Schlingnatter wird oft mit der Kreuzotter verwechselt

Schlingnatter

Die schlanke Schlingnatter ist durch ihre Zeichnung sehr gut getarnt.

Die Schlingnattern sind bemerkungswerte Tiere, weil sie in ganz Europa vorkommen. Sie haben einen wenig vom Hals abgesetzten flachen Kopf und einen walzig runden kräftigen Körper. Die Schlingnatter (Coronella austriaca), wird auch Glattnatter genannt. Sie ist nach der Ringelnatter die am weitesten verbreitete Schlangenart in Deutschland. Die Schlange ist auf der Oberseite braun, unterseits gelbbraun, sofern es sich um ein Männchen handelt. Die Weibchen sind in der Regel grau, doch kommen Abweichungen vor. Der Kopf zeigt auf jeder Seite einen dunklen Streifen, der sich vom Nasenloch durch das Auge über den Mundwinkel hinauszieht.

Die Rückenzeichnung beginnt mit einem großen schwarzbraunen Fleck, der in zwei Schenkel ausgezogen sein kann und sich in zwei bis vier Reihen dunkler Rückenflecken fortsetzt. Je nach Verschmelzung dieser Fleckenreihen entstehen Streifen oder ein Zickzackband, was leider dazu führt, dass das die Natter mit der Kreuzotter verwechselt und als vermeintliche Giftschlange getötet wird.

Steckbrief Schlingnatter

Systematik

  • Unterordnung: Schlangen (Serpentes)
  • Überfamilie: Colubroidea
  • Familie: Nattern (Colubridae)
  • Unterfamilie: Eigentliche Nattern (Colubrinae)
  • Gattung: Glattnattern (Coronella)
  • Art: Schlingnatter
  • Wissenschaftlicher Name: Coronella austriaca
  • Größe: Schlingnattern erreichen eine Körperlänge von 60 bis 75 cm. In Einzelfällen auch eine Gesamtlänge von rund 90 cm. Der Schwanz macht 12 bis 25% der Gesamtlänge aus, der sich gleichmäßig verjüngt und spitz endet.
  • Verbreitung: Schlingnattern sind in Europa weit verbreitet und erreichen sogar Teile von Westasien. In Mitteleuropa können die Schlangen etwa von April bis Oktober beobachtet werden.
  • Fortpflanzung: In der Paarungszeit im späten Frühjahr verhalten sich die Männchen gegenüber Artgenossen sehr aggressiv. Die Weibchen werden manchmal während der Paarung in den Nacken gebissen und dabei umschlungen. Davor gibt es ein ritualisiertes Vorspiel mit Züngeln, Kopfnicken und Bekriechen des Weibchens. Die Begattung kann von 20 Minuten bis zu mehreren Stunden andauern.
  • Die Tragzeit des Schlingnatter-Weibchens in Mitteleuropa beträgt durchschnittlich vier bis fünf Monate. Die Jungen werden zwischen Mitte August bis Ende September lebend geboren.

Foto: Von Volker Becher – cc