
Kojote
Beutegreifer in Wüsten
Die Beutegreifer sind Wildtiere, die sich vorwiegend von Fleisch ernähren. Über lange Zeitspannen wurden fleischfressende Tierarten als Schädlinge des Menschen angesehen. Aber auch der Mensch fällt unter dieser Kategorie. Beutegreifer besetzen und bejagen sehr viel größere Reviere als vegetarisch lebende Arten, da ein bestimmtes Areal stets mehr pflanzliche als tierische Nahrung zu bieten hat.
Der Amerikanische Dachs durchstreift in der fußbestandenen Wüste ein Gebiet von zwei bis vier Quadratkilometer. Dank seiner starken Krallen ist das Tier ein kräftiger Wühler. Ein einziger Dachs kann in kürzester Zeit gewaltige Erdmassen bewegen. Dachse sind Nachttiere, die in der Dunkelheit jagen und den Tag in ihren unterirdischen Bauen verbringen.
Jedes Territorium ist wabenförmig mit solchen Bauen überzogen. Ein einziges Tier kann in seinem Herrschaftsbereich 500 bis 1000 Löcher ausheben. Der Dachs übernachtet selten nur zweimal hintereinander im selben Bau. Am Abend kommt er aus seinem Bau heraus und wandert während der Nacht in der Wüste umher. Im Morgengrauen sucht er seinem Bau unter der Erde dann wieder auf. Neben den zahlreichen Bauen graben die Dachse gewöhnlich auch noch weniger tiefe Löcher aus, in denen sie ihren Beutevorrat verstecken.
Der beweglichere Kojote (Canis latrans) ähnelt im Aussehen, Größe und allgemeinen Verhalten den afrikanisch-asiatischen Schakalen. Ein Kojote beansprucht ein Revier von 40 bis 60 km². Die Paarung findet im Januar statt und im März kommen die Jungen zur Welt. Beide Elterntiere gehen gemeinsam auf die Jagd und versorgen ihren Nachwuchs in einem unterirdischen Bau. Im Spätsommer sind die Jungen so weit herangewachsen, dass sie mit den Alten zusammen jagen können. Die ganze Familie streift des Nachts beutesuchend umher.
Der patagonische Puma durchstreift ein Areal, das 100 km² umfassen kann. Wie Dachs und Kojote geht der Beutegreifer meist nachts auf die Jagd und legt dabei jeweils zwei bis zehn Kilometer zurück. Wenn er ein großes Beutetier gerissen hat, etwa einen Guanako, schlägt er sich ersteinmal den Magen voll. Den Rest der Beute bedeckt er mit Gras, Erde oder Laub, um sie vor anderen Raubtieren zu verstecken. Oft kehrt der Puma zu den versteckten Überresten zurück, um wieder mal seinen Hunger zu stillen.
Foto: Von kiran sagar