
Bedrohte Tierarten
In Deutschland und in vielen anderen Ländern auf der Welt steht die Existenz vieler Pflanzen- und Tierarten auf dem Spiel. Hierzulande verschwinden gravierend die Insekten. In anderen Ländern nimmt die Zahl großer Säugetiere ab. Weiter bergab geht es mit dem Bestand von Elefanten. Die Internationale Rote Liste der Weltnaturschutzunion IUCN ist lang wie nie zuvor. So sind laut WWF im Dezember 2017 etwa 25 800 Pflanzen– und Tierarten bedroht.
Bedrohte Tiere
Tiere sind bedroht, wenn weniger geboren werden als sterben. Die Zerstörung zahlreicher Lebensräume durch den Menschen und die Jagd nach wertvollen Fellen, Fleisch, Horn oder Elfenbein haben dazu geführt, dass viele Tierarten kurz vor dem Aussterben stehen. Akut nehmen die Bestände von Nashörnern ab, weil sie illegal gejagt werden. Ihre Hörner werden in Asien und im Nahen Osten in der volkstümlichen Medizin unter anderem als sexuelle Stimulanz verwendet. Der Tiger und der Jaguar waren einst eine begehrte Beut von Sportjäger. Heute stellen ihnen vor allem Wilderer wegen ihrer Felle nach. War das Tragen von Pelzen in der Urzeit noch eine Frage des Überlebens, so ist es heute eine überflüssige Mode.
Immer mehr bedrohte Tierarten sind vom Aussterben bedroht
Noch schwebt der Seeadler majestätisch über dem Wasser und packt mit seinen Krallen einen Fisch. So ein Naturschauspiel kann man vor allem im Nordosten von Deutschland beobachten. Die großen Greifvögel standen schon mal kurz vor ihrer Ausrottung, wie auch viele andere Tiere.
Vor allem gefährdet ist der Feldhamster, Vögel wie die Bekassine, Fische und der Luchs. So soll es nur noch rund 90 Luchse im Harz geben. Die Großkatzen brauchen große unberührte Waldgebiete, die aber rar sind. Dazu kommen noch Verluste der scheuen Tiere durch die Wilderei.
Stark bedrohte Vogelarten
Die Bestände vom Kiebitz gehen dramatisch zurück, die seit 1990 um ein Viertel eingebrochen sind. Nach 2009 ging es mit der Vogelart kontinuierlich weiterhin bergab, mit einem ganz leichten Aufwärtsbewegung im Jahr 2015. Der Haubenlerche geht es ähnlich so, deren Zahl sich im selben Zeitraum halbiert hat. Ein wichtiger Grund für die Abnahme der Vögel hängt mit der Landwirtschaft zusammen. Dazu kommt zu eine starke Düngung, die das Gras und Getreide in kurzer Zeit hoch wachsen lassen. Die Jungvögel erreichen ihre Flugfähigkeit nicht, weil die Ernte von Getreide und Heu frühzeitig eingefahren wird und Mähmaschinen die Vögel tödlich überfahren. Erfreulicher sieht es für den Haussperling, Buchfink und Amsel aus, die in der Nähe von Menschen leben. Deren Bestände sind über längere Zeit stabil geblieben.
Ein Großer Brachvogel ist immer seltener in Deutschland zu beobachten. Der Bestandsrückgang der Wiesenvögel geht in den letzten Jahrzehnten immer weiter zurück. Der Umbruch von Grünland und die Intensivierung des verbliebenen Grünlands sind dafür verantwortlich. Ein erfolgreiches aufziehen des Nachwuchses vom Großen Brachvogel setzt voraus, dass Mähtermine von geeigneten Wiesenflächen auf die Brutpflege der Vögel abgestimmt werden müssen.
Die Moorente ist die seltenste Entenart, die in Deutschland vorkommt. Die Ente gehört zu den Tauchenten. Sie bevorzugt flache Gewässer, die gründelnd oder tauchend nach Nahrung sucht. In der Brutzeit führen die Entenvögel eine relativ heimliche Lebensweise. Die schlanken Moorenten brüten nur einmal im Jahr und bauen ihr Nest dicht am Wasser. Die Männchen und Weibchen gleichen sich fast im Gefieder Aussehen.
