Ameisenigel und Schnabeltier legen Eier wie Reptilien

Ameisenigel

Ameisenigel

Der Ameisenigel ist mit unseren heimischen Igel nicht verwandt

Der Ameisenigel ist im allgemeinen gekennzeichnet durch seinen plumpen, größtenteils mit Stacheln oder Borsten bedeckten Leib. Er hat einen walzenförmigen, nur am unteren Ende gespaltenen Schnabel und einen kurzen Schwanz. Eine langgestreckte, dünne wurmartige Zunge und freie unvollkommende bewegliche Zehen. Die Zunge kann wie bei allen Ameisenfressern weit aus dem Munde herausgestoßen werden. Dieses nächtlich lebende Landtier ist vor allem ein Ameisenfresser, das allerdings Termiten und andere Insekten nicht verschmäht. Wie alle übrigen Ameisenfresser mischt auch er viel Sand oder Staub, auch trockenes Holz, unter diese Nahrung, was stets in seinen Magen zu finden ist.

Die Mundspalte des Igeln ist eng, gerade so weit, dass die wurmförmige Zunge durchtreten kann. Die Zähne fehlen, sie sind bei dieser Ernährungsweise auch überflüssig. Hand und Fuß tragen fünf starke Krallen, die dem Tier bei Gefahr ermöglichen sich schnell einzugraben. Beim Graben setzt es alle vier Beine gleichzeitig in Bewegung und vermag, wie die Gürteltiere, sich geradezu vor den Augen des Beobachters in die Erde zu versenken.

Äußerlich ähnelt der Ameisenigel dem gewöhnlichen Igel, beim erwachsenen Tier beträgt die Körperlänge etwa 45 cm. Der kurze Hals geht allmählich in den gedrungenen, etwas flachgedrückten, schwerfälligen Leib und auf der anderen Seite in den länglichen runden, verhältnismäßig kleinen Kopf über. An diesen setzt sich die langgestreckte dünne, walzenförmige oder röhrige Schnauze an. Auch als jugendliches Tier ist kein Gebiss vorhanden, lediglich ist beim Embryo ein Eizahn vorhanden, der zum Aufschlitzen der Wand des Eies dient und dann abgeworfen wird.

Fortpflanzung Ameisenigel

Im Gegensatz zum Schnabeltier besitzt das Muttertier des Ameisenigels einen Brutbeutel; dessen wenigstens zeitweiliges Vorhandensein während der Stillperiode, bereits auf die höhere Ordnung der Beuteltiere hinweist. Der Unterschied zu diesen liegt aber darin, dass das Muttertier des Ameisenigels Eier ablegt, während die Beuteltiere lebende Jungen gebären. Die Eier des Ameisenigels sind oval, etwa 15 mm lang und 12 mm breit.

Die Eier werden im Brutbeutel ausgebrütet, die Jungtiere durch Milchdrüsen ernährt. Diese Milchdrüsen haben keine Zitzen, wie bei den Säugetieren. Die Milch wird an die Innenwand des Brutbeutels entleert, wo sie sich an den Haaren des Drüsenfeldes in Tropfenform sammeln und von den Jungen abgeleckt werden. Die Jungtiere verbleiben im Beutel, bis sie eine Länge von 80 bis 90 mm erreicht haben, um ihn später nur noch zeitweilig zu ihrem Schutze aufzusuchen. Junge Ameisenigel können auch außerhalb des Brutbeutels leicht mit Milch großgezogen werden.

Das Schnabeltier ist ein nachtaktiver Einzelgänger

Schnabeltier

Schnabeltier – Foto: David Clode

Das Schnabeltier (Ornithorhynchus anatinus) beschränkt sein Verbreitungskreis auf Flüsse in Tasmanien und Südwest-Australien. Das Tier wird etwa 50 cm lang. Der plattgedrückte Leib ähnelt dem des Bibers oder des Fischotters. Die Beine sind sehr kurz, alle Füße sind fünfzehig. An den Vorderfüßen bedeckt die Schwimmhaut nur einen Teil der Krallen. Diese sind sehr lang und zum Graben geeignet.

Beim Männchen sitzt über den Zehen der Hinterfüße ein spitzer und beweglicher Sporn, der sehr weit gedreht werden kann. Der Schwanz ist platt und breit. Der Kopf ist ziemlich flach und klein und durch seinen breiten Entenschnabel ausgezeichnet. Dieser Schnabel entsteht durch Hornbildung auf den nach vorn gestreckten Kinnladen. In der Jugend finden sich vier Paar vielhöckerige Zähne im Ober- und drei Paar im Unterkiefer. Später sind nur noch hornige Kauplatten vorhanden. Das Schnabeltier ernährt sich von Insekten, Würnern, Muscheln und Schnecken.

  1. Foto: Sabrina Setaro – CC BY 2.0