
Halsbandleguan
Die Leguane (Iguanidae) treten artenreich und mannigfaltig in den verschiedensten Lebensräumen in Amerika auf. Nur eine Art kommt auf Madagaska und eine weitere auf den Fidschi-Inseln vor. Im Westen der Vereinigten Staaten, von Kansas bis Arizona, ist als Vertreter der Gattung Crotaphytus der Halsbandleguan (Crotaphytus collaris) zu Hause. Er wird 30 cm lang und hat einen drehrunden Schwanz von doppelter Körperlänge. Seinen Namen verdankt das Tier seinen zwei schwarzen Halsbinden. Zur Brunstzeit sind die Halsbandleguane, sowohl die Männchen als auch die Weibchen, besonders lebhaft gefärbt. Der Rumpf des Männchens ist dann hellgrau bis blaugrün, hell getupft, Kopf und Schwanz dunkel gefleckt, die Kehle orangegelb. Mit den unverhältnismäßig langen Hinterbeinen bewegt sich das Tier zweibeinig laufend oder froschartig springend fort und hält dabei den Schwanz hoch.
Basilisken leben in tropischen Regenwäldern Lateinamerikas

Basilisken sind mythische Tiere. () Foto: cuatrok77 – CC BY-SA 2.0
Die Basilisken (Gattung Basiliscus) sind Leguane, die im männlichen Geschlecht auf dem Hinterkopf einen hohen häutigen Zipfel haben. Auf dem Rücken des Schwanzes steht je ein Hautkamm, der durch die Dornfortsätze der Wirbel gestützt wird. Sie sind insektenfressende Baumbewohner, aber ohne Haftzehen. Auf dem Boden laufen sie oft in schräg aufrechter Haltung auf den Hinterbeinen. Alle Basilisken leben im tropischen Amerika. Der Helmbasilisk (Basiliscus basiliscus) kommt in Panama und Costarica vor. In Guatemala ist der Gestreifte Basilisk (Basiliscus vittatus) häufig in Bananen- und Kaffeepflanzungen zu finden. Er hat eine oliv-braune Farbe und ein leuchtend gelbes Band auf jeder Körperseite und eine niedrige Rückenleiste. Der Stirnlappenbasilisk (Basiliscus plumifrons) hat einen geteilten Helm und ist auf Costarica beschränkt.
Grüner Leguan und Wirtelschwanz-Leguane

Grüne Leguane – Foto: cc – Paul Asman and Jill Lenoble
Der Grüne Leguan hat in der Jugend keine Zeichnung. Wenn das Tier später 1,40 bis 1,60 lang ist, bekommt er dunkle Querstreifen. Bei den Wirtelschwänzen (Gattung Cyclura) ist der Kehlsack kleiner als bei den Grünen Leguanen. Auf der Oberseite des Schwanzes sind in kurzen regelmäßigen Abständen statt der gewöhnlichen Schuppen Ringe von abstehenden Dornen vorhanden. Die Wirtelschwänze sind Bewohner sandiger Gegenden und leben in selbstgegrabenen Löchern. Pflanzliche Kost verschmähen sie nicht und tierische Nahrung erlangen sie durch Jagd nach kleinen Vögeln und Säugetieren.
Die Krötenechsen sind gekennzeichnet durch hornartige Fortsätze an Kopf und Rücken

Krötenechse – Foto: Patrick Alexander – here
Die Krötenechsen (Phrynosoma) machen mit ihrem breiten Rumpf und kurzen Schwanz tatsächlich einen etwa krötenähnlichen Eindruck. Der Kopf ist am Hinterrand mit knöchernen Dornen bestückt. Sie sind in ihrem Vorkommen auf Nordamerika und Mexiko beschränkt. Wohl der plumpeste aller Leguane ist die Texas-Krötenechse (Phrynosoma cornutum), mit 10 langen Stacheln am Hinterkopf. Auch die Schuppen der Oberseite sind vielfach in stumpfe Stacheln umgewandelt. Auf der Unterseite liegen die Schuppen dachziegelartig. Das 12 bis 23 cm lange, erdfarbene, dunkel gefleckte Tier bewohnt trockene Hochebenen Mexikos. Es bewegt sich in der Hitze des Tages lebhaft auf der Suche nach Ameisen und kleinen Spinnen. Wird es kühler, so wühlt es sich zur Ruhe in den Sand ein. Wenn man die Echse greift, spritzt es aus den Augenwinkeln Blut ab. Diese Verteidigungsweise beobachteten schon die Eroberer Mexikos.
Die Meerechse lebt meist an Felsküsten, aber auch in Mangrovenbeständen

Meerechse – Foto Chirag Saini
Die Meerechse (Amblyrhynchus cristatus) ist ein sehr großer Leguan mit einer Länge von 135 cm. Sie tritt nur auf den Galapagosinseln auf und ist aber an den Fundstellen jeweils in gößeren Ansammlungen zu sehen. Vom Nacken bis zur Schwanzspitze des grau-schwarzbraun gefleckten Tieres zieht sich ein Kamm zurückgebogener Stacheln. Die Meerechse ist ein guter Schwimmer und Taucher, begünstigt durch den seitlich zusammengedrückten, etwa 80 cm langen Schwanz. Die Leguane leben von Meeresalgen und sind nicht scheu. Sie lassen sich fangen und verweigern aber in Gefangenschaft die Nahrungsaufnahme. Der andere Leguan der Galapagosinseln ist ein landbewohnender Pflanzenfresser, der etwa meterlange Drusenkopf (Conolophus subcristatus).
Der Nashornleguan ist in vielen Zoos zu sehen

Nashornleguan – Foto Drew Avery – CC BY 2.0
Der Nashornleguan (Cyclura cornuta) hat drei große kegelförmige, hornartige Schuppen auf der Schnauze. Die Männchen haben mächtige Vorwölbungen am Hinterkopf und auf den Kopfseiten. Die Echse wird etwa 1,5 m lang und ihr Lebensraum sind trockene Dornbüsche auf Hispaniola und Portorico. Will man das Tier ergreifen, wehrt es sich bissig. Die Leguane kann man aber gut in Gefangenschaft halten. Von den Wirtelschwänzen unterscheiden die Dornschwanzleguane (Gattung Ctenosaura) in Mexiko und Mittelamerika im wesenlichen nur in der Länge der Schenkelporenreihe. Sie haben einen nicht sehr hohen Rückenkamm und Wirtel von Stachelschuppen auf dem Schwanz.
- Foto: Von Thomas Shahan – CC BY 2.0