Gibbons sind baumbewohnende Primaten

Die tagaktiven Bewohner des Waldes sind mit ihren langen Armen und den weit unten angesetzten Daumen perfekt an der hangelnden Lebensweise angepasst.

Der Siamang ist die größte Art der Gibbons.

Die auf dem Baum lebenden Gibbons sind schwanzlose, akrobatische Primaten mit stark verlängerten Armen und Händen. Mit ihren kräftigen Vordergliedmaßen und Gewandtheit sind sie die flinkesten Primaten überhaupt. Ein Gibbon kann sich wie im Flug durch das Geäst der Wälder fortbewegen. Von schwankenden Lianen aus schwingen sich die Tiere in die Luft und können in einem Satz eine Weite bis zu 12 Metern erreichen. Bei Sonnenaufgang lassen die Affen im diesigen Wald ihren machtvollen und lang andauernden Gesang ertönen. Daher stammt der Name Brüllaffen her. Mit ihren Lautäußerungen markieren sie ihr Territorium und begeben sich danach auf Nahrungssuche.

Der malaiische Name für den Gibbon ist Wak-wak. Den charakteristischen Ruf der Affen kann man über mehrere Kilometer hören. Gibbons leben in kleinen Familiengruppen und verbringen die meiste Zeit ihres Lebens im Blätterdach des Dschungels in Ostindien, Südchina und Südostasien. Um von einem Baum zum nächsten zu gelangen, macht ein Gibbon bis zu 20 Meter weite Sprünge. Die Arme des Primaten sind doppelt so lang wie sein Torso, die Finger schlank und gebogen. Der Daumen ist fast bis zur Wurzel von der Handfläche getrennt. Auf der Erde oder auf einem Ast geht der Affe aufrecht und benutzt seine Arme zum Balancieren.

Gibbons Steckbrief

Systematik

  • Ordnung: Primaten (Primates)
  • Unterordnung: Trockennasenprimaten (Haplorrhini)
  • Teilordnung: Affen (Anthropoidea)
  • ohne Rang: Altweltaffen (Catarrhini)
  • Überfamilie: Menschenartige (Hominoidea)
  • Familie: Gibbons
  • Wissenschaftlicher Name: Hylobatidae
  • Die Gibbons, die in Südasien mit rund 16 Arten vorkommen, sind eine Schwestergruppe der “Großen Menschenaffen” ((Hominidae). Sie werden als “Kleine Menschenaffen” bezeichnet.
  • Größe Gibbon: Eine Kopfrumpflänge von 45 bis 90 cm. Ein Gewicht von 4 bis 13 kg
  • Eine der größten Gibbonart ist der Siamang.
  • Die Affen sind schwanzlos und die vorderen Gliedmaßen sind wesentlich länger als die hinteren. Die dichte Fellfarbe ist schwarz, grau oder braun.
  • Die Tiere haben kurze Schnauzen mit großen nach vorn gerichteten Augen.
  • Gibbons erreichen in der Wildnis ein Alter von etwa 25 Jahren.
  • Alle Gibbonarten werden auf der Roten Liste der „IUCN“ geführt.

Lebensweise

  • Die Gibbons sind tagaktive Waldbewohner. Mit ihren langen Armen,  den weit unten angesetzten Daumen können Gibbons sich perfekt durch den Wald mit weiten Sätzen durchhangeln.
  • Bewegen sich die Affen an Land fort, geschieht das auf zwei Beinen. Dabei werden die Arme wegen der Balance hoch in die Luft ausgestreckt.
  • Die Primaten kommen in erster Linie in Regenwäldern vor. Nicht so oft manchmal in Gebirgswäldern bis zu einer Höhe von 1800 Metern.
  • Gibbons leben monogam. Ein Paar mit Nachwuchs lebt in einem Revier von 25 bis 50 ha, dass gegen Rivalen streng verteidigt wird.

Vorkommen/Verbreitung

Die Gibbons leben in tropischen und subtropischen Regenwälder. Von Nordost Indien bis Indonesien, Nordchina südlich bis nach Sumatra, Borneo und Java.

Nahrung

Die Gibbons ernähren sich von Blättern, Früchten, Knospen, Ameisen und Schnecken. Oft fressen sie reifes Obst.

Fortpflanzung Gibbons

  • Das Weibchen bringt alle zwei bis drei Jahre ein Jungtier zur Welt, Zwillingsgeburten sind selten.
  • Das Jungtier klammert sich zunächst am Bauch der Mutter fest. Später beteiligt sich auch das Männchen an der Aufzucht.
  • Die Entwöhnung der jungen Gibbons beginnt mit eineinhalb bis zwei Jahren und mit acht bis neun Jahren erreichen sie die Gechlechtsreife.

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1. Foto: cc – Nikita