
Kammmolch
Zur Familie der Salamander (Salamandridae) gehören die bekanntesten Schwanzlurche wie die Salamander und Molche. Kennzeichnend ist für die Molche ein eidechsenartiger, schlanker, für die Salamander ein mehr gedrungener Körper, dessen ausreichend kräftige Gliedmaßen den Körper zur Fortbewegung vom Boden erheben. Die mit Lidern versehenen Augen sind funktionstüchtig. Normalerweise sind vier Finger und fünf Zehen vorhanden. Die Landmolche haben einen drehrunden Schwanz ohne Hautsaum, der sich nicht zum Rudern eignet. Körper und Schwanz sind durch ringförmige Eindrücke gekennzeichnet. Das Urbild der Gattung Salamandra ist für uns der Feuersalamander (Salamandra salamandra), der schwarzgelb, unsymmetrisch gefleckt ist, prall und wie lackiert glänzend aussieht.
In Europa ist er durch zehn Rassen vertreten, von denen zwei in Deutschland vorkommen: der gestreifte Salamander im westlichen Deutschland und Frankreich, der gefleckte Salamander im übrigen Deutschland und auch in Mittel- und Südeuropa. Selten in der Ebene lebend, bevorzugt er waldige Hügellandschaft und Mittelgebirge. Da Trockenheit und Sonnenbestrahlung ihm wegen des Feuchtigkeitsentzugs gefährlich sind, ruht er tagsüber an feuchten Orten und kommt erst abends oder nach warmem Sommerregen hervor. Dann fängt das Tier träge bewegend Nacktschnecken und Regenwürmer. Vor Feinden ist der Salamander durch scharfätzende weißliche Absonderung der Ohrdrüsen und Rückenporen geschützt; sie wirkt ähnlich wie Krötengift.
Fortpflanzung Feuersalamander

Feuersalamander
Merkwürdig ist die ovovivipare Vermehrung der Feuersalamander: Das Weibchen setzt nach neun bis zehn Monaten Tragzeit meist im Frühjahr 10 bis 40 Nachkommen in kalte Bäche ab. Die von Eihäuten umgebenen Larven haben bereits vier Beine und äußere Kiemen. Sie strampeln sich rasch aus den Hüllen heraus und beginnen nach kurzer Ruhepause zu schwimmen. Als Terrarientiere werden die Feuersalamander erst in der Mehrzahl interressant, die man dann beobachten kann, wie jeder einzelne sich Menschen und Dingen gegenüber anders verhält. Die Larven werden zahm und nehmen das Futter dem Halter aus der Hand und müssen aber nach der Verwandlung aufs neue die Zahmheit erlangen.
Der etwas kleinere, ungefleckte Alpensalamander (Salamandra atra) ist unterhalb von 600 Meter kaum anzutreffen, geht aber in den Alpen bis 3000 Meter hoch. Er ist etwas weniger feuchtigkeitsbedürftig als der Feuersalamander und sucht auch das Wasser nicht auf, wenn er nach 18 bis 36 Monaten Tragzeit seine völlig entwickelten Jungen zur Welt bringt. Das sind nur zwei auf einmal, denn in jedem Eiteiter entwickelt sich nur ein Ei zum Jungtier, die erhebliche Anzahl der übrigen Eier liefert den Nährdotter. Mit dieser geringen Nachkommenzahl kann der Alpensalamander bestehen, da er kaum Feinde hat. Diese Eigenarten ermöglichen ihm, das Hochgebirge zu bewohnen.
Wasser ist ein Lebensraum für Molche

Teichmolch (lissotriton vulgaris) – Foto: gailhampshire – CC BY 2.0
Die Wassermolche sind in ihrem Bau an das Schwimmen gut angepasst. Sie haben einen gestreckten Körperbau, einen seitlich zusammengedrückten, oben und unten gekielten Ruderschwanz und einen, bei den Männchen vieler Arten während der Paarungszeit stark entwickelten, häutigen Rückenkamm. Nur bei wenigen Formen ist der Schwanz dick und drehrund; diese Tiere haben ein geringeltes Aussehen. Die glatthäutigen Wassermolche sind gegen chemische Einflüsse recht empfindlich, gegen mechanische erstaunlich wenig, viele Schäden können durch Regeneration behoben werden.
Von über 20 Arten Wassermolchen leben vier in Deutschland. Der größte einheimische Vertreter ist der Kammmolch (Triturus cristatus), der eine Länge bis zu 18 cm erreicht. Bekannt ist der Kammmolch eigentlich nur als wasserlebendes Tier, das klare Tümpel und Teiche bewohnt. Doch er hält sich dort nur während der Paarungszeit auf und lebt sonst unscheinbar und versteckt auf dem Lande. Zur Brunstzeit ist der Molch oberseits dunkel marmoriert, unterseits leuchtet die Haut dottergelb mit schwarzen Flecken.
- Foto: Von The Tardigrade – CC BY-NC 2.0
- cc – Aah-Yeah