Manche farbenprächtige Giftfrösche bringen den Tod

Giftfrösche

Giftfrösche – Ein sehr giftiges Tier ist der Pfeilgiftfrosch.

In den mittelamerikanischen Wald wimmelt es nur so von Fröschen und Kröten. Meist sitzen sie gut getarnt in ihren Verstecken. Doch einige Froscharten sind außerordentlich farbenfreudig und tragen eine auffallende Streifen- oder Fleckenzeichnung. Manche dieser farblichen Frösche sind zum Teil gefährliche Giftfrösche und gehören zu den giftigsten Tiere auf der Welt. Südamerikanische Indianer bestreichen ihre Pfeilspitzen mit den Hautsekret bestimmter Giftfrösche; dieses Nervengift wirkt fast sofort, zumindest wenn ein kleineres Tier von einem solchen Pfeil getroffen wird. Den Fröschen dient das Gift als Schutz, denn mögliche Fressfeinde lernen sehr bald, sie zu meiden.

Solche Anpassungsformen haben sich bei Fröschen und Kröten entwickelt, weil diese Tiere klein, wohlschmeckend und von zahllosen Fressfeinden umgeben sind. Wie bei den Leguanen sind die meisten von ihnen beim Nahrungserwerb auf ihre Schutztracht und ihre Geduld angewiesen. Sie verstecken sich oft so tief unter der Pflanzendecke des Waldbodens, dass nur noch ihre Augen und ihre Nasenspitze herausragen. Im genau richtigen Augenblick öffnen sie das Maul und lassen es dann wie eine Stahlfalle über einem Beutetier zuschnappen.

Frösche sind recht lautfreudige Tiere. Ein Lieblingsversteck für Giftfrösche und anderes Kleingetier des tropischen und subtropischen Waldes ist das Blattwerk der Epiphyten oder Luftpflanzen. Diese Pflanzen sitzen auf Baummästen und beziehen Nährstöffe und Feuchtigkeit aus der luft sowie aus dem Regen oder Nebel. Sie wachsen in großen Höhen, um möglichst viel Sonnenlicht einzufangen und ihre bunten Blätter beleben den düsteren Wald. Jede Pflanze stellt einen Miniaturlebensraum dar, denn das Wasser, dass sich in den Blattbereichern sammeln, bildet winzige Tümpel, die vielen Organismen als Tränke oder als ständiger Aufenthaltsort dienen. Im Tropenwald wird jede ökologische Nische ausgenutzt.

Foto: Von Brian Gratwicke – CC BY 2.0