Der Waldrapp ist ein Schreitvogel etwa so groß wie ein Huhn. Der Vogel hat ein nacktes, rosiges Gesicht. Vor 400 Jahren war die Vogelart in Südeuropa und im Mittleren Osten stark vertreten. Waldrappe benötigen feuchte Wiesen auf denen sie sich ihre Nahrung suchen. Mit ihren langen Schnäbeln stochern sie nach Larven, Würmern und Schnecken. Im Bundesland Bayern versucht man durch Auswilderung Waldrappe wieder anzusiedeln.
Bedrohte Tierarten in Deutschland
Der Aal macht Sorgen und ist vom Aussterben bedroht. Der Lebensraum der Fische wird durch Umgestaltungen für Schifffahrten, Wasserwerken und Schleusen stark eingeschränkt. Ohne Hege von Binnenfischern und Anglern wird der Europäische Aal ganz Aussterben. Zum Laichen schwimmen Aale etwa 7000 Kilometer weit in die Sargossasee. Bisher wurde weder der Laichvorgang noch Gelege von Eiern der Aale beobachtet. Die geschlüpften Larven werden zu durchsichtigen Glasaale, die später über dem Golfstrom die Küsten von Westeuropa erreichen.
Der Alpensalamander lebt überwiegend in den mittleren und hohen Alpenregionen. Im Gegensatz zum Feuersalamander ist der Lurch in seiner Gestalt zierlicher. Die Tiere leben bevorzugt in lichten Buchen- und Laubmischwälder in der Nähe von Bächen, die ein kühles und feuchtes Klima erzeugen. Die Lurche sind nur lokal durch Zerstörung von Lebensräumen bedroht. In Europa ist der Alpensalamander nach dem Bundesnaturschutzgesetz streng geschützt.
Fischotter
Früher wurde der Fischotter wegen seines Pelzes fast ausgerottet. Jetzt fühlen sich die guten Schwimmer insbesondere im Nordosten Deutschlands vielerorts wieder heimisch. Das der Fischotter sich wieder gut eingebürgert hat sind Renaturierungsmaßnahmen und Nutzungsbeschränkungen vieler Gewässer zu verdanken. Der Otter steht auf der Roten Liste als eine gefährdete Art.
Fliegende Insekten – Einen gewaltigen Schwund an Insekten wie z.B. Schmetterlinge, Bienen und Käfer hat in 2017 die Naturfreunde erschüttert. Das fällt schon bei Autofahrten durch Landschaften auf. Heutzutage kleben weit weniger tote Insektenarten auf der Autoscheibe als es in früheren Zeiten der Fall war. Naturschützer machen die intensive Landwirtschaft dafür verantwortlich. Das Klima kann auch eine Rolle spielen, was Experten zu bedenken geben.
Das Seepferdchen
Die niedlichen Seepferdchen landen oft als Beifang in den Netzen von Fischern. Grundschleppnetze zerstören die Bodenstruktur und vernichten den Pflanzenbewuchs, den Seepferdchen zum Überleben benötigen. Weiterhin macht den Tieren der Klimawandel und zu große Düngemengen zu schaffen. Zwei Arten von Seepferdchen, die in Europa vorkommen sind lt. WWF im Mittelmeer bis zu 30 Prozent gesunken.
Die Würfelnatter ist die seltenste Schlange unter den sechs Schlangenarten, die in Deutschland vorkommt. Die Schlange hat ein kariertes Muster auf ihren Rücken und ist vom Aussterben bedroht. Wer etwas Glück hat, kann die ungiftige Würfelnatter nur noch an den Ufern der Flüsse in Rheinland-Pfalz beobachten. Sie ist genau so wie unsere heimische Ringelnatter eng an den Lebensraum Wasser gebunden. Die Natter liebt naturbelassene Gewässer in denen viele Fische vorkommen.
Bedrohte Tierarten in Afrika und Amerika
Afrikanischer Wildhund
Die tagaktiven Wildhunde leben bevorzugt in der afrikanischen Savanne. Sie meiden trockene und bewaldete Lebensräume. Die Wildhunde, die in Rudeln von durchschnittlich 10 Tiere leben, benötigen große Jagdgebiete zum Teil von über 500 Quadratkilometern. Die Wildhunde sind lt. „IUCN“ vom Aussterben bedroht.
