Hasen leben immer im freien Feld

Hasen

Hasen haben kräftige Hinterbeine und lange Hinterfüße.

Die Hasen sind in allen Erdteilen, in Ebenen und Gebirgen, in offenen Feldern, auf und unter der Erde zu finden.  Alle Hasen ernähren sich von Pflanzenteilen. In beschränktem Grade leben sie gesellig und halten auch sehr treu an dem gewählten Standort fest. Hier liegen sie den Tag über in einer Vertiefung oder Höhle verborgen. In der Nacht streifen sie umher, um ihre Nahrung zu suchen. Die bekannte Schnelligkeit der Hasen zeigt sich nur beim Laufen. Beim langsamen Gehen bewegen sie sich im höchsten Grade ungeschickt wegen der langen Hinterbeine. Die meisten Hasen werfen mehrmals im Jahr, manche 3 bis 6 mal bis zu 11 Junge. Sie haben eine große Zahl Feinde, die verhindern, dass sie sich uferlos vermehren.

Unterscheidung Pfeifhasen (Ochotona) und Hasen (Leporidae )

Pfeifhase

Amerikanischer Pfeifhase (Ochotona princeps)

Die Pfeifhasen sind in Innerasien und Nordamerika heimisch. Sie haben kürzere Ohren, kaum verlängerte Hinterbeine, einen unsichtbaren Schwanzstummel und im Gebiss oben auf jeder Seite nur zwei (anstatt drei) hintere Backenzähne. Die oberen Nagezähne sind von beträchtlicher Breite und tief gerinnelt, wodurch sie in zwei Spitzen geteilt werden; die unten sind klein und ziemlich stark gekrümmt. Die hoch gelegenen Steppen schrecken die Pfeifhasen auch im Winter nicht, denn durch Behaarung der Zehenunterseiten wird das Einsinken im Schnee verhindert.

Kleinere, selbstgegrabene Höhlen und natürliche Felsritzen sind die Wohnungen der Pfeifhasen. Bei hellem Wetter liegen sie hier bis zum Sonnenuntergang versteckt, bei trübem Himmel sind sie dauernd in voller Tätigkeit. Sie halten keinen Winterschlaf, leben aber bei hohem Schnee meist unterirdisch. Für den Winter legen sie schon frühzeitig fleißig Heustabel an, die sie auch vor Regen schützen. Im übrigen leben die Tiere von allerlei saftigen Pflanzen, trinken wenig, sind überhaupt genügsam und auch friedfertig. Ihren Namen erhielten sie von einer Art Pfeifen, das sie bei der Nahrungssuche allabendlich ertönen lassen. Der Ruf erinnert an unseren heimischen Buntspechten.

Hasen und Kaninchen

Kaninchen und Hasen

Hasen und Kaninchen sind zwei unterschiedliche Tierarten.

Die meisten heutigen Hasen zählen zu den Leporinae. Zwei Gattungen sind wichtig: die eigentlichen Hasen (Lepus) und die Kaninchen (Oryctlagos). Die sehr verlängerten Hinterbeine, der verhältnismäßig lange Stummelschwanz und die überkopflangen Ohren kennzeichnen den Hasen. Im Gegensatz besitzt das Kaninchen nur wenig verlängerte Hinterbeine, einen kurzen Schwanzstummel und Ohren, die kürzer als der Kopf sind.

Der Feldhase (Lepus europaeus) ist unser heimische Vertreter. Er erreicht eine Gesamtlänge von 75 cm, wovon nur 8 cm auf den Schwanz kommen, 30 cm Höhe und 5 bis 6 kg Gewicht. Der Pelz besteht aus kurzen Woll- und langen Grannenhaaren. Das Unterhaar ist an der Kehle und an den Seiten weiß, auf der Oberseite weiß mit schwarzbraunen Enden, auf der Oberseite dunkelrot. Die Waidmannssprache hat für den Feldhasen verschiedene Bezeichnungen geprägt: Der alte männliche Hase heißt Rammler, das weibliche Tier heißt Häsin und unter den Halbwüchsigen versteht man die Jungen. Die Ohren heißen Löffel, die Augen Seher, die Füße sind die Läufe: das Haar wird Wolle, der Schwanz Blume genannt.

Wildkaninchen gehören zu den Hasenartigen

Von den eigentlichen Hasen unterscheidet sich das Wildkaninchen durch geringere Größe (etwa 40 cm) und schlankeren Körperbau. Kopf, Ohren und Hinterbeine sind kürzer, der kurze, breite Schwanz ist oben schwarz und unten weiß. Die Farbe des Felles ist im allgemeinen grau oder gelbbraun, weicht aber oft ab. Nach der Eiszeit waren die Tiere nur in Südeuropa und Nordafrika zu finden, haben sich aber von dort wieder bis nach Norden ausgebreitet. Das Kaninchen fühlt sich in hügelige und sandige Gegenden mit niedrigem Gebüsch wohl. Eine ziemlich tiefe Röhre mit einer Höhlung, die mehrere Zugänge hat bildet die Wohnung. Sobald der Abend anbricht, rückt es mit großer Vorsicht zur Äsung aus. In seiner Schnelligkeit übertrifft das Kaninchen den Hasen an Gewandtheit und Schnelligkeit, doch nicht an Ausdauer beim Laufen.

Der Schneehase ist etwas kleiner als der Feldhase

Schneehase

Schneehase

In unseren Alpen und den angrenzenden Gebirgszügen vertritt der Schneehase (Lepus timidus) den Feldhasen. Die Alpenschneehasen sind im Winter rein weiß, nur an der Spitze der Ohren schwarz; im Sommer sind sie graubraun und zwar einfarbig. Die Alpenhasen sind kleiner als der Nordische Schneehase, der auch im Sommer meist weiß bleibt und sich nicht umfärbt. Sie sind munterer, lebhafter, dreister als die Feldhasen. Die Augen sind nicht rot, wie bei anderen weißen Nagetieren (Albinos), sondern dunkelbraun.

In mehr als 1300 Meter Höhe befinden sich noch Schneehasen, im Winter jedoch suchen sie die tiefer gelegenen Wälder auf. Tagsüber sonnt sich der Schneehase gern. Die Suche nach Äsung unternimmt er mehr in den Morgen- und Abendstunden. Ebenso hitzig auf Fortpflanzung bedacht wie die gemeine Häsin, bringt das Schneehasen-Weibchen mit jedem Wurf zwei bis vier Junge zur Welt, die schon bewegungsfreudig sind und bald junge Kräuter fressen.

  1. Foto: Von Erik van Dijk
  2. Gregory „Slobirdr“ Smith – CC BY-SA 2.0
  3. + 4. Weed Bunner