Einsiedlerkrebs muss öfters sein Gehäuse wechseln

Einsiedlerkrebs

Der Einsiedlerkrebs streitet sich oft um Schneckenhäuser.

Der Einsiedlerkrebs zählt zu den großen, zehnfüßigen Krebsen

Der Einsiedlerkrebs (Pagurus prideaux) lebt in Symbiose im Mittelmeer mit der Mantelaktinie (Adamsia palliata) zusammen. Das Zusammenleben zweier verschiedener Organismen hat einen beiderseitigen Vorteil. Der in einem leeren Schneckengehäuse lebende Krebs trägt auf diesem stets eine Seeanemone. Im Gegensatz zu seinen Verwandten bewohnt dieser äußerst streitlustige und flinke Geselle nur eine kleine Schneckenschale. Die kann Anfangs gerade noch seinen zarthäutigen Hinterleib und später auch diesen nur noch teilweise bedecken. Indem die Seeanemone wächst, wächst auch ihre Fußfläche über das Schneckenhaus hinaus und umgibt dabei den Einsiedlerkrebs ringförmig.

Sie umscheidet ihn nun mit einer von ihr ausgeschiedenen Hornmembran und erspart dem Krebs so die Gefahren eines Umzugs. Zieht er gelegendlich doch um, so überträgt er auch seine Begleiterin auf das neue Gehäuse. Der Vorteil für die Actiniaria liegt darin, dass der Einsiedler bei der Nahrungssuche ständig den Untergrund aufwirbelt und auch ihr damit fortwährend Nahrung zuführt. Auf diese Kunst der Täuschung verstehen sich auch andere Krebsarten. Sie werden  manchmal als „Dekorateure“ bezeichnet, weil sie ihren Körper mit Schwammstückchen oder Algen verzieren.

Die in europäischen Gewässern eingebürgerte Chinesische Wollhandkrabbe (Eriocheir sinensis) schneidet oft ein passgerechtes Stück aus einem kräftig gefärbten Schwammstock heraus. Das trägt die Krabbe wie ein Schutzdach breit über den Rücken und hält es mit dem speziell dazu eingerichteten hintersten Beinpaar fest. Die Einsiedlerkrebse sind Bewohner der Flachmeere in aller Welt, wie auch Krebse, Garnelen, Krabben und Hummer. Diese kleinen Krebse sehen aus, als wären sie nur halb fertig. Kopf, Beine und Vorderleib sind normal ausgebildet und mit einer festen Schale bedeckt.

Foto: Von richie rocket – CC BY-ND 2.0