Insekten sind faszinierende Lebewesen

Insekten

In Deutschland gibt es etwa 33.000 Arten von Insekten. – Foto: Balaji Malliswamy

Die Größe der Insekten schwankt stark, wobei die meisten Arten von einem bis zu zwanzig Millimeter beträgt. Auf unserer Welt gibt es viele Insekten, die im Aussehen, Farben und Formen stark variieren. Manche leben im Wasser, im Erdboden, auf und in Pflanzen, die nahezu den gesamten Erdball bewohnen.

Insekten im Winter

Die Insekten haben es in den Wintermonaten sehr schwer. Kein Wunder, denn ihre Körper sind sehr klein und kühlen schnell aus. Einst waren die wechselwarmen Tiere an ein anderes Klima gewohnt. Im Laufe der Evolution allerdings mussten sie sich anpassen und entwickelten dabei ein paar interresannte Tricks. So besitzen manche Insekten eine Art integriertes Frostschutzmittel. Damit verhindern sie, dass ihre Körperflüssigkeit gefrieren. Andernfalls würden sich zum Beispiel im Inneren der Zellen Eiskristalle bilden und mit ihren scharfen Kanten die Zellwände aufreißen, dass den sicheren Tod bedeuten würde. Um das zu verhindern, verdicken sie ihre Körperflüssigkeiten zum Beispiel mit dem Alkohol Glyzerin und mit Salzen. Dadurch sinkt der Gefrierpunkt der Flüssigkeiten und die Tiere überleben den Frostperioden.

Bienen

Die Holzbiene (Xylocopa violacea)

Die Holzbiene benötigt zum Leben unbedingt Totholz. Mit ihren kräftigen Kiefern nagen die Bienen tiefe Gänge in trockene Äste, Stämme oder in alten Pfählen, um dann an deren Ende ihre Brutzellen anzulegen. Naturfreunde können für die Holzbiene im Garten senkrecht angebrachte Totholzstämme anbieten, die sie an sonnigen Standplätzen gerne besiedeln. Die hummelartigen Insekten sind eine der größten europäischen Bienen. Vorkommen: In Südeuropa weit verbreitet und auch häufig in Mitteleuropa anzutreffen. Im Zuge der Klimaerwärmung breiten sich die Tiere in nördlicher Richtung weiterhin aus.

Die Pelzbiene (Anthophora plumipes)

An warmen Frühlingstagen fliegt die Pelzbiene mit schnellen Flug von Blüte zur Blüte. Die Pelzbienen legen ihren Nistplatz an lehmigen oder sandigen Steilwänden und an Abruchkanten an. In denen graben die Insekten ihre Bruthöhlen. Gerne nehmen die Bienen auch Lehmnisthilfen als Brutplatz an. Die Pelzbiene ähnelt einer kleinen Hummel und ist in Gärten häufig an Lungenkraut zu beobachten. Vorkommen: In ganz Europa in verschiedenen Lebensräumen mit guten Nistmöglichkeiten vertreten. 

Insekten

Ameisenlöwe baut Fangtrichter

Der Ameisenlöwe wurde früher auch Ameisenjungfer genannt. Das Insekt errichtet an regengeschützten, sandigen Stellen einen im Durchmesser etwa 5 Zentimeter Fangtrichter. Das Tier vergräbt sich am Boden und lauert auf Beutetiere. Ameisen und andere Kleininsekten rutschen in den Trichter und schaffen es meist nicht, an den ständig nachrutschenden Trichterwänden  wieder hochzuklettern. Rutscht das Insekt in den Trichtergrund, greift die Larve es mit den Zangen. Die Beute wird mit Gift gelähmt und schließlich ausgesaugt.

Blattläuse

Die Blattläuse, Wanzen und Schildläuse haben rüsselartige Mundwerkzeuge, mit denen sie die Stengel und Blätter von Pflanzen anstechen, um Saft zu saugen. In dem von den Pflanzen produzierten Aminosäuren und Zucker enthalten die Bausteine der Proteine (Eiweiß). Blattläuse saugen am Phloem einer Pflanze, das sind die röhrenförmigen Zellen, in denen die von der Pflanze hergestellten Nährstoffe tranportiert werden.

Die Dasselfliegen

Auf der ganzen Welt gibt es mehr als 100 Arten von Dasselfliegen und in Mitteleuropa etwa 10. Die Dasselfliege ist ein gefährliches Insekt, da ihre Larven bei Pferden, Kühen oder Ziegen parasitär leben. Meist legt die Dasselfliege im Spätsommer ihre Eier in ein Wirtstier ab. Die Eier werden mit einem speziellen Kleber am Fell befestigt und sind nicht so leicht zu entfernen. Die befallenen Tiere beginnen dann zu lecken und verschlucken sie. Die Eier gelangen so in den Magen bzw. in den Darm und setzen sich in der Schleimhaut fest.

