Grabwespen spielen eine Rolle im biologischen Gleichgewicht

Grabwespen

Grabwespen ernähren sich von Nektar und Pollen, die auch gute Blütenbestäuber sind.

Grabwespen bilden eine Familie der Hautflügler. Sie sind sehr unterschiedlich in ihrer Gestalt; der Hinterleib kann sehr kurz oder sehr lang gestielt sein oder sitzt der Brust fest an. Viele Arten sind einfarbig schwarz, andere wiederum schwarz-rot oder schwarz-gelb gefärbt. Alle Arten der Grabwespen leben räuberisch. Sie bauen meist einfache Erdröhren in den Boden und tragen ihre Beute (Insekten, Spinnen) in das Nest, belegen sie mit einem Ei und verschließen den Eingang. Besonders die Männchen der Grabwespen sind eifrige Blütenbesucher, viele Arten kann man auf den Blütenständen von Schirmblütlern beobachten.

Die Gemeine Sandwespe ist in Europa weit verbreitet

Gemeine Sandwespe

Gemeine Sandwespe – Foto: Chiswick Chap – CC BY-SA 3.0

Die Gemeine Sandwespe (Ammophila sabulosa), zählt zu den häufigsten Arten und wird etwa 16 bis 28 mm lang. Man trifft sie von Juni bis Oktober an sandigen Orten und auch auf Blüten von Schirmblütlern an. Kopf und Brust sind schwarz, der lange Hinterleibsstiel und der Hinterleib ist schwarz-rot gefärbt. Das Weibchen gräbt im Sandboden eine kleine, bis 5 cm tiefe Röhre und verdeckt zunächst das Eingangsloch. Dann geht es auf Raupenjagd, lähmt durch einen Stich eine Raupe und schleppt sie zur Neströhre. Es macht den Eingang wieder frei, bringt die gelähmte Raupe in die Röhre, belegt die Raupe mit einem Ei und verschließt nun die Röhre sorgfältig. Während des Sommers legt das Weibchen eine größere Anzahl dieser Neströhren an.

Die Kreiselwespe gehört zu den auffälligsten Grabwespen Mitteleuropas

Kreiselwespe

Kreiselwespe – Foto von gbohne – CC BY-SA 2.0

Die Kreiselwespe (Bembix rostrata), ist ganz anders gebaut. Ihr Abdomen (Hinterleib) sitzt der Brust relativ breit an, das Stielchen ist nur schwach ausgebildet. Sie weist eine ausgesprochene schwarz-gelbe Wespenfärbung auf. Wie die Sandwespe bewohnt sie trockene, sandige Plätze. Das Weibchen gräbt eine flache Neströhre dicht unter der Oberfläche des Bodens und trägt in großer Zahl Fliegen, vor allem Schwebfliegen ein. Im Gegensatz zu der Gemeinen Sandwespe, die nur ein einziges Mal eine große Beute einträgt, muss die Kreiselwespe immer wieder frische Nahrung für die gefräßigen Larven heranschaffen. In jeder Neströhre liegt immer nur eine Larve, oft stehen aber die von einem Weibchen gefertigten Röhren dicht nebeneinander.

  1. Foto: Von gbohne – cc