
Möwe – Foto von Raphael Andres
Möwenvögel sind lautstarke und gesellige Vögel
Eine Möwe kann man sich leicht nähern und die Eleganz ihres Fluges studieren. Mit ihren langen Schwingen gleiten die Seevögel über die Wasseroberfläche und lassen sich von Aufwinden an Steilküsten nach oben tragen. Bleibt eine Möwe an einer Stelle über dem Wasser stehen, ehe sie Futter von der Oberfläche aufnimmt, kontrolliert sie ihre Bewegung in der Luft exakt. Ihr ausgebreiteter Schwanz dient gleichzeitig als Bremse und Ruder, während der Vogel sich mit kurzen, schnellen Flügelschlägen auf die Wasseroberfläche hinunter lässt.
Die Mehrzahl der Möwenarten brüten an den Küsten und den ihr vorgelagerten Inseln. Silber- und Sturmmöwen brüten in großen Kolonien, die oft Tausende von Brutpaaren umfassen, an unserer Nord- und Ostseeküste. Ab und zu verirrt sich auch einmal eine von diesen Arten ins Binnenland. Ständige Brutvögel des Binnenlandes sind einmal die Lachmöwe sowie die Flussseeschwalbe und Trauerseeschwalbe. Möwenvögel sind typische Wasservögel mit Schwimmhäuten zwischen den Vorderzehen. Sie können sehr gut schwimmen, aber nicht tauchen. An Land bewegen sie sich recht unbeholfen. Zu den Möwenvögel zählen die Möwen, Raubmöwen und Seeschwalben.
Die Silbermöwe und Lachmöwe
Der leuchtend rote Fleck am Schnabel der Silbermöwe dient der Kommunikation zwischen Elternvogel und Küken. Die Altvögel würgen die Nahrung erst dann wieder aus, wenn ein Küken nach dem roten Fleck pickt. Die Jungvögel verhalten sich instinktiv so und picken auch nach roten Flecken, die auf Pappe oder Holzschnäbel aufgemalt sind.
In der Brutsaison zieht die Silber- und Lachmöwe landeinwärts und nisten in großen Kolonien im Sumpfland. Sie fressen auch Aas und man trifft sie zu Hunderten auf städtischen Müllhalden an. Im Herbst folgen die Möwen folgen sie oft den pflügenden Landwirten hinterher und fressen die aufgeworfenen Würmer und Käfer.
Die Mantelmöwe ist die größte Möwe Mitteleuropas
Die Mantelmöwe (Larus marinus) ist viel größer als eine Silber- und Heringsmöwe. Sie ist ein entschlossener Jäger, die sich von anderen Seevögeln und deren Küken ernährt. Die Mantelmöwe verfolgt oft eine kleinere Möwe oder eine Küstenseeschwalbe so lange, bis sie ihre Beute fallenlassen oder wieder auswürgen. Die Möwe kommt in Küstengewässern und Flussmündungen vor. Die Mantelmöwe hat einen schwarzen Rücke und sschwarze Flügel. Der an der Spitze gekrümmte Schnabel ist gelb mit einem roten Fleck am Unterschnabel. Die Beine sind rötlich-fleischfarben. Die Jungtiere sind zunächst bräunlich und nehmen erst allmählich die Altersfärbung an. Die Mantelmöwe ist ein Allesfresser (Fische, Würmer, Krebse, Jungvögel), auch Abfälle und Aas werden nicht legengelassen. Sie brütet nicht abei uns, ist aber im Winter und auch im Sommer häfig an der Nord- und Ostsee zu beobachten.
Die Sturmmöwe ist in der Brutzeit recht ruffreudig
Die Sturmmöwe (Larus canus), wird häufig mit der Silbermöwe verwechselt, ist aber viel kleiner. Rücken und Flügel sind hellgrau und die Flügelspitzen, wie auch bei der Silbermöwe , schwarz-weiß, aber Beine und Schnabel grünlichgelb. Sie hat keinen roten Fleck am Unterschnabel. Die Sturmmöwe brütet in größeren Kolonien auf Nordseeinseln. Oft dringt sie weit in das Binnenland vor und brütet sogar seit einigen Jahren in kleinen Kolonien in Süddeutschland. Eine beringte Sturmmöwe wurde über 33 Jahre alt und im Durchschnitt etwa 25 Jahre.
Die Heringsmöwe ist ein Zugvogel
Die Heringsmöwe (Larus fuscus), ist der Mantelmöwe zum Verwechseln ähnlich, aber viel kleiner und ihre Beine sind gelb gefärbt. Der Unterschnabel hat, wie auch bei der Mantel- und Silbermöwe, einen roten Fleck in der Mitte. Diese Möwe trifft man vorwiegend im Bereich der Ostseeküste, doch sie brütet nicht bei uns. Während der Zugzeit ist sie auch an größeren Flüssen des Binnenlandes zu sehen.