Der Europäische Schlammpeitzger (Misgurnus fossiles) wird auch „Gewitterfurzer“ genannt. Den Kosename verdankt der Fisch wegen seiner Atemtechnik. Er kann Sauerstoff durch den Darm aufnehmen und lässt überschüssige Luft durch diesen auch wieder ab. Der Fisch lebt am Grund schlammiger stehender Gewässer, in den Buchten der Flüsse und in Teichen. Bei plötzlichen Änderungen des Luftdrucks kommt er an die Oberfläche und bewegt sich lebhaft. In Europa lebt der Schlammpeitzger von der Seine bis zur Newa und von der Donau bis zur Wolga.
Steckbrief Schlammpeitzger
Sytematik
- Unterkohorte: Ostariophysi
- ohne Rang: Otophysa
- Ordnung: Karpfenartige (Cypriniformes)
- Überfamilie: Schmerlenartige (Cobitoidea)
- Familie: Steinbeißer (Cobitidae)
- Gattung: Schlammpeitzger
- Wissenschaftlicher Name: Misgurnus
- Der Schlammpeitzger hat eine durchschnittliche Größe von 15 bs 25 cm, maximal 30-35 cm. Der Fisch kann über seiner Haut und Darm atmen und überlebt sogar in Faulschlammschichten.
- Der am Boden lebende Fisch aus der Familie der Dornschmerlen hat einen schlangenartigen lang gestreckten Körper. Der ist nach vorne hin drehrund und flacht hinter der Rückenflosse seitlich ab.
- Die Haut ist schleimig, kleiner Kopf und kleine unterständige Maulspalte entlang des Oberkiefers sind 3 Paar Barteln angeordnet und am Unterkiefer 2 Paar, insgesamt 10 Barteln. Das Tier hat eine verlängerte röhrenförmige Nasenöffnung, sehr kleine Rundschuppen und eine unvollständige Seitenlinie.
- Der Fisch hat nach hinten verlagerte Rücken- und Bauchflossen sowie eine abgerundete Schwanzflosse.
- Die Grundfarbe des Schlammpeitzgers ist meist hell rötlich-braun mit dunkelbraunen Flecken und Punkten. Der Bauch ist hell.
- Die Schlammpeitzgers sind stark gefährdet. Sie stehen auf der Roten Liste und können ein Alter bis zu 20 Jahre erreichen.
- Der Schlammpeitzker hat viele Barteln. Das unterständige Maul ist mit 10 Barteln umgeben.
Nahrung: Was Schlammpeitzer fressen und wo sie leben
- Die Fische fressen Muscheln, Schnecken, Kleinkrebse, Würmer, Insekten und Larven.
- Lebensraum/Vorkommen
- Die Fische kommen in Mittel- und Osteuropa vor.
- Sie sind nachtaktive Tiere und leben in stehenden Kleingewässern, Wassergräben, Tümpeln und in Altarmen. Im schlammigen Bodengrund graben sie sich tagsüber ein.
Fortpflanzung Schlammpeitzger
- Die Laichzeit der Fische ist von April bis Juni.
- Weibchen legen etwa 70.000 bis 150.000 Eier (Durchmesser 1,5 mm) in Portionen an Wasserpflanzen über mehrere Wochen hinweg ab.
Giftige Tiere: Der Pfeilgiftfrosch
Vogel des Jahres 2014: Der Grünspecht
1. Foto: cc – Duca di Spinacl