
Wildkatze
Die Europäische Wildkatze (Felis silvestris silvestris) ist kaum größer als eine Hauskatze. Nach der Eiszeit hat sich die Wildkatze nördlich der Alpen bis Westpolen, Dänemark und Großbritannien verbreitet. Wegen ihrer geringen Größe können sie sich sogar in Flachlandwäldern unbemerkt ausbreiten. Das Raubtier ist nachtaktiv, die am Tag schläft und am Abend auf Beutezug geht. In deutschen Wäldern gibt es sie noch, aber man kommt sie nur selten zu Gesicht. Die scheue Wildkatze lebt verborgen in Waldgebieten. Das Tier ist ein Einzelgänger und hat Probleme sich neue Reviere zu erschließen. Durch Landwirtschaft und Autobahnbau gibt es zwischen verschiedenen kleinen Wäldern oft keinen sicheren Weg für das Tier. In Zukunft sollen neu angelegte grüne Korridore das ändern und Waldgebiete wieder miteinander verbinden. Die Wildkatze ist stark gefährdet und vom Aussterben bedroht.
Wildkatze Besonderheiten
Die Europäische Wildkatze ist in unseren Wäldern zurückgekehrt. Heute leben die scheuen Jäger vermutlich wieder bis zu 7.000 Tiere in unseren Bundesländern. Einst streifte die Wildkatze schon vor 300 000 Jahren fast auf den ganzen Kontinent herum und noch vor 200 Jahren überall in deutschen Wäldern. Die Katzen gehören nicht zu den Wildtieren, die auf der Suche nach Nahrung sich in die Nähe von menschlichen Siedlungen wagen.
Man darf die Wildkatze (Felis silvestris) nicht mit der wilden Großkatze, dem Luchs oder mit verwilderten Hauskatzen verwechseln. Mit beiden ist sie nur entfernt verwandt. Die Europäische Wildkatze ist mit vier weitere Unterarten verwandt: das ist die Afrikanische Wild- und die Südafrikanische Falbkatze sowie die Asiatische Steppenkatze und die Graukatze, die im tibetanischen Hochland lebt. Von der Hauskatze unterscheidet sich das Wildtier vor allem mit einer kräftigeren Figur und den dicken, dunkel geringelten Schwanz mit abgerundetem Ende.
Im 18. und 19 Jahrhundert war die wilde Katze nicht beliebt. Die Katze sollte sogar Hirsche töten, wenn nicht sogar Menschen, verkündeten die Jagdberichte des 19. Jahrhunderts. Der wahre Antrieb, solche Märchen zu verbreiten, lag wohl in der Furcht der Jäger, die Wildkatze nehme ihnen Rehe, Feldhasen und Rebhühner weg. Die scheuen Wildkatzen fressen vor allem Mäuse, Ratten, Vögel und in der Not auch mal Aas.
Steckbrief Wildkatze
Sytematik
- Ordnung: Raubtiere (Carnivora)
- Überfamilie: Katzenartige (Feloidea)
- Familie: Katzen (Felidae)
- Unterfamilie: Kleinkatzen (Felinae)
- Gattung: Echte Katzen (Felis)
- Art: Wildkatze
- Wissenschaftlicher Name: Felis silvestris
- Größe: Wie unsere Hauskatze, Gewicht um die 4 kg.
- Fellfarbe: Das Tier hat ein grau-cremegelb getigertes Fell, einen hellen Kehlfleck. Der Schwanz ist buschig mit dunklen Ringen. Die Spitze am Ende des Schwanzes ist schwarz.
- Die Tiere sind Einzelgänger oder leben nur in Mutterfamilien.
- Alter: Etwa 7 bis 10 Jahre
- Feinde: Das ist der Wolf, Luchs, Dachs, Fuchs. Von Menschen wurden die Katzen lange bejagt, weil man glaubte, das sie schädliche Raubtiere sind.
Nahrung: Mäuse, Eidechsen, Frösche, Insekten, kleine Vögel, Wildkaninchen.
Lebensraum: Strukturreiche Misch- und Laubwälder. Die Katzen lieben heckenreiche Waldsäume.
Fortpflanzung Wildkatze
- Die Tragzeit der Weibchen beträgt 62 bis 70 Tage.
- Junge Wildkatzen kommen von März bis September zur Welt.
- Ein Wurf kann maximal bis zu 6 Jungtieren betragen.
Foto: Von big-ashb – CC BY 2.0
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