Wiesenweihe jagt ihre Beutetiere im niedrigen Flug

Die weitgehende Zerstörung großer Feuchtgebiete seit den 1950er Jahren hat zu einem starken Bestandsrückgang der Wiesenweihe geführt, damit ist der Greifvogel auf die Rote Liste gefährdeter Tierarten gelistet worden und vom Aussterben bedroht.

Die Wiesenweihe hat Beute im Visier.

Die Wiesenweihe ist in weiten Teilen von Eurasien heimisch, die ihre Beute in Mooren, Grasfluren und Sumpfgebiete jagt. Wo Steppenlandschaften in Getreidefelder umgewandelt worden sind, haben sich viele

Nagetiere angesiedelt und da kommt die Wiesenweihe zahlreich vor. Die Greifvögel sind ausgesprochene Zugvögel, die vor allem im typischen und südlichen Afrika sowie in Südwestasien überwintern. In Mitteleuropa erscheinen die Vögel Ende April bis Anfang Mai und ziehen von August bis September wieder ab. Von den Greifvögeln ist vor allem die Wiesenweihe auf Feuchtwiesen als Lebensraum angewiesen, denn weite naturnahe Verlandungsflächen, ihre ursprüngliche Heimat, sind kaum noch vorhanden. Wie die Sumpfohreule, die ja ähnliche Ansprüche an den Lebensraum stellt, hat auch sie ihren Verbreitungsschwerpunkt bei uns in der Norddeutschen Tiefebene.

Die Wiesenweihe ist die kleinste und zierlichste der vier europäischen Weihenarten und dementsprechend schlägt sie auch kleinere Beutetiere. Das sind kleine Singvögel, Wühlmäuse, Reptilien und große Insekten. Durch den Verlust naturnaher Feuchtwiesen sind neuerdings einige Wiesenweihen zum Brüten auf intensiv genutztes Kulturland ausgewichen; der Bruterfolg ist jedoch auf diesen Flächen gering. Auf Feuchtwiesen trifft man auch viele Arten von Singvögeln an, den Haus- und Gartenrotschwanz beispielsweise, der auf einem Zaunpfosten sitzt und dort auf Insekten lauert, die er am Boden erbeutet; oder den Neuntöter, der in der nahen Schlehenhecke seine Brut aufzieht.

Wiesenweihe Steckbrief

Systematik

  • Unterklasse: Neukiefervögel (Neognathae)
  • Ordnung: Greifvögel (Accipitriformes)
  • Familie: Habichtartige (Accipitridae)
  • Unterfamilie: Weihen (Circinae)
  • Gattung: Weihen (Circus)
  • Art: Wiesenweihe
  • Wissenschaftlicher Name: Circus pygargus
  • Größe Körperlänge: ca. 39 bis 50 cm, so groß wie auch ein Mäusebussard
  • die Wiesenweihe ist etwas kleiner und schlanker als eine Kornweihe. Sie hat schmalere, spitzere Flügel und ist ist im Flug gewandter. Der Schwanz ist lang, eine Spannweite von 115 cm.
  • Das Gefieder der Männchen ist blaugrau. Die Flügelspitzen sind schwarz mit schwarzen Streifen auf den Flügeln.
  • Das Weibchen ist auf der Oberseite dunkelbraun mit einem leuchtenden weißen Bürzel.
  • Gewicht Weibchen 340 g, Gewicht Männchen 280 g.
  • Wiesenweihe Ruf: Ist ein klägliches “kek-kek-keck”, schriller als das Gäckern einer Kornweihe.

Lebensraum und Vorkommen

  • Die Greifvögel leben in Mooren, Sümpfen, in der Heide mit Baumgruppen oder Ackerland. Sie nisten gesellig in feuchter Vegetation oder in trockener Heidelandschaft und in Kornfeldern.
  • Wiesenweihen sind vom Aussterben bedroht und nur noch etwa 400 bis 450 Brutpaare leben in Deutschland.
  • Auf der Roten Liste der Brutvögel Deutschlands wird die Wiesenweihe als stark gefährdet klassifiziert.
  • Die Greifvögel brüten in Europa nördlich bis England, Dänemark und Südschweden. Ferner in den mittleren und südlichen Gebieten der Sowjetunion, in den Kirgisensteppen, Turkestan bis nach Südwestsibirien. Im Süden brüten Wiesenweihen auf der Iberischen Halbinsel und in Marokko, Norditalien, Nordungarn, Rumänien und weiter östlich im nördlichen Iran. In Transkaspien und im Gebiet des Kaspi- und Aralsees. In Mitteleuropa ist die Wiesenweihe recht selten geworden und kommt am ehesten noch in der Norddeutschen Tiefebene vor. Zum Teil brütet der Greifvogel auf einigen Nordseeinseln. In Süddeutschland sind Brutvorkommen aus dem Donauried und vom Federsee bekannt geworden.

Nahrung Wiesenweihe

  • Beute spüren die Greifvögel im offenen Gelände mit gaukelnden Flug auf.
  • Das sind Mäuse, Kleinvögel, größere Insekten z.B. Heuschrecken, junge Hasen und Kaninchen, Schlangen, Eidechsen, Fische und Frösche.

Fortpflanzung Wiesenweihe

  • Die Greifvögel sind Bodenbrüter und das Nest liegt versteckt in trockenen Getreidefeldern, in Wiesen, in Schilfröhricht und in niedrigen Gebüschen.
  • Brutzeit der Vögel beginnt ab Ende Mai.
  • Meist werden 4 Eier abgelegt, manchmal auch bis zehn Eier.
  • Brutdauer beträgt 28 bis 35 Tage.
  • Das Weibchen brütet alleine die Eier aus und wird vom Männchen mit Futter versorgt.
  • Nach zweiwöchigen Hudern geht auch das Weibchen auf die Jagd.
  • Mit 32 bis 40 Tagen sind die Jungvögel flugfähig. Die ganze Familie bleibt dann noch 2 bis 3 Wochen im Brutgebiet zusammen und fliegen anschließend zum Überwintern in die südliche Sahara.
  • Die Jungen werden mit 2 bis 3 Jahren geschlechtsreif.

Feinde Wiesenweihen

Foto: cc - Von JeltoB