Beutelwolf (Tasmanischer Tiger) gilt als ausgestorben

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Der fleischfressende Beutelwolf (Thylacinus cynocephalus), der einst über den gesamten australischen Kontinent verbreitet war, ist wahrscheinlich von der eingeschleppten Wildhundart Dingos ausgerottet worden. Die Insel Tasmanien erreichten Dingos nie, dort lebten zu Beginn des 19. Jahrhunderts noch eine Vielzahl von Beutelwölfen. Als Farmer mit der Nutztierhaltung von Schafen begannen, sahen sie eine Gefahr durch den Beutelwolf für ihre Tiere.

Als die Regierung noch eine Kopfgeldprämie für jedes erlegte Tier aussetzte, war das Schicksal der Beutelwölfe durch gnadenlose Bejagung besiegelt. Im Jahr 1936 stellte man die Beutelwölfe noch unter Schutz, was aber zu spät erfolgte. Vermutlich starb das letzte Exemplar dieser Art,  nur zwei Monate danach in einem kleinen Zoo, in der tasmanischen Stadt Hobart.

Beutelwolf Besonderheiten

Unter den ausgestorbenen Säugetieren nahm der Beutelwolf eine besondere Stellung ein. Er war das größte fleischfressende Beuteltier. Diese Tiere jagten nachts einzeln oder paarweise auf Wallabies, kleine Nager und Vögel. Die kleinen Känguruarten wurden nicht einfach nach Hundeweise überrannt, sondern der Beutelwolf folgte der Spur, bis das erwählte Opfer Zeichen von Ermüdung zeigte. Erst dann wurde die Geschwindigkeit gesteigert und die Beute niedergerannt. Nur selten nahm der Beutelwolf Aas an und kehrte auch nicht in späteren Nächten zu seinem Riss zurück. Er war nicht sehr schnell und nicht so leichtfüßig wie ein Hund, sondern trabte meist nur. Galopp liebte er auch nicht. In der Erregung gab er eine Anzahl heiserer Fauchlaute von sich. Wie alle Beuteltiere konnte das Tier sein Mund erstaunlich weit aufreißen. Da häufig nachts Schafherden und andere Haustiere überfallen wurden, galt der Beutelwolf als ärgster Feind der Ansiedler und wurde dementsprechend nachdrücklich verfolgt.

Nach dem Beutelwolf ist der Tasmanische Teufel das größte fleischfressende Beuteltier. Die erst 1805 entdeckten Tiere galten bereits 1835 als blutrünstige Schafsmörder und die tasmanische Regierung setzte einen Preis auf jeden erlegten Beutelwolf aus. Um 1900 hatte man schon über 3 000 Tiere getötet und sie traten immer seltener auf. Im Jahr 1933 geriet ein Wolf in eine Falle und gelangte in den Zoo von Hobart, wo er am 07.09.1936 verendete. Es war der letzte Beutelwolf, der je lebend gesehen wurde. Der Beutelwolf war das größte Raubtier unter den australischen Beuteltieren.

Steckbrief Beutelwolf

Sytematik

  • Unterklasse: Beuteltiere (Metatheria)
  • Überordnung: Australidelphia
  • Ordnung: Raubbeutlerartige (Dasyuromorphia)
  • Familie: Thylacinidae
  • Gattung: Thylacinus
  • Art: Beutelwolf
  • Wissenschaftlicher Name der Gattung: Thylacinus
  • Wissenschaftlicher Name der Art: Thylacinus cynocephalus
  • Größe: Kopfrumpflänge von 85 bis 130 cm, Schulterhöhe 60 cm, eine Schwanzlänge von 38 bis 65 cm, ein Gewicht von 15 bis 30 kg.
  • Das Fell war war kurz und grau oder gelbgrau gefärbt. Mit auffälligen 13 bis 19 schwarzbraunen Querstreifen am hinteren Körperteil und an der Schwanzwurzel.
  • Im Gesicht hatten die in der Regel nachtaktiven Beutelwölfe, auch Tasmanischer Wolf oder Beuteltiger genannt, weiße Zeichnungen um die Augen und Ohren.
  • Den Kiefer konnten die Tiere sehr weit aufsperren bis zu 90 Grad.
  • Der Beutelwolf bewohnte ursprünglich die offenen Waldgebiete und Grasländer des australischen Festlandes, Tasmanien und Neuguineas.
  • Den Tag verbrachten Beutelwölfe in selbst gegrabenen Höhlen oder in Felsspalten.
  • Meist waren sie Einzelgänger, jagten aber auch paarweise oder in kleinen Gruppen zusammen.
  • Nach Schätzungen erreichte der Beutelwolf ein Alter von 12 bis 14 Jahre.
  • Nahrung: Ratten, kleine Kängurus, Wallabys, Wildkaninchen und Vögel.

Fortpflanzung Beutelwolf

  • Die Weibchen brachten ihren Wurf von Dezember bis März zur Welt.
  • Eine Tragzeit der Weibchen waren vermutlich 3 Monate.
  • Pro Wurf wurden zwei bis vier Jungtiere geboren.
  • Der Beutel am Bauch der Mutter war nach hinten geöffnet. So kamen die Jungen leicht an die vier Zitzen zum Säugen heran. In dem Beutel wurden die Jungtiere auch ausgetragen.
  • Mit etwa 3 Monaten verließen die Jungen den Beutel. Sie blieben noch bis zu einem Jahr in der Obhut der MutterFoto: cc – Von Biodiversity Heritage Library