Frettchen und Iltis sind Raubtiere, die eng verwandt sind

Frettchen

Frettchen

Das Frettchen (Mustela putorius furo) dürfte durch Gefangenschaft und Zähmung veränderten albinotischen Abkömmling des Iltis darstellen. Es ähnelt ihn an Gestalt und Größe, ist nur etwas schwächlicher als dieser. Gewöhnlich sieht man das Frettchen in Europa nur weißlich oder semmelgelb. An der Unterseite ist das Tier etwas dunkler gefärbt, mit hellen Augen. In seinem Wesen, seiner Blutgier und seiner Nahrung ähnelt es dem Iltis. Als Haustier wird es allein und auch für die Kaninchenjagd gehalten.

Kaninchenjagd mit Frettchen

Zur Jagd mit Frettchen begibt man sich am Morgen ins Revier. Die Tiere werden in einem weich ausgelegten Körben oder Kästen getragen. Am Kaninchenbau sucht man dann alle befahrenen Röhren auf. Vor jeder wird ein sackartiges Netz gelegt und man lässt eines der Frettchen in die Hauptröhre, die dann ebenfalls verschlossen wird. Sobald die Kaninchen den eingedrungenen Feind bemerken, fahren sie erschreckt heraus und geraten in das Netz. Das Frettchen selbst wird durch einen kleinen Beißkorb daran gehindert, ein Kaninchen im Bau zu töten. Um mit seinem Treiben immer auf dem Laufenden zu sein, wird dem Frettchen ein hell tönendes Glöckchen um den Hals gelegt. In England benutzt man das Frettchen häufiger noch zur Jagd auf Ratten.

Der Iltis ist eine Raubtierart aus der Familie der Marder

Iltis

Iltis (Mustela putorius)

Der Iltis macht sich durch das Vertilgen kleiner Nager und auch Giftschlangen recht nützlich. Das Gift der Schlangenbisse scheint ihm wenig zu schaden. Frösche sind seine Lieblingsspeise, im Notfall begnügt sich der Iltis mit Heuschrecken und Schnecken. Er lauert auch an Bächen und Seen den Fischen auf, springt plötzlich ins Wasser, taucht und packt sie mit sehr großer Gewandtheit. Seine Blutgier ist nicht so groß wie bei anderen Mardern. Er tötet in der Regel nicht alles Geflügel eines Stalles, sondern schnappt sich das erste beste Tier und eilt damit nach seinem Schlupfwinkel. Alle Bewegungen des Iltis sind gewandt und sicher, er versteht es meisterhaft zu schleichen und unfehlbare Sprünge auszuführen. Seine Lebenszähigkeit ist sehr groß.

Im Frühjahr liegt die Ranzzeit, während der sich die Geschlechter verfolgen. Dann kann man sie beobachten, wie zwei Männchen ihre nebenbuhlerischen Kämpfe ausfechten und dabei laut schreien. Nach einer Tragzeit von sechs bis acht Wochen wirft das Weibchen bis zu sieben Junge, die von der Mutter in einer Höhle auf das sorgfältigste umhegt werden. Nach etwa zehn Wochen sind die Jungen ausgewachsen. Der Iltis lässt sich zwar zähmen, bietet aber meist nicht viel Freude, weil die Raublust immer wieder durchbricht. Wegen des Schadens, den er anrichtet, wird er überall gejagt. Sein Pelzwerk ist warm und dauerhaft, wird aber wegen seines unleidlichen Geruches nicht sehr geschätzt.

  1. Foto: Von Hajotthu – CC BY 3.0
  2. Von Yulia Vambold