
Der Ameisenlöwe ist die Larve, aus der die libellenähnliche Ameisenjungfer entsteht.
An heißen Sommertagen sieht man in Waldungen mit sandigen Böden an Wegrändern, besonders in dürren Heidewäldern, am Rand sonniger Schneisen Trichter an Trichter. Hier ist der Boden sandig und ermöglicht den Ameisenlöwen einen Trichter für seine Opfer anzulegen. Eben aus dem Ei geschlüpfte Ameisenlöwen bauen die kleinsten Trichter. Die halbwüchsigen die mittelgroßen und die größten, die kurz vor ….
der Verpuppung stehen. Wenn man sich vorsichtig an einen großen Trichter heranpirscht, erkennt man am Grund der Fallgrube ein paar lauernde Zangen.
Fangstrategie Ameisenlöwe
Fällt ein Insekt, meist ist es eine Waldameise, über den Rand in die hinterhältige Fallgrube hinein und will wieder über den lockeren Sand aus der Steilwand zurück, fallen Sandkörner zum Trichtergrund und alarmieren den Räuber. Der beschießt jetzt noch das hilflose, zappelnde Opfer mit einem Sandstrahl, bis es ganz zum Bodengrund hinab fällt. Das Insekt wird von einem gewaltigen Zangenpaar gepackt, aus dem kein Entrinnen mehr möglich ist. Der Ameisenlöwe zieht seine Beute hinter sich her und verschwindet in den lockeren Sand des Trichters, um die Beute auszusaugen. Der Löwe packt am Trichterende Ameise um Ameise, bis er von Häutung zu Häutung immer größer wird.

Die Ameisenjungfer im fertigen Zustand. Die hat keine Ähnlichkeit mehr mit dem ehemaligen Ameisenlöwe.
Eines Tages ist der Ameisenlöwe dann zur Verpuppung reif und stellt sein räuberisches Handwerk ein. Aus kleinen Sandkörnern baut er sich seine Puppenwiege, einen wunderschönen kugelrunden Kokon. In diesem Sandhaus liegt der Ameisenlöwe, bis er sich in das fertige Insekt verwandelt hat. Ein zartes hauchdünnes Geschöpf ist aus dem hässlichen Ameisenlöwe geworden, mit durchsichtigen grauen Flügeln. Die zu Vollinsekten entwickelten Ameisenjungfern können durchaus mit Libellen verwechselt werden, die jetzt im Gezweig der Kiefern und Birken auf den Abend warten, um dann auszuschwärmen.
Beim Schein in der Abendsonne, wenn die Fledermäuse jagen und der Jäger auf dem Hochsitz sich vor Mücken kaum bergen kann, dann ist die Sternstunde der Ameisenjungfern gekommen. Sie paaren sich und danach legen die Weibchen ihre Eier in den Sand, indem nun bald wieder junge Ameisenlöwen erscheinen und in ihren Trichtern manchem Kleininsekt, besonders aber den Waldameisen auflauern.
Nahrung Ameisenlöwe
- Die räuberischen Tiere sind aktive Jäger, die ihre Beute gezielt auflauern.
- Die Räuber warten im Sandtrichter auf Beutetiere wie Ameisen und Schmetterlingsraupen, die den Halt im lockeren Sand verlieren und hinabstürzen.
Steckbrief Ameisenlöwe
- Wissenschaftlicher Name (Ameisenlöwe und Ameisenjungfer): Myrmeleon formicarius
- Die nachtaktiven Ameisenjungfern kann man durch ihre längeren Flügeln von etwa 3,5 cm von der Libelle gut unterscheiden.
- Größe: Die Körperlänge beträgt 8 bis 12 mm.
- Der Körper ist am Kopf und Hinterleib schmal, die Mitte ist breit.
- Die Brust ist mit drei Beinpaaren behaftet.
- Ameisenlöwen haben eine bräunliche Farbe.
Fotos: cc – Antlion larva – von Gilles San Martin