Revierkämpfe von Tieren sind Herrschaftsansprüche

Revierkämpfe

Revierkampf – Foto: jean wimmerlin

Revierkämpfe werden vorwiegend von männlichen Wild- und auch von Haustieren ausgetragen.  Das ist ein Verhalten auf Besitz eines Territoriums oder einer Herrschaft innerhalb einer sozialen Gruppe. Solche innerartlichen Aggresssionshandlungen unter Tieren enden aber nur selten tödlich. Das siegreiche Tier ist in der Regel der größere, stärkere, ältere und hitzigere Partner in der Auseinandersetzung. Sobald der Stärkere die Oberhand gewinnt und der Schwächere sich geschlagen gibt, stellt der Sieger gewöhnlich seine Angriffe ein.

Die geräuschvollen Revierkämpfe können zwischen zwei Dickhornschafen oft Stunden oder gar Tage  andauern. Die beiden Widder fassen einander ins Auge, stürmen dann mehrere Schritte aufeinander zu und richten sich auf die Hinterbeine auf. Unmittelbar vor dem Zusammenprall senken sie den Kopf, damit das Gehörn die Gewalt des Stoßes auffangen kann. Der Sieger scharrt eine Gruppe von Weibchen um sich, die im Herbst begattet werden. Ein Revier für sich in Besitz zu nehmen ist eine Methode, mit der Tiere sicherstellen, dass sie genügend Nahrung finden. Sie markieren es und verteidigen es gegen jeden Artgenossen. Für die Markierung werden oft Duftstoffe verwendet.

Gabelbock

Gabelbock – Foto: Patrick Hendry

Kämpfende Gabelböcke senken ebenfalls den Kopf, schieben ihr Gehörn ineinander und versuchen sich gegenseitig wegzustoßen, bis einer von beiden nachgibt. Wie bei anderen Huftieren wird auch dieser Streit nach Regeln sportlicher Fairniss augetragen; keiner der beiden Duellanten nutzt eine Schwäche des anderen aus oder beginnt mit dem Stoßen, bevor die Hörner richtig verhakt sind. Es kommt auch nicht vor, dass der Gegner von hinten attackiert oder ihm ein scharfes Horn in die Seite gerammt wird, wenn er nicht auf den Angriff gefasst ist. Die Revierkämpfe der Guanakos sind von lauten grellen Schreien begleitet, wenn die beiden Widersacher einander mit den Vorderläufen und mit Nackenbissen sich traktieren.

Der Sieger gewinnt einen Harem, der aus Hunderten von Weibchen bestehen kann. Wenn ein Steinadler, der auch zu den Tieren mit Territorialverhalten gehört, in den Luftraum eines Artgenossen eindringt, beginnt ein dramatischer Kampf. Der Revierinhaber packt den Eindringling in der Luft, Hunderte von Metern über dem Erdboden. Die beiden Greifvögel trudeln dann, mit den Fängen ineinander verkrallt, zur Erde nieder, wo sie ein paar Minuten lang liegenbleiben. Schließlich trennen sie sich wieder und fliegen auf, um vielleicht alles noch mal zu wiederholen.

Revierkämpfe der Vögel

Gesang Revierabgrenzung

Vögel regeln überwiegend mit Gesang ihre Revierabgrenzungen. – Foto: Tom Bradley

Die Verteidigung eines Territorium setzt voraus, dass seine Grenzen markiert werden und das die Inhaber ihre Aggressionsbereitschaft zeigen. Jede Art verfügt über entsprechende Verhaltenweisen. Bei Vögeln ist es meist der Gesang. In bewaldeten Gebieten singen die gefiederten Revierinhaber meist vom Wipfel eines Baumes oder Strauchs. Da der Vogel mit seinem Gesang den Besitz eines Territoriums verkündigt und eine Partnerin anlockt, macht er sich so sichbar wie möglich. Oft sind in Wüstenregionen keine hochgelegene Singplätze vorhanden. Dann lassen viele Vogelarten wie z.B. die Lerchen ihren Gesang erschallen, während sie über ihren Revieren kreisen oder schweben.