
Der Fettschwalm hat hochspezialisierte Nachtaugen.
In großen Felsenhöhlen des nördlichen Südamerikas lebt in starken Kolonien der Fettschwalm (Steatornis caripensis). Die Venezolaner nennen den Vogel Guacharo, der eine Länge von 55 cm erreicht. Sein Leib ist schlank und der Kopf breit, der Schnabel länger als breit. Um die Schnabelbasis stehen eine Reihe ziemlich langer Tastfedern. Der Lauf ist kurz, kürzer als die langen Zehen; Flügel und Schwanz sind lang. In dunklen Höhlen ist der Fettschwalm in großer Zahl zu finden. Erst bei Einbruch der Nacht verlassen die Vögel die Höhlen. Während des Tages fliegen die schreiend unter der Höhlendecke umher. Der Fettschwalm ist der einzige flugfähige nachtakive Vogel der Welt, der sich von Früchten ernährt.
Wird es in den Abendstunden stiller, hört man dann ihre merkwürdigen von Zeit zu Zeit aussstoßenden „klickartigen“ Töne. So versuchen sie den Eingang der Höhle zu erreichen. Ein Fettschwalm kann in völliger Dunkelheit fliegen und wenden. Haben die Tiere zur Nacht hin das Freihgelände erreicht, so schwärmen sie in großen Massen in die Wälder aus und erfüllen die Luft mit krähenähnlichen Schreien. Ausweichend von anderen Nachtschwalben ernähren sie sich von Früchten, die sie von Zweigen rüttelnd abbeißen und verschlucken. Die Kerne werden dann als Gewölle wieder ausgeschieden.
Fortpflanzung Fettschwalm
- Die Nester der Koloniebrüter stehen in Nischen der Felshöhlen und sind aus Erde und Gewöllresten gebaut. Das Weibchen legt in der Regel 2 bis 4 Eier hinein, die beide Partner bebrüten.
- Nach einer Brutzeit von etwa 23 Tagen schlüpfen die Jungen nackt aus.
- In ihren ersten Lebenswochen werden sie mit Palmfrüchten gefüttert. So legen sie große Fettreserven an und erreichen ein doppelstes Gewicht wie ihre Eltern.
Foto: Von Dominic Sherony – CC BY-SA 2.0