Pelikane setzen unterschiedliche Jagdmethoden ein

Pelikane

Pelikane jagen in Gruppen – Foto: Birger Strahl

Die Pelikane sind große Wasservögel, die in tropischen und gemäßigsten Zonen vorkommen. Sie leben an Meeresküsten, in Brackwassergebieten und auch an süßen Gewässern des Inlandes. Trotz ihrer Größe sind Pelikane auf Grund der starken Entwicklung der Luftsäcke und eines ausgedehnten Luftpolsters unter der Haut spezifisch sehr leicht. Die Vögel erbeuten ihre Nahrung von Fischen durch das Stoßtauchen. Beim schwimmen ragt ein Pelikan sehr hoch aus dem Wasser. Der Flug, beim dem sie den Kopf zurückgelegt tragen, wirkt kraftvoll. Mit Leichtigkeit lassen sie sich auf den höchsten Bäumen nieder, die sie gern als Schlafplätze wählen.

Gekennzeichnet sind diese fischfressenden Pelikane durch den nur ihnen eigenen, langen Hamenschnabel. Zwischen den sehr dünnen, biegsamen und elastischen Unterkieferästen, die nur an der äußerlichsten Spitze zusammentreffen, befindet sich eine außerordentlich weite und stark dehnbare Hautfalte (Kehlsack). Die steht mit dem vorderen Teil des Halses in Verbindung. Der Schnabel besteht so gewissermaßen aus einem Sack und einem diesen verschließbaren Deckel, dem Oberschnabel, der am Ende einen krallenarigen Fortsatz trägt. Die Zunge ist nur wenige Millimeter lang.

Wie fangen Pelikane ihre Beute?

Zum Fischen versammeln sich die Pelikane auf seichteren Stellen der Gewässer. Sie verteilen sich in einer gewissen Ordnung über einen weiten Raum und fischen mehr und mehr zusammenrückend, das zwischen ihnen liegende Wasser aus. Auf den Seen und den seichten Meeresbuchten bilden sie einen weiten Halbmond und rudern gegen den Strand; auf schmalen Flüssen schwimmen sie in geschlossenen Reihen aufeinander zu. Mit ihrem großen Schnabel schöpfen sie dann die auf diese Art zusammengetriebenen Fische aus dem Wasser. Für gewöhnlich fressen die Vögel nur Fische, doch sind junge Wasservögel, welche sich in ihrer Nähe wagen, immer gefährdet. Männchen und Weibchen sind in der Farbe ihres Gefieders gleich gestellt.

Pelikan Arten in Europa

Rosapelikane

Rosapelikane – Foto: Sid Balachandran

In Europa kommen zwei Arten vor, der Rosapelikan (Pelecanus onocrotalus) und der Krauskopfpelikan (Pelecanus crispus). Der Rosapelikan trägt ein weißes Gefieder mit schwärzlichen Handschwingen, Schnabel und Kehlsack sind gelblich, die Füße fleischfarben. Im Brutkleid zeigt das Gefieder einen rötlichen Ton. Beide Geschlechter tragen einen kurzen, struppigen Schopf am Hinterkopf. Der Rosapelikan brütet in Bulgarien und Rumänien und ist ferner über Südasien und den größten Teil Afrikas verbreitet.

Krauskopfpelikane

Krauskopfpelikane – Foto: Andrei Prodan

Der Krauskopfpelikan ist die östlichere Art, die man am Schwarzen Meer und an den großen Gewässern Mittel- und Südasiens findet. Die Verbreitungsgebiete der beiden Arten überschneiden sich. In Südeuropa treffen die Pelikane Ende April oder Anfang Mai in ihren Brutgebieten an Seen und Sümpfen ein und verlassen sie wieder im Oktober. Die Pelikaneier sind verhältnismäßig sehr klein, das Gelege besteht aus zwei oder drei Eiern. Nackt und wenig entwickelt kommen die Jungen zur Welt, sie tragen später ein graues Dunenkleid. Die Altvögel ernähren sie in der ersten Zeit, indem sie den teilweise vorverdauten Mageninhalt hervorwürgen. Später stecken die Jungen ihren Kopf in den Kehlsack der Alten und holen sich daraus die noch nicht verdaute Nahrung. Mit Vorliebe halten sich die Pelikane in großen Gesellschaften auf und brüten auch in Kolonien.