
Auch Orcas halten sich in Polargebiete auf.
Bewohner der Polargebiete
Der leichtgebaute und zierliche Polarfuchs hat sich an die Kälte der arktischen Polarregion gut angepasst. Er hält keinen Winterschlaf, um die Kälte zu umgehen. Das Überleben ist durch sein dichtes Haarkleid und intensive Nahrungsaufnahme gesichert. Der Polarfuchs gehört zu den wenigen Arten, der in der Arktis das Festland und auch das Meereis besiedelt. Zum Speiseplan des Tieres gehören normalerweise kleine Nagetiere, oder er plündert die Nester von bodenbrütender Alke und Papageitaucher aus. Wird solche Beute knapp, weicht er aufs Meereis aus und folgt den Eisbären, um sich von den Überresten zu ernähren.
Polargebiete und Überlebungsstrategien der Tiere
Allen Widrigkeiten des Polarklimas zum Trotz muss jede Tierart in der Lage sein, Nahrung zu bekommen, Unterschlupf zu finden und sich fortzupflanzen. Zu diesen Anpassungsstrategien gehören unter anderem: anatomische Anpassungen, wie z.B. der vergleichweise große Körper und die rundliche Gestalt des Schneehasen. Die Wärmeisolierung, etwa das dichte Fell der Karibus und Füchse und die Speckschicht der Robben, Wale und Eisbären. Extremitäten zur Abstrahlung überschüssiger Wärme, wie die Flossen der Robben, die Schwanzfluke der Wale und die Ohren der Hasen. Ferner große Füße zur Fortbewegung im Schnee, wie sie etwa die Schneeschuhhasen und die Luchse besitzen. Besonderheiten, wie beispielweise Enzyme. Die entfalten bei niedrigen Temperaturen ihre optimale Wirkung. Das sind Antigefrierstoffe im Blut, die den Gefrierpunkt senken.

Auch Papageitaucher haben sich in Polargebiete angepasst.
Anpassung Tiere in Polargebiete
Verhaltensmäßige Anpassungen der Tiere gestatten gleichfalls ein Überleben unter polaren Bedingungen. Auch, wenn die entsprechenden anatomischen und physiologischen Voraussetzungen offentsichtlich nicht gegeben sind. So könnte ein neugeborenes Walross ohne das schutzgewährende „Brutpflegeverhaltens“ seiner Mutter nicht auf dem Eis überleben. Die Lemminge wären zum Tode verurteilt. wenn sie nicht unter der isolierenden Schneeschicht, die im Winter ihre Behausungen in der Tundra bedeckt, zusätzlich Pflanzenmaterial verstauten.
Bartenwale ziehen im Sommer in die Polarmeere, um das reiche Nahrungsangebot zu dieser Zeit auszunutzen. Eine Ausnahme bildet der Grönlandwal, der sich wie die polaren Robben und Walrosse ganz und gar an das Leben in der Meereisregion angepasst hat. Organismen, die sich wie die Pflanzen nicht von der Stelle bewegen können, müssen ihren Lebenszyklus an den Wechsel der Jahreszeiten angleichen. Samenkörner überstehen den Winter im Ruhestand, bis sie einen geeigneten Standort finden. In ähnlicher Weise überwintern in Polargebiete wirbellose Tiere in Gestalt von Eiern, Larven oder adulten Formen.
Vögel zwischen Land und Meer
Von allen Tieren der Polargebiete fallen die Meeres- und Strandvögel am ehesten ins Auge. Man findet dort Hochseevögel wie die Albatrosse und deren Verwandte, die Sturmvögel, Sturmtaucher und Walvögel; küsten- und hochseebewohnende Kormorane, Raubmöwen, Seeschwalben, Alke, Lummen, Papageitaucher und Seetaucher; ferner die ausgesprochenen Strandvögel, die Regenpfeifer und ihre Verwandten. Und hinzu kommen noch die sieben echten anarktischen und subanarktischen Pinguinarten, von denen nur zwei auf dem Festland selbst heimisch sind. Das ist der Adeliepinguin und der Kaiserpinguin. Die anderen fünf, der Königs- Zügel-, Esels-, Goldschopf- und Felsenpinguin, bewohnen das Meer bzw. die Randgebiete der Antarktis.
Die Anpassungsformen der Vögel
Das Wandern ist für keine so charakteristisch wie für die Vögel. Die großen Kolonien der nördlichen Alke und Dreizehenmöwen ziehen im Winter nach Süden, teils nur bis zum Rande des Eisgürtels, wo das Nahrungangebot relativ groß ist. Andere legen dagegen weite Entfernungen zurück, allen voran die Küstenseeschwalben, die in der Hocharktis brüten und in südlichen und südpolaren Breiten überwintern. Im tiefen Süden lassen sie sich auf dem Meereis nieder, vermeiden jedoch den Nahrungswettbewerb mit den anderen Seeschwalben, etwa den in der Anarktis heimischen Gabelschwanz-Seeschwalben. Ein anderer Langstrecken-Zugvogel ist die Buntfüßige Sturmschwalbe, die von Süden aus den Äquator überquert und außerhalb der Brutzeit die Meere der Nordhalbkugel bewohnt. Die Pinguine sind in ihren Wanderverhalten stark eingechränkt, da sie nur laufen oder schwimmen können. Die Adeliepinguine marschieren in kleinen Gruppen tage- oder gar wochenlang über das Eis, um zu ihren Brutplätzen zu gelangen.
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