Die Eintagsfliege

Der Name „Eintagsfliege“ ist auf die extrem kurze Lebenszeit des erwachsenen Tiers zurückzuführen, die bei einigen Arten nur wenige Stunden betragen kann. In dieser Zeit konzentriert sich das Insekt voll auf die Fortpflanzung. Den Großteil ihres Lebens verbringt sie als Larve im Wasser.

Flöhe sind unerwünschte Parasiten

Es gibt etwa 2.400 Arten von Flöhe, davon sind etwa 80 Arten in Mitteleuropa nachgewiesen. Der Katzenfloh (Ctenocephalides felis) muss vor der Eiablage mindestens einmal Blut aufgenommen haben. Die Eier vom Floh werden direkt in das Fell des Wirtstiers abgelegt. Innerhalb von 2 Tagen schlüpfen bei Zimmertemperatur wurmförmige Larven. Die ernähren sich haupftsächlich von dem Kot der erwachsenen Katzenflöhe. Der gesamte Entwicklungszyklus des Katzenflohs dauert 1 bis 2 Monate.

Die Gottesanbeterin ist in Deutschland ein seltenes Insekt

Die Gottesanbeterin sitzt meist regungslos auf Pflanzen, wobei ihre Fangbeine leicht ausgestreckt vor dem Oberkörper gefaltet sind. So sieht das Insekt aus, als ob es betet. Wenn sich ein Opfer nähert, schnellen ihre Vorderbeine nach vorn und das Beutetier wird zwischen Schenkel und Schiene gepackt. In Deutschland kommt die Gottesanbeterin nur noch in Baden-Württemberg in der Nähe vom Kaiserstuhl vor.

Die Hummeln

Die Jungkönigin baut ein Nest in ober- oder unterirdichen Hohlräumen. Oft baut die Hummel ihr Nest in einem Mauseloch, in einer Mauerspalte oder auch in einem Vogelnest im Nistkasten. Die Jungkönigin baut ihre erste Wabe, legt etwa sechs Eier und versorgt die daraus schlüpfenden Larven mit Pollen aus den gesammelten Blüten. Ab April sind die ersten Arbeiterinnen voll entwickelt und schaffen die Pollen für die vielen Eier heran, die die Königin im Sommer noch legt. 

Kirschessigfliege

Die Kirschessigfliege ist zwei bis drei Millimeter lang, die rote Augen und einen braun-gelblichen Körper hat. Die männlichen Tiere sind an dunklen Flecken auf den Flügeln zu erkennen. Der Schädling trat erstmalig 2011 auf und hat sich mittlerweile über ganz Deutschland verbreitet. Die Larven der Kirschessigfliege können gravierende Schäden in Beeren, Steinobst und Weinanbau anrichten.

Große Königslibelle

Das kräftige Männchen der Königslibelle ist ein ausdauernder Flieger: An warmen Sommertagen fliegt es sein Revier am Ufer und über dem offenen Wasser ununterbrochen ab, versucht dabei andere Libellen zu vertreiben. Oft liefert das Königsbellen-Männchen sich mit anderen männlichen Tieren erbitterte Kämpfe in der Luft. Nur selten setzt das Männchen sich mal an Pflanzen ab.

Steckbrief Große Königslibelle

Systematik
  • Ordnung: Libellen (Odonata)
  • Unterordnung: Großlibellen (Anisoptera)
  • Überfamilie: Aeshnoidea
  • Familie: Edellibellen (Aeshnidae)
  • Gattung: Königslibellen (Anax)
  • Art: Große Königslibelle
  • Wissenschaftlicher Name: Anax imperator
  • Größe: Große Königslibelle 9,5 bis 11 Zentimeter. Sie ist unsere größte heimische Libelle mit einer Flügelspannweite bis 12 cm.
  • Der Brustabschnitt der Libellen ist grün gefärbt. Das Männchen hat einen hellblauen Hinterleib mit einem durchgehenden schwarzen Längsband am Rücken. Der Hinterleib des Weibchens ist blaugrün, das Längsband am Rücken ist braun und breit.
  • Vorkommen: Überall verbreitet an vegetationsreichen Gewässern. Auf ihren Jagdflügen können sich die Tiere allerdings sehr weit vom Wasser entfernen.

Die Rote Feuerameise ist aggressiver als die europäische Waldameise

Die Rote Feuerameise kommt in den südlichen Staaten der USA recht häufig vor. Die herumstöbernen Arbeiterinnen ernähren sich von toten Tiere, Regenwürmern und Insekten. Auf Störungen regieren die Tiere sehr aggressiv und beißen sofort zu. Eine Bissstelle wird sofort rot und juckt. Das Ameisengift wirkt nach etwa 48 Stunden und es werden Pusteln auf der Haut sichtbar.

