Flussseeschwalbe schwebt elegant über dem Wasser

Ein Brautgeschenk für die Auserwählte.

Ein Brautgeschenk für die Auserwählte.

Die Flussseeschwalbe taucht im Sturzflug ins Wasser ein und kommt Sekunden später mit einem kleinen Fische im Schnabel wieder hervor. In Mitteleuropa ist diese Schwalbenart kein häufiger

Brutvogel. Die Flussseeschwalbe ähnelt der Küstenseeschwalbe, die aber ein wenig kleiner ist. Mehr als 100 Vogelarten leben in Mitteleuropa an Fließgewässern. Aber es sind nur wenige, die sich auf diese linearen Lebensräume im Binnenland so spezialisiert haben, dass hier der Schwerpunkt ihrer Verbreitung liegt. Bei drei Arten scheint der Name die Vorliebe für einen bestimmten Gewässertyp anzudeuten: Das ist der Flussregenpfeifer, der Flussuferläufer und die Flussseeschwalbe. Aber zumindest zwei von ihnen sind durchaus nicht, oder besser gesagt nicht mehr, so eng an Fliessgewässern gebunden, wie es ihr Name unterstellt.

Die Flussseeschwalbe hat ihre Binnenlandpopulation bis auf wenige Reste am Rhein und an einigen südlichen Nebenflüssen der Donau aufgegeben. Heute liegt ihr Verbreitungsgebiet in Deutschland an den Küsten von Nord- und Ostsee, wo sie in streng geschützten Kolonien brütet, nicht selten mit der Küstenseeschwalbe. Dieser sieht sie zum Verwechseln ähnlich, lediglich der rote Schnabel hat eine schwarze Spitze.

Steckbrief Flussseeschwalbe

  • Systematik
  • Klasse: Vögel (Aves)
  • Ordnung: Regenpfeiferartige (Charadriiformes)
  • Familie: Seeschwalben (Sternidae)
  • Gattung: Sterna
  • Art: Flussseeschwalbe
  • Wissenschaftlicher Name: Sterna hirundo
  • Größe: Die Schwalben haben eine Körperlänge von 27 bis 35 cm, Flügellänge von 23,9 bis 28, 7 cm, Flügelspannweite 72 bis 82 cm. Die Männchen sind etwas größer als die Weibchen.
  • Die Oberseite vom Gefieder ist hellgrau. Die Unterseite ist weiß/grau. Die Vögel haben einen tief gegabelten Schwanz.
  • Im Brutkleid ziert eine schwarze Haube auf den Kopf und ein roter Schnabel mit schwarzer Spitze. Die Beine sind rot.
  • Stimme/Ruf der Flussseschwalbe ist ein kreischendes „kriää“ und „kirri…kirri“.

Lebensraum

  • Die Flussseeschwalben nisten gerne auf kiesigen Inseln in Flussmündungsbereichen und Küstengebieten. Sie halten sich auch im Binnenland auf, wo künstliche Brutinseln angelegt worden sind. Die Flussseeschwalben kehren im Frühjahr aus dem Winterquartier zurück. Zunächst die älteren Vögel aus der Brutkolonie besetzen die besten Nistplätze. Jüngere Vogel müssen sich oft mit ungünstigen Plätzen abfinden.

Vorkommen

  • Flussseeschwalben kommen im Nordwesten von Europa bis nach Ostsibirien vor.
  • Von Kanada bis in die Karibik und Afrika.
  • Einzelne Seeschwalbenpopulationen sind auch in Australien und Südamerika anzutreffen.

Nahrung

  • Die gewandten Flugkünstler erbeuten Fische mit dem Stoßtauchen. Sie jagen auch Weichtiere und Insekten.

Feinde

Die Schwalben haben viele Fressfeinde: Möwen, Reiher, Falkenartige, Eulen, Füchse, Waschbären, Marderarten, Ratten, Hunde und Katzen.

Fortpflanzung Flussseeschwalbe

  • Die Brutzeit der Flussseeschwalben ist von Mai bis August.
  • Ein Nest ist eine Bodenmulde, die mit Halmen ausgepolstert wird.
  • Das Weibchen legt 2 bis 4 Eier in das Nest.
  • Beide Altvögel lösen sich beim brüten ab, die Brutdauer beträgt etwa 3 Wochen.
  • Nach dem Schlüpfen wärmt und bewacht das Weibchen die Küken, während anfangs nur das Männchen kleine Fische und Würmer herbeischafft.
  • Mit 3 bis 4 Wochen werden die Jungvögel flügge.
  • Die Schwalben kommen jedes Jahr zu ihren angestammten Nistplätzen zurück.
Foto: Fluss-Seeschwalben: cc - Common Tern Sterna comune - von Michele Lamberti