Hirsche nutzen ihr Geweih zum Kampf mit Rivalen

Hirsche

Hirschkampf

Das Geweih der Hirsche spielt während der Brunftzeit eine wichtige Rolle. Die Hirschbrunft fällt in den Herbst und kann in der Regel mehrere Wochen andauern. Die Geweihe sind Auswüchse des Stirnbeins und bestehen dementsprechend ebenfalls aus Knochenmasse. Während des Wachstums sind sie von einer behaarten Haut, dem „Bast“ überzogen. Ist das Geweih ausgewachsen, so wird der Bast durch Reiben an Bäumen abgeschabt (gefegt) und die Knochen treten hervor. Nur die „Rosenstöcke“, der unterste Teil der Geweihe der Hirsche, bleiben immer von Haut umhüllt und werden auch nicht abgeworfen. Meist werden die Geweihe jedes Jahr zu einer bestimmten Jahreszeit abgeworfen. Dicht unter der Rose bilden sich im Inneren der Stange Hohlräume, die langsam größer werden, bis schließlich die Stange dort abbricht. Bei jedem Wechsel geht die obere Schicht des Rosenstocks mit verloren, so dass dieser bei jedem Wechsel kleiner wird.

Hirsche sind Wildtiere und Geweihträger

Die neuen Geweihe sind in der Regel unmittelbar vor der Brunstzeit fertig ausgebildet. Während das erste Geweih nur ein Paar Spieße darstellt, verzweigt sich später die Stange; die Anzahl der „Sprossen“ oder „Enden“ nimmt nach jedem Wechsel zu. Aus dieser „Enden“-Zahl lassen sich jedoch keine Rückschlüsse auf das Alter des Tieres ziehen, da sie weitgehend vom Körperzustand und den äußeren Lebensbedingungen abhängig ist. Manche Hirsche, wie Elch und Damhirsch, verbreitern von einer bestimmten Stufe ab ihr Geweih schaufelförmig. Die Größe der Schaufeln nimmt mit fortschreitendem Alter zu. Abgesehen vom Rentier hat das Fell der Hirsche nur wenig oder keine Unterwolle. Im Frühjahr und im Herbst werden die Haare gewechselt. Das Sommerkleid ist bei vielen Hirschen gefleckt, das Winterkleid dagegen einfarbig.

Die Hirsche sind an kein bestimmtes Klima gebunden, die in Ebenen, Wäldern, im Freiland sowie in Gebirgen leben. Es sind gesellige Tiere, die in Paaren oder Rudeln, teilweise auch in großen Herden wie z.B. die Karibus zusammenleben. Nur ältere Männchen sind im Sommer Einzelgänger. Zur Brunstzeit kehren sie wieder zu den Weibchen zurück, um die es zwischen den Männchen oft zu scharfen Zweikämpfen kommt. Einmal im Jahr werfen die Weibchen 1 bis 2 gut entwickelte Junge, die jedoch erst nach einiger Zeit der Mutter folgen können. Bis dahin werden sie im Dickicht versteckt gehalten und gegen Feinde tapfer verteidigt. Die Hirsche ernähren sich von Pflanzen aller Art.

Foto: Von Ming Jun Tan