Termiten fressen Holz und Zellulose

Die flinken Termiten sind kleine helle Insekten, die eine wichtige Rolle im Ökosystem des Regenwaldes spielen. Die sozialen Krabbeltiere bilden einen Staat, wie auch Bienen, Wespen und Ameisen. Ein Termitenvolk besteht aus Arbeitern, Soldaten und ein Königspaar, die für den Nachwuchs verantwortlich sind. Die Arbeiter müssen Nahrung herbeischaffen, die Soldaten müssen die Gemeinschaft gegen viele Feinde verteidigen. Das gesamte Termitenvolk lebt in einem gemeinsamen Nest.

Käferarten

Der Apfelblütenstecher gefährdet Apfelanlagen

Der Apfelblütenstecher ist eine braune bis schwarze Käferart mit einem rüsselartig verlängerten Kopffortsatz. Das Tier schädigt die Knospen und es erfolgt eine natürliche Fruchtausdünnung. Apfelplantagen werden besonders in Waldnähe befallen. Die Käferart überwintert in Rinden von Waldbäumen und auch im Boden. Im März wird der Apfelblütenstecher aktiv und die Weibchen legen Mitte März nach dem Reifungsfraß die Eier mittels eines Ovipositors in die zukünfigen Blüten.

Glühwürmchen

Glühwürmchen sind leuchtende Tiere und dient den kleinen Käfern eine Partnerin zu finden. Das Männchen fliegt leuchtend wie eine kleine Laterne durch die Luft, um ebenfalls nach ein leuchtendes Weibchen zu suchen. Wenn der Suchende Glück hat, sitzt auf dem Erdboden im Gras ein winkendes Weibchen mit leuchtendem Hinterleib. Das Licht der kleinen Käfer entsteht durch den Abbau des Stoffes Luciferin. Das wird am Tag in den Leuchtorganen angereichert und im dunkeln nach und nach abgebaut.   

Hirschkäfer sind in Deutschland selten

Der Hirschkäfer ist auf das Vorkommen alter Eichen angewiesen. Die Larve ist bis zu 10 cm lang und ernährt sich in ihrer Entwicklungsphase von 5 bis 8 Jahren von morschem Eichenholz. Nur in Ausnahmefällen werden andere Baumarten besiedelt. Der erwachsene Käfer ritzt Bäume an und leckt die ausfließenden Baumsäfte auf.

Kartoffelkäfer (Leptinotarsa decemlineata)

Erstmals gelangte der Kartoffelkäfer im 1876 mit Handelschiffen von Amerika nach Frankreich in den Hafen von Bordeaux. In Deutschland trat der Schädling im Jahr 1877 auf und vermehrte sich flächendeckend. Die Larven fressen nur die Blätter und keine Knollen.

Maikäfer (Melolontha)

Der Maikäfer ernährt sich wie auch der Junikäfer von Blättern verschiedener Laub- und Obstbäume, mit Vorlieb aber von Eichbäumen. Hat sich ein Weibchen gepaart, legt es seine Eier in selbst gegrabene Erdhöhlen ab. Nach 3 bis 4 Jahren lebt der Engerling im Erdreich und ernährt sich von Wurzeln und Pflanzen. Im Herbst schlüpft der fertige Käfer. Er überwintert noch im Boden und schwärmt als Käfer im Mai innerhalb weniger Nächte aus.

Der Siebenpunkt-Marienkäfer

Der Marienkäfer und seine Larven vertilgen viele Pflanzenläuse und Spinnmilben. Das Weibchen legt Eier in dicken Klumpen, die eine zitronengelbe Farbe haben. Die werden meist in unmittelbarer Nachbarschaft von den Kolonien der Blattläuse abgelegt. So finden die Larven nach ihren schlüpfen gleich einen reich gedeckten Tisch vor. Die auffällige Signalfärbung der Tiere ist eine Warnung an Fressfreinde, dass sie eine gallbittere Flüssigkeit in Not absondern. Die Marienkäfer sind weit und häufig in ganz Europa verbreitet.

Mistkäfer buddeln sich Brutbauten

Als Nahrung dient dem Mistkäfer tierische Exkremente, der somit eine wichtige Rolle im Naturkreislauf zur Nährstoffzersetzung spielt. Das Männchen und Weibchen gräbt neben dem Kothaufen eine 30 bis 40 Zentimeter tiefe Röhre in den Boden, um darin ein Ei abzulegen. Ist die Larve geschlüpft, ernährt sie sich von dem Kotvorrat. Sie verpuppt sich darin und kommt im nächsten Jahr als fertiger Käfer heraus. Das Vorkommen der Mistkäfer ist in weiten Teilen Europas häufig. Die Tiere bewohnen Wälder vom Flachland bis in Höhen von 2000 Metern.