Das Flusspferd (auch Nilpferd genannt) mit seinem ca. 3200 kg Gewicht, zählt zu den größten Flusstieren der Welt. Die Säugetiere leben von vegetarischer Kost und bilden eine eigene Paarhuferfamilie mit nur zwei Arten. Die Zweite, weniger bekannte Art ist das Klein- oder Zwergflusspferd (Cheoeropsis liberiensis), dass nur an wenigen Stellen des westafrikanischen Küstenlandes verbreitet ist. Oft ruhen sich die großen Flusspferde im seichten Wasser zu zehn oder mehreren Tieren aus. Unter Wasser am Boden bewegen sich die dickbäuchigen Flusspferde äußerst elegant und leichtfüßig, die aber keine guten Schwimmer sind.
Geht die Sonne unter, beginnen die Flusspferde sich an Land zu begeben, um die Wanderung zu den weiter entfernten Weideplätzen aufzunehmen. Die Fährten zu den Nahrungsplätzen sind in Abständen von Kothaufen gesäumt, die immer wieder von den Bullen als Markierungszeichen neu ergänzt werden. Haben die Tiere das Grasland erreicht, nehmen sie die ganze Nacht über Nahrung auf. Ein ausgewachsenes Flusspferd kann in einer Nacht mit seinen kräftigen Schneidezähnen über 40 kg Gras vertilgen.
Das Nilpferd ist gefährlich
Diese afrikanischen Riesen wirken entspannt. Sie sind es aber nicht, denn die Tiere sind aggressiv und territorial. Ihre großen Stoßzähne und ihre Fähigkeit, sich schnell zu bewegen, machen das Nilpferd extrem gefährlich für den Menschen. Jedes Jahr sterben mehr Menschen durch Flusspferd-Angriffe als durch alle anderen Tiere auf dem Kontinent Afrika. Die Dickhäuter sind zwar keine fleischfressenden Tiere, sie essen Gras und sind sehr leicht reizbar. Kommt ihnen ein Boot zu nahe, greifen sie aus den Nichts den vermeintlichen Gegner an. Flusspferde trauen sich am Tag nicht aus dem Wasser. Sie gehen in der Regel nachts auf Nahrungssuche. Der Grund ist, weil ihre Haut sehr empfindlich gegen die Sonnenstrahlen ist. Feinde der Flusspferde ist gelegentlich der Löwe, Leopard, Tüpfelhyäne und die Krokodile.
Das Flusspferd Steckbrief
Systematik
- Unterklasse: Höhere Säugetiere (Eutheria)
- Überordnung: Laurasiatheria
- Ordnung: Paarhufer (Artiodactyla)
- Familie: Flusspferde (Hippopotamidae)
- Gattung: Hippopotamus
- Art: Flusspferd
- Wissenschaftlicher Name: Hippopotamus amphibius
- Das Flusspferd zählt nach den Elefanten zu den schwersten Säugetieren, die an Land leben.
- Größe Flusspferd: Die Kopf-Rumpf-Länge beträgt ca. 2,90 bis 5,40 Meter, dazu kommt noch ein 40 bis 56 cm langer Schwanz.
- Die Schulterhöhe beträgt etwa 150 bis 165 cm.
- Flusspferd Gewicht: Die Tiere können bis zu 4,5 Tonnen wiegen und sind neben dem Breitmaulnashorn die größten Landsäugetiere nach den Elefanten.
- Die Tiere haben einen fassförmigen Körper, einen wuchtigen Kopf, kurze Gliedmaßen, ein riesiges Maul und kleine Augen.
- Das Gewicht schwankt von 1000 bis 4500 kg. Die Männchen sind größer und schwerer als die Weibchen.
- Die kurzen kräftigen Beine, die jeweils mit vier nach vorne ragenden Zehen enden mit verbundenen Schwimmhäuten.
- Die Haut von Flusspferden sind mit spärlichen feinen Haaren bedeckt und haben eine kupfer/bräunliche Farbe.
- Das Flusspferd kann auf einer Kurzstrecke eine Geschwindigkeit bis zu 50 km/h erreichen.
- Die Bestände der Flusspferde nehmen ab und die „IUCN“ stuft die Tiere als eine gefährdete Art ein.
- Flusspferd Besonderheit: Die Legende will es, dass die Tiere Blut schwitzen. Doch die ölige rote Flüssigkeit, die sie absondern, ist ein Schmiermittel, das die Haut wasserdicht macht.
Vorkommen
- Heute leben Flusspferde nur noch in Afrika und südlich der Sahara, im westlichen Afrika sind sie nur noch sehr selten vertreten.
Nahrung Flusspferd
- Die Tiere sind ausschließlich Pflanzenfresser. Hauptsächlich fressen sie Gras und andere Vegetation an Land in kleinen Maßen. Wasserpflanzen werden kaum gefressen. Die Flusspferde sind keine Wiederkäuer.
Fortpflanzung Flusspferd
- Flusspferde paaren sich im Wasser, wobei das Weibchen die meiste Zeit unter Wasser ist und nur zum Luftholen an die Oberfläche kommt.
- Eine Tragzeit der Weibchen beträgt etwa 227 bis 240 Tage.
- Die Geburt der Jungen erfolgt im seichten Wasser oder direkt an Land. Zwillingsgeburten sind sehr selten.
- Kleine Flusspferde, die ja unter Wasser geboren werden, trinken auch unter Wasser. Sie müssen die Milch am Euter der Mutter saugen und dabei tauchen sie in kurzen Abständen auf, um Luft zu schnappen.
- Das Geburtsgewicht der Jungen beträgt von 25 bis 55 kg. Nach der Geburt können die Neugeborenen bereits laufen und sich vom Wassergrund zur Oberfläche abstoßen.
- Die Jungtiere werden unter Wasser gesäugt und folgen der Mutter beim nächtlichen Gang zu den Weidegründen.
- Nach sechs bis acht Monaten werden die Jungtiere von der Mutter entwöhnt.
- Wildlebende Flusspferde können ein alter von 30 bis 40 Jahre erreichen.
- Kleine Flusspferde, die unter Wasser geboren werden, trinken auch unter Wasser. Sie müssen die Milch am Euter der Mutter saugen und dabei tauchen sie in kurzen Abständen auf, um Luft zu schnappen.
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1. Foto: cc – Von Andrea Schieber