Gürteltiere sehen wie Urzeit-Geschöpfe aus

Gürteltiere

Die meisten Gürteltiere sind nachtaktive Einzelgänger.

Gürteltiere sind plumpe Geschöpfe mit gestrecktem und langschnäuzigem Kopf. Sie haben große Schweinsohren, lange starke Schwänze und kurze Füße, die Grabklauen tragen. Ihren Namen haben die Gürteltiere von der eigentümlichen Beschaffenheit ihres Panzers her. Auf der Oberseite bildet die Oberhaut Hornplatten, denen die an Kopf, Rumpf und Schwanz in der Lederhaut gelegenen Verknöcherungen fast völlig entsprechen. Der Panzer ist also in der Hauptsache nicht dem Hornpanzer der Schuppentiere vergleichbar. Meistens wird hier ein Kopf-, Schulter- und Kreuzschild gebildet, zwischen denen verschiedene bewegliche Rückengürtel liegen. Die mittelsten Gürtel, die zur Unterscheidung der Arten dienen bestehen aus länglichen viereckigen Tafeln, während das Schulter- und Kreuzschild aus Querreihen vier- oder sechseckiger Platten gebildet wird. Auch der Schwanz ist gepanzert.

Die Unterseite vom Leib wird von borstenartigen Haaren bedeckt; von diesen Borsten sind auch einige zwischen den Schilden verstreut. Die Rippen deren Anzahl zwischen 10 und 12 schwankt, haben außerorndliche Breite und berühren sich bei manchen Arten gegenseitig. Einzelne Halswirbel verwachsen mehr oder weniger miteinander. Alle Gürteltiere sind Bewohner Südamerikas und dringen auch nach Mittelamerika vor. Sie leben in freien, sandigen Ebenen und kommen höchstens am Saume von Wäldern vor. Nur während der Paarung finden sich mehrere der gleichen Art zusammen. Alle Gürteltiere verbergen sich möglichst bei Tage und wühlen sich daher auch Gänge. Ihre Nahrung besteht aus Insekten und deren Larven, auch Würmern und Schnecken. Werden die Tiere aufgescheucht oder verfolgt, vergraben sie sich meisterhaft schnell in die Erde. Im Wasser verstehen sie recht gut zu schwimmen.

Arten Gürteltiere

Das Braun-Borsten-Gürteltier (Chaetophractus villosus) ist umfangreicher mit Borsten versehen. Das Tier erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 26 bis 34 cm und die Schwanzlänge beträgt 11 bis 16 cm. – Das Sechsbinden Gürteltier (Euphractus sexcinctus) ist einschließlich des 20 cm messenden Schwanzes 56 bis 60 cm lang und von bräunlicher Farbe. Es wohnt in gangförmigen, 1-bis 2 m langen Höhlen, die selbst gegraben werden. Am Eingang ist die Höhle kreisförmig und hat je nach Größe des Tieres einen Durchmesser von 20 bis 60 cm. Oft werden die Baue von Ameisen– oder Termitennestern angelegt. Gürteltiere haben viele Feinde wie den Jaguar, Puma, Kojote und Ozelot und werden auch von Menschen gejagt. Das Zwerggürteltier oder Pichi (Zaedyus pichiy) ist das kleinste Gürteltier mit nur 25 cm Körperlänge.

Foto: Von Egon Fink – CC BY 2.0