Rohrweihe nistet in dichte Röhrichtbestände

Die Rohrweihe hat einen gaukelnden Flug.

Die Rohrweihe schafft in ihren Fängen Nistmaterial für den Horstbau heran.

Die Rohrweihe ist eine der größten Weihen überhaupt. Die Flügelspannweite beträgt 1,20 Meter. Über Schilflandschaften ist der Greifvogel gut zu beobachten. Im Tiefflug hält er Ausschau nach kleinen Nagern oder Vögeln. Die Greifvögel verfügen über eine außerordentliche Sehkraft. Sie nehmen kleinste Bewegungen von Beutetieren am Boden wahr. Mit ihrem ausgezeichneten Gehör registrieren sie die kleinsten Geräusche. So können sie das Piepen der noch nicht geschlüpften Küken wahrnehmen. Die Rohrweihe kann mit ihren scharfen Fängen selbst noch eine Stockente, einen Taucher oder einen Jungschwan erbeuten.

Steckbrief Rohrweihe

Systematik

  • Unterklasse: Neukiefervögel (Neognathae)
  • Ordnung: Greifvögel (Accipitriformes)
  • Familie: Habichtartige (Accipitridae)
  • Unterfamilie: Weihen (Circinae)
  • Gattung: Weihen (Circus)
  • Art: Rohrweihe
  • Wissenschaftlicher Name: Circus aeruginosus

Merkmale

  • Die Rohrweihe misst zwischen 48 und 56 cm. Die Größe ist  mit einem Mäusebussard identisch, der Vogel ist nur schlanker.
  • Das ausgewachsene Männchen ist am Kopf, Hals und Unterseite mehr oder weniger hell. Das Gefieder ist rostgelblich mit dunkelbrauner Längsfleckung. Die Oberseite ist dunkelbraun und der Stoß ist aschgrau.
  • Beim ausgewachsene Weibchen sind nur der Oberkopf, Nacken und Kehle gelblich weiß. Das übrige Gefieder ist fast einfarbig dunkelbraun. Nur auf dem Obertürken, an Schultern und an der Brust finden sich bisweilen noch einige helle Federn.
  • Stimme und Ruf: Der Balzruf vom Männchen ist ein kläglich klingendes “kuiih”. Das Weibchen ruft dünn und pfeifend “hiääh” zurück.
  • Die Rohrweihen können in der freien Natur ein Alter von etwa 15 Jahren erreichen.

Vorkommen und Verbreitung der Rohrweihe

Die Brutgebiete der Greifvögel verteilen sich fast über ganz Europa. im Norden bis England, Mittelschweden und Finnland. In Gebieten der Sowjetunion bis nach Turkestan und Vorderasien. In Südspanien und Nordafrika. Die Weihen bewohnen Moore, Sümpfe, Seeufer mit Schilfbeständen und offene Landschaften mit Feuchtgebieten. Die Bodenbrüter bauen ihre Nester in Getreide- und Rapsfeldern.

Nahrung

Suchend im niedrigen Flug stürzt sich die Rohrweihe am dichten Boden oder in der Luft auf die Beutetiere. Sie schlägt Wasservögel wie: Singvögel, Enten, Bläss- und Teichrallen.  Auch räubert sie Küken und Eier aus den Nestern. Weitere Beutetiere sind auch sämtliche Mäusearten, Ratten, Zieseln, kleine Hasen und KaninchenBisamratten, Fische, Frösche, Schlangen, Eidechsen, große Insekten und auch Aas.

Fortpflanzung

  • Die Rohrweihe baut einen umfangreichen und ebenerdigen Horst im dichten Rohrbestand. Oft auf umgeknickten Rohrhalmen.
  • Das Nistmaterial besteht aus trockenen Zweigen, Schilf- und Rohrhalmen. Das Weibchen trägt fast ausschließlich in den Fängen (auch im Schnabel) das Nistmaterial herbei.
  • Das Weibchen legt Anfang Mai bis Juni 4 bis 5 kalkweiße Eier ins Nest.
  • Die Eier (49,8 x 38,2 mm) sind glatt und glanzlos.
  • Eine Brutdauer beträgt etwa 32 Tage. Nur das Weibchen bebrütet das Gelege.
  • Jungvögel werden in den ersten Nestlingszeit von sieben bis zehn Tagen intensiv durch das Weibchen gehudert.
  • Das Männchen schafft für alle das Futter herbei.
  • Mit zunehmendem Alter der Jungvögel schaffen beide Elternteile Nahrung heran.
  • Von 35 bis 40 Tagen sind die jungen Greifvögel voll flugfähig. Bis zu 14 Tage halten sie sich noch in Horstnähe auf.

Foto: cc – Von Dornenwolf