Fischotter ist auch an Land ständig auf Nahrungssuche

Fischotter paaren sich nicht im Wasser, sondern an Land.

Die neugierigen Fischotter paaren sich nicht im Wasser, sondern an Land.

Am Kopf trägt der Fischotter zahlreiche kräftige Schnurrhaare. Er hat kurze Beine und seine Zehen haben Schwimmhäute. Der Eurasische Fischotter  (Lutra lutra) zählt zu den besten Schwimmern unter den Landraubtieren, der immer in der Nähe der Flüsse vorkommt. Der elegante Schwimmer bevorzugt als Lebensraum flache Flüsse mit  zugewachsenen Ufern und Überschwemmungsgebiete. Im allgemeinen ruhen die Tiere tagsüber, werden in der Dämmerung aktiv und gehen dann auf Beutezug. Der Fischotter kam  der früher an vielen fließenden Gewässern, aber auch an Seen und selbst an der Meeresküste vor. Heute nehmen die Bestände der Otter in Deutschland wieder zu. Früher waren an der Jagd auf dem Wassermarder mehrere Gruppen beteiligt.

Einerseits galt ihr Interesse den wertvollen, dichten, nicht nur wärmenden, sondern auch wasserabweisenden Pelzen. Aber auch auf der anderen Seite, weil der Fischotter als fischfressender Schädling abgestempelt wurde. So gab es um die Jahrhundertwende Kopfprämien für jedes getötete Tier. Wen beeindruckt da schon das Argument, dass sich die Otter unter Normalbedingungen nur zu 60 Prozent von Fisch ernähren? Nach Möglichkeit bereichert nämlich der Fischotter seinen Speisezettel mit einer Zwergmaus, Bisamratte, Frosch, auch mit Insekten und Schnecken; eine Moorente oder ein Blässhuhn gehört gelegentlich ebenfalls dazu.

Fischotter graben sich einen Bau in natürliche Uferböschungen

Fischotter haben mit dem Orang Utan, Panda und Feldhamster Gemeinsamkeiten, sie sind vom Aussterben bedroht. In Deutschland sind mehr als zehntausend Tierarten bedroht. Menschen haben einen großen Anteil daran, denn es wird massenhaft Jagd auf die Tiere gemacht. Hinzu kommt ein immer kleiner werdender Lebensraum und ein schrumpfendes Angebot von Nahrung. Der Otter benötigt Bäche, Seen und Flussmündungen. Das Wasser muss aber sauber sein und die Ufer müssen mit überhängenden Sträuchern oder Baumwurzeln besetzt sein. Das finden die Otter vor allem in Bayern vor.

Das Revier eines Fischotters umfasst immerhin eine Uferlänge von 50 Kilometer, und täglich legt ein Tier gute 15 Kilometer zurück. Eine Strecke, auf der das Tier deckungsbietende Plätze benötigt, wie Röhricht oder Strauchwerk in Wassernähe. Ist die Landschaft jedoch mit flurbereinigten Eingriffen total ausgeräumt, so verliert ein Gebiet recht schnell seine Eignung als Lebensraum für den Fischotter.

Steckbrief Fischotter

Sytematik

  • Überfamilie: Hundeartige (Canoidea)
  • ohne Rang: Marderverwandte (Musteloidea)
  • Familie: Marder (Mustelidae)
  • Unterfamilie: Otter (Lutrinae)
  • Gattung: Altweltotter (Lutra)
  • Art: Fischotter
  • Wissenschaftlicher Name: Lutra lutra
  • Größe: Kopf-Rumpf-Länge von bis zu 90 cm, Schwanzlänge 40 cm, eine Schulterhöhe von 25 bis 30 cm. Männliche Tiere haben ein Gewicht von etwa 12 kg, Weibchen sind kleiner und leichter.
  • Die Fellfarbe der Tiere ist dunkelbraun. Am Hals und an den Seiten des Kopfes sind hellere Stellen zu sehen.
  • Die an Wasser gebundenen Tiere haben zwischen den Zehen und Fingern Schwimmhäute.
  • Fischotter können ein Alter von etwa 22 Jahren erreichen.
  • Nahrung: In erster Linie jagen die Otter Fische. Sie machen auch Jagd auf andere Tiere wie Möwen, Blässhühner, Frösche, Bisamratten, Flusskrebse, Enten, Schnecken und Insekten.

Vorkommen

  • Fischotter kommen in fast ganz Europa vor. In Asien nördlich bis zum Polarkreis. Sie sind in Japan bis zu den Sundainseln und im westlichen Nordafrika verbreitet. Die Tiere meiden Wüsten und Steppen.

Fortpflanzung Fischotter

  • Die Otter haben keine feste Paarungszeit.
  • Das Weibchen hat eine Tragzeit von 2 Monaten.
  • Es kommen meist 1 bis 3 Jungtiere zur Welt, die 6 Monate lang gesäugt werden.
Vier junge Fischotter.

Vier Jungtiere erkunden das Umfeld. Fischotter sind äußerst verspielt. Besonders in der Ranz oder in der Zeit des Heranwachsens balgen sie sich viel. Sie tollen über und unter Wasser und benutzen Böschungen als Rutschbahn.

1. + 2. Foto: cc – Von Peter Trimming

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