
Weltweit werden etwa 1,6 Milliarden Rinderarten gehalten. – Foto: Esteban Castle
Die Rinder sind große, starke und schwerleibige Horntiere mit breiter Schnauze. Sie tragen einen langen Schwanz mit einer Quaste am Ende. Ihre Hörner haben einen runden Querschnitt. Die gezähmten Rinder sind über alle Teile des Erdballs verbreitet. Der Tamarau (Bubalus mindorensis) von den Philippinen bildet den Übergang zu den großen asiatischen Wasserbüffel (Bubalus arnee) über. Das Tier erreicht eine Schulterhöhe von 1,8 Meter und hat ein graues, braunes oder schwarzes Fell. Es gibt aber auch schwarz-weiße gescheckte Tiere. Beide Geschlechter tragen Hörner, die gradlinig zur Seite stehen oder sich halbkreisförmig nach innen krümmen. Die Lebensräume der Tiere in Südostasien sind sumpfige Gegenden und Flussniederungen.
Das Hausrind ist die domestizierte Form des eurasischen Auerochsen

Schwarzbuntes Rind – Foto: Jenny Hill
Unsere Rinder in der Stall- und Wiesenhaltung stammen vom Auerochsen ab, der einst ganz Europa sowie Zentral- und Vorderasien besiedelte. In seinem Verbreitungsgebiet lebte der Ur bereits mit den prähistorischen Menschen zusammen. Besonders mit den Ägyptern dürfte der Ausgangspunkt der Zähmung und Züchtung des Urs zu suchen sein. Dort herrschte schon frühzeitig ein hoher Rinderkult.
Der Yak

Yaks – Foto: Sanya Hona
In den Hochebenen Tibets, meist in Höhen zwischen 4000 und 6000 Meter, lebt der Yak (Bos mutus) oder auch Grunzochse genannt. Die Bullen erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von 3,25 Meter und eine Höhe am Widerrist, einschließlich einer buckelförmigen Erhöhung des Nackens von 2,0 Meter. Die Kühe sind wesentlich kleiner. Der breit auslaufende, mächtige Kopf hat eine wuchtige Stirnleiste, auf der die bis zu 90 cm langen Hörner sitzen. Vom Widerrist sowie längs beider Seiten der Wildtiere hängen feine, lange Haare mähnenartig herunter. Der übrige Körper ist mit glatten, kurzen Haaren bedeckt. Die Farbe der wilden Tiere ist einfarbig braunschwarz, der gezähmte Yaks dagegen häufig gescheckt. Das durch seine Anspruchlosigkeit, Genügsamkeit und Ausdauer außgezeichnete Wildrind wird gezähmt als Last- und Reittier verwendet. Der Yak ist gegen Wärme sehr empfindlich und kann nur in Höhen über 2000 Meter gehalten werden.
Der Bison (Büffel) und der Wisent

Freilebende Bisons – Foto: Lesly Derksen
Durch einen kurzen, dreieckigen Kopf und das lange, wollige Haarkleid des Vorderkörpers ist der Bison (Bos bison) gekennzeichnet. Der Bison ist wie der Wisent in Europa, der Riese unter allen nordamerikanischen Säugetieren. Bei einer Länge von 3,65 Meter und einer Widerristhöhe bis zu 1,9 Meter erreicht der Bulle ein Gewicht von 600 bis 1000 kg. Wenn noch vor etwa 100 Jahren Millonen dieser mächtigen Tiere die großen Prärien Nordamerikas durchzogen, so gibt es heute nur noch kleinere Trupps als letzte Überreste.

Wisente in freier Wildbahn – Foto: cc – Frank Vassen
Der Wisent (Bison bonasus) hat eine Länge von 3,5 Meter, eine Höhe am Widerrist von 1,8 Meter und erreicht ein Gewicht von 500 bis 700 kg. Seine verhältnismäßig zierlichen, runden und spitzen Hörner sind weit seitlich angesetzt, biegen zuerst nach außen und dann im Bogen nach vorn aufwärts. Der Leib ist zu einem dichten, aus langen, meist gekräuselten und filzigen Wollhaaren bestehenden Pelz bedeckt. Die Haare verlängern sich auf dem Hinterkopf zu einem Büschel, auf dem Rücken zu einem hohen Kamm. Während der Wisent früher über große Teile Mittel- und Osteuropas nördlich der Faltengebirge verbreitet war, findet er sich heute nur noch in gehegten Rückzugsgebieten.
Büffelarten
Von den afrikanischen Wildbüffeln ist der stärkste der Kaffernbüffel (Syncerus caffer), der eine Schulterhöhe bis zu 1,8 Meter erreicht. Das Gehörn der beiden Geschlechter kann eine Spannweite von 1,1 Meter erreichen und ist beim Bullen stark verbreitert. Der Rotbüffel (Syncerus nanus), der im tropischen, zentralen und westlichen Afrika lebt, wird nur 1,5 Meter hoch. Seine höchstens 40 cm langen Hörner setzen breit an.

Gaur (Bos gaurus) – Foto: Syed Ahmad
In den Bergwäldern Vorder- und Hinterindiens lebt der Gaur (Bos gaurus), der auch Dschungelrind genannt wird. Er ist ein außerordendlich kräftig gebautes Wildrind von fast 3,8 Meter Länge und einer Schulterhöhe von 1,86 Meter. Sein kurzhaariges Fell und dichtes braunschwarzes Fell geht auf der Unterseite in ein tiefes Ockergelb über und im unteren Teil der Beine weiß.

Banteng – Foto: Von Rushen – CC BY-SA 2.0
Der schönste aller wildlebenden Rinder ist der Banteng (Bos javanicus), der auf den Großen Sunda-Inseln, in Malaya und in einem großen Teil Hinterindiens in mehreren Unterarten lebt. Bei 2,5 Meter Länge erreicht er eine Widerristhöhe von 1,5 Meter. Sein mit einer verdickten Wurzel seitwärts der Stirnliste ansetzendes, 50 cm langes Gehörn, biegt in weit geschwungenem Bogen nach außen und rückwärts, an der Spitze nach oben und innen um. Der Banteng bewohnt sowohl moorige Waldteile wie auch trockene Gegenden.