Lungenfische lebten schon vor den Dinosauriern

Lungenfische

Lungenfische sind lebende Fossilien: Australischer Lungenfisch (Neoceratodus forsteri), der eine Länge bis zu 1,5 m erreichen kann mit einem Gewicht bis zu 50 kg.

Die Vorfahren der Lungenfische lebten schon vor mehr als 100 Jahrmillionen in Australien

Die Lungenfische zeichnen sich durch die merkwürdige Art ihrer Atmung aus. Außer den üblichen Kiemen besitzen die Fische noch eine Lunge, die in den wesentlichsten Punkten denen der höheren Wirbeltiere gleicht. Es ist ein häutiger Sack, der oberhalb des Darmes liegt und durch eine Stimmritze mit dem Schlund in Verbindung steht. Die Nasenöffnungen der Lungenfische münden durch die hinteren Nasengänge ebenfalls in den Schlund. Dadurch können die Fische atmosphärische Luft einsaugen und in die Lungen pumpen. Auf diese Art gelingt es manchen, zeitweilig das Wasser zu verlassen und zur reinen Luftatmung  überzugehen. Allerdings sind nur zwei Arten, der Australische Lungenfisch (Neoceratodus forsteri)  und der Australische Knochenzüngler (Scleropages jardinii) ausschließlich auf das Süßwasser beschränkt. Die übrigen bewohnen zwar bevorzugt das Süßwasser, können aber auch ins Brackwassser oder sogar in die Küstengewässer vordringen.

Australischer Knochenzüngler ist ein Süßwasserfisch

Knochenzüngler

Australischer Knochenzüngler (Scleropages jardinii)

Der Knochenzüngler ist ein Raubfisch mit einem kräftigen Gebiss und einem verknöcherten Stäbchenpaar auf dem Rachenbogen; daher der Name Knochenzüngler. Nach dem Ablaichen, das im Oktober erfolgt, nimmt das Weibchen die befruchteten Eier in sein geräumiges Maul. Dort schlüpfen später die Jungen aus und wachsen heran. Selbst, wenn die Jungfische zur Nahrungssuche frei umherschwimmen, flüchten sie sich bei einer drohenden Gefahr noch ins mütterliche Maul. Während dieser Zeit nimmt das Weibchen keine Nahrung auf, sondern zehrt von den im Körper eingelagerten Reserven.

Steckbrief Lungenfische

Die Lungenfische haben meist eine langgestreckte, aal– oder molchartige Gestalt. Ihre Haut ist mit Fischschuppen bedeckt, welche allerdings bei manchen Arten auch rückgebildet sein können. Der dreieckige, relativ kleine Kopf ist mit Knochenplatten gepanzert. Durch die weite Mundspalte lassen sich in der Mundhöhle charakteristische Zahnplatten erkennen, entstanden durch Verschmelzung vieler Hautzähne. Ein Flossensaum, der durch zahlreiche weiche Strahlen gestützt wird, läuft über den ganzen Rücken. Die im oberen und unteren Teil gleichartig ausgebildete Schwanzflosse läuft in eine mittlere Spitze aus. Die paarigen Flossen sind eigenartig gestielt, entweder breit, blattartig oder auch lanzenförmig, können aber auch zu dünnen Fäden rückgebildet sein.

In der Jugendzeit der Lungenfische, ragen die Kiemen wie bei den Kaulquappen als verästelte Hautlappen nach außen. Bei den erwachsenen Tieren werden sie mehr oder weniger zurückgebildet. Die Kiemenspalten werden dann zu senkrechten, engen Öffnungen. Im Herz des Tieres deutet sich die Trennung in eine arterielle und eine venöse Vorkammer an. Ähnlich wie bei den Amphibien wird der aus der Herzkammer austretende Blutstrom so geleitet, dass das arterielle, aus den Lungen zurückkehrende Blut vorwiegend in den Kopf strömt.

  1. Foto: Von ToastyKen – CC BY 2.0.
  2. Dash Huang – cc