Die Anakonda ist die weltgrößte Schlange, die das Wasser liebt. Das Tier kann eine Länge von etwa 10 Meter erreichen. Im gereizten Zustand kann sie recht bissig werden. Die Anakonda ist eine Lauerjägerin, die regungslos im Wasser liegt bis Beutetiere in ihre Nähe kommen. Dann verbeißt sich die Riesenschlange in die Beute, umschlingt es bis der Würgetod eintritt und verschlingt es mit dem Kopf voran. Die Anakonda ist eine bedrohte Tierart, weil ihr natürlicher Lebensraum durch Zerstörung schrumpft.
Der Elefant
In den vergangenen zehn Jahren sind sind lt. WWF afrikanische Elefanten um mehr als 100 000 Tiere geschrumpft. Die Lage zentralafrikanischer Waldelefanten bewertete die Stiftung als dramatisch, die sich auf der vorgelegten Wildtierzensus 2017 beruft. Zwischen 2008 bis 2016 sind die Bestände um 66 Prozent auf weniger als 10 000 Tiere zurück gegangen. Vor allem werden Elefanten wegen ihres wertvollen Elfenbeins von Wilderern getötet.
Für Faultiere ist der Mensch die größte Gefahr, denn durch Rodung des Regenwaldes wird der Lebensraum immer enger. Kommen die Holzfäller mit ihren Motorsägen sind Faultiere chancenlos und eine schnelle Flucht ist nicht möglich. Die Tiere stürzen mit den Bäumen um. Bleiben sie am Leben, irren sie orientierungslos und verletzt am Boden umher. Wenn die verletzten Faultiere Glück haben, werden sie mit menschlicher Hilfe gerettet.
Der Gepard
Dramatischer als bisher in der Roten Liste dargestellt, sieht es zufolge eines Forscherteams, um den Gepard im südlichen Afrika aus. Nur knapp etwa ein Fünftel dieser Tiere lebt in anerkannten Schutzgebieten. Viele Geparden kommen den Famern in die Quere, die gegen die Tiere vorgehen.
Gorilla – Die scheuen Gorillas leben in Gruppen von bis zu 15 Tieren zusammen. So sind vor allem die Jungtiere vor dem Leopard und anderen Feinden geschützt. Gorillas sind vom Aussterben bedroht durch mehrere Faktoren. Die Tiere reagieren auf ständige Anwesenheit von Menschen sensiebel. Trotz Verbote betreten Holzfäller, Viehhirten, Schmuggler und Wilderer den Lebensraum der Gorillas. Wilderer legen Schlingen aus, um Antilopen zu fangen, dabei geratet auch ein Gorilla in die Falle. Das Tier verliert dann mit großen Schmerzen eine Hand oder ein Fuß.
Das Spitzmaulnashorn und das Java-Nashorn ist akut vom Aussterben bedroht. Die Nashörner werden wegen ihrer Hörner von Wilderern gejagt. Es gibt heute nur noch fünf Nashornarten, davon ist das Java-Nashorn am stärksten gefährdet. Beide Arten können gut riechen und hören. Trotz ihrer plumpen Körpererscheinung erreichen die Tiere eine Laufgeschwindigkeit bis zu 55 km/h. Nashörner, Elefanten, Flusspferde und Tapire gehören zusammen zu den sogenannten Dickhäutern.
Bedrohte Meerestiere
Der Dornhai wird in Deutschland als Seeaal verkauft. Die Haie sind stark überfischt und ihr Bestand hat seit den 1960er Jahren um mehr als 90 Prozent abgenommen. In der Nordsee besteht zur Zeit ein Fangverbot vom Dornhai für die komplette EU. Dornhaie stehen auf der roten Liste und sind wie viele andere Haiarten vom Aussterben bedroht. Alle Haiprodukte sollte man nicht zum Verzehr kaufen, da Haifleisch stark mit Methylquecksilber belastet ist.
Meeresschildkröten landen oft in Fischernetzen. Besonders gefährdet sind Meeresschildkröten, wenn sie zur Eiablage die Strände aufsuchen. Oft werden weibliche Tiere gefangen und ihre Eier werden eingesammelt. Neue Erschließungen von Stränden für den Tourismus sind mit dafür verantwortlich, dass die Tiere vom Aussterben bedroht sind. Die Tiere sind durch innerstaatliche Gesetze als auch durch internationale Konventionen streng geschützt.
Bedrohte Tierarten in Australien und Asien
Der Axolotl sieht ein wenig gruselig aus. Er ist ein nachtaktiver Schwanzlurch und vom Aussterben bedroht. Das Tier liebt kühles, sauerstoffreiches Wasser. Der Lurch kommt ausschließlich im Xochimilco- und im Chalco-See und in Gewässern südlich von Mexiko-Stadt herum vor. Beim Axolotl können Gliedmaße, Organe und auch Teile des Gehirns nachwachsen. Die Zahl der Tiere in ihrer mexikanischen Heimat ist rückläufig wegen Verschmutzung ihrer Lebensräume.
Der Pandabär verliert immer mehr Lebensraum durch die Ausbreitung der Menschen. Die Tiere sind in ihrem Bestand noch stark gefährdet. Die chinesische Regierung ist bemüht durch ein nationales Schutzprogramm den Pandabär vor dem Aussterben zu retten. Ein Großer Panda ist ein Bodenbewohner, der auch gut klettern und schwimmen kann. Der dämmerungsaktive Bär nimmt meist sitzend seine Nahrung zu sich. Am Tag schlafen sie in hohlen Baumstämmen.
Der Koala
In Australien sind in einigen Regionen seit den 90er Jahren 80 Prozent der wildlebenden Koalas verschwunden. Der Grund sind Einschränkungen der natürlichen Lebensräume von Straßen- und Siedlungsbau sowie Rodungen von Wäldern. Hinzu kommen Buschfeuer, Unfälle mit Autos und der Klimawandel. Der Bestand der wildlebenden Koalas wird auf unter 100.000 Tieren geschätzt. Der Koala ist neben dem Känguru das am weitesten verbeitete Tier in Australien.
Ein Roter Panda ist kein Schmusetier, er ist bissig ist und scharfe Krallen hat. Sein berühmter Verwandter ist der Große Panda. Der kleine Pandabär ernährt sich nicht nur von Bambus, sondern auch von Wurzeln, Beeren, Eiern, Vögeln und kleineren Säugetieren. Ein Roter Panda ist eine erfahrener Kletterer, der Unterschlupf auf Bäumen nutzt. Die Bären sind leicht an ihrer rötlichen Fellfarbe zu erkennen.
Das Schnabeltier ist ein ungewöhnliches Tier, dass selbst Charles Darwin zum Erstaunen brachte. Das männliche Tier besitzt am Hinterbein einen Giftstachel, der im Kampf um Weibchen seine Funktion hat. Für Menschen ist das Gift nicht tödlich, es verursacht nur Schmerzen, die monatelang anhalten können. Das Schnabeltier ist ein eierlegendes Säugetier, wie auch der Ameisenigel. Durch zunehmende Erderwärmung und Austrocknung von Seen, Flüssen und Sümpfen verliert das Schnabeltier immer mehr an Lebensraum.
Ausgestorbene Tiere
Der Beutelwolf (Thylacinus cynocephalus) war ein räuberisch lebendes Beuteltier, der auf dem Kontinent Australien ausgestorben ist. Zwischen Wolf und Beutelwolf gibt es Ähnlichkeiten, beide besitzen ein Raubtiergebiss mit kleinen Schneidezähnen und großen gebogenen Eckzähnen. Zur Ankunft der Europäer in Australien, lebte der Beutelwolf vermutlich nur noch in Tasmanien.
Der Dodo Vogel verschwand vor 300 Jahren von unserer Erde. Die Vogelart wurde ausgerottet, weil Seefahrer viele Feinde der flugunfähigen Vögel einschleppten. Der ausgestorbene Dodo, für den der Mensch verantwortlich ist, lebte auf der Insel Mauritius. Die Dodos waren mit den Tauben verwandt. Die Vögel waren vom Mensch und Raubtier leicht zu fangen, da sie nicht fliegen konnten.
Foto von Parsing Eye