähnlichen Insekten, die mit der klebrigen Zunge aufgenommen werden. Das Weibchen wirft im Frühjahr nur ein oder höchstens zwei Junge, die bereits schwach beschuppt zur Welt kommen.

Arten Schuppentiere

Weißbauchschuppentier

Weißbauchschuppentier

Das Chinesische Schuppentier (Manis pentadactyla) kommt von Formosa über das südliche China bis Burma vor. Das Tier hat einen kurzen Schwanz, die Gesamtlänge beträgt bis zu 130 cm. Seine Kletterfähigkeit ist ebenso gut wie seine Grabfähigkeit ausgebildet. Zwischen den Schuppen stehen vereinzelte Bostenhaare. – In Afrika finden sich zwei plumpe Arten: das westafrikanische Riesenschuppentier (Smutsia gigantea) und das südafrikanische Steppenschuppentier (Smutsia temminckii). Dieses besitzt einen breiten, an der Spitze mehr oder weniger stumpf abgerundeten Schwanz. Erwachsene Männchen erreichen eine Gesamtlänge von ungefähr 80 cm, wovon der Schwanz etwa 30 cm einnimmt.

Sowohl das Langschwanzschuppentier (Phataginus tetradactyla) wie das Weißbauchschuppentier (Phataginus tricuspis) besitzen einen langen Schwanz mit nacktem Tastfleck am Ende. Die Tiere leben auf Bäumen in Westafrika. Das erstgenannte erreicht 1 bis 1,3 Meter Gesamtlänge, wovon beinahe zwei Drittel auf den Schwanz zu rechnen sind. Die Schuppen bedecken, mit Ausnahme der unteren Außenseiten der Vorderbeine, die ganze Ober- und Außenseite des Körpers, am Schwanz auch die Unterseite. Die schuppenlosen Stellen sind von steifen Borsten umgeben, Gesicht und Kehle aber ganz kahl.

  1. Foto: Von Louis Mornaud
    2. Horniman Museum and Gardens – CC BY-NC